
Was ist Verlustangst?
Verlustangst ist eine emotionale Reaktion, die sich bei Betroffenen durch eine starke Furcht vor dem Verlust einer geliebten Person äußert. Es handelt sich um eine tief verwurzelte Angst, die oft mit starken Gefühlen der Unsicherheit und Sorge einhergeht. Menschen können Verlustangst in verschiedenen Bereichen ihres Lebens erleben, wie zum Beispiel in Freundschaften, familiären Bindungen oder beruflichen Situationen. Am häufigsten kommt es allerdings zur Verlustangst in einer romantischen Beziehung.
Und diese kann schwerwiegende Folgen für die Beziehung nach sich ziehen. Menschen mit Verlustangst können Verhaltensweisen und Dynamiken entwickeln, die ungesund für die Beziehung sind und nicht nur für sie selbst, sondern auch für den Partner zu einer großen Belastung werden. Dazu zählen vor allem:
- krankhafte Eifersucht
- Überwachung und Kontrolle
- Klammern und Abhängigkeit
- Unsicherheit und Angst
Verlustangst in der Beziehung: Die besten Tipps
1. Selbstreflexion
Nehmen Sie sich Zeit, um über Ihre Ängste nachzudenken und ihre Ursachen zu verstehen. Oftmals liegen sie in vergangenen Erfahrungen oder Unsicherheiten begründet. Wer erkennt, wo sein Problem liegt, kann effektiver dagegen vorgehen.
2. Kommunikation
Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin über Ihre Ängste. Wenn er oder sie die Ursache dafür versteht, fällt es leichter, Verständnis aufzubringen. Innerhalb einer Beziehung ist gegenseitiges Verständnis essenzielle, ebenso wie ein gemeinsames Arbeiten an Lösungen.
3. Vertrauen aufbauen
Konzentrieren Sie sich darauf, Vertrauen in sich selbst und in Ihre Beziehung aufzubauen. Erinnern Sie sich an positive Erfahrungen und daran, dass Sie es wert sind, geliebt zu werden.
4. Unabhängigkeit
Stellen Sie sicher, dass Sie nicht von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin abhängig sind und auch außerhalb der Beziehung ein erfülltes Leben haben. Pflegen Sie eigene soziale Kontakte, die Ihnen neben Ihrem Partner wichtig sind, und gehen Sie Freizeitaktivitäten nach, die Ihnen guttun. Das können beispielsweise Sport, Lesen, Malen oder Spaziergänge sein.
5. Achtsamkeit
Machen Sie sich bewusst, dass Ängste oft irrational sind und versuchen Sie, im Moment zu leben. Achtsamkeitsübungen und Meditation können Ihnen dabei helfen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
6. Professionelle Hilfe
Wenn Ihre Verlustangst so stark ausgeprägt ist, dass sie droht, die Beziehung zu zerstören, sollten Sie außerdem in Betracht ziehen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Therapeut oder eine Therapeutin kann Ihnen dabei helfen, Ihre Ängste zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln.
Wie entsteht Verlustangst?
Einer Verlustangst können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Dazu zählen etwa frühere Erfahrungen von Verlust oder Trennung, wie beispielsweise der Tod eines geliebten Menschen, die Scheidung der Eltern oder eine Trennung, durch die es zu Erfahrungen von Ablehnung oder einem Verlassenwerden kam. Sie können dafür sorgen, dass Betroffene Angst haben, erneut verletzt oder verlassen zu werden.
Auch die Art und Weise, wie wir in unserer Kindheit Bindungen zu unseren Eltern oder Betreuern entwickelt haben, kann unsere Fähigkeit beeinflussen, sich in späteren Beziehungen sicher und vertrauensvoll zu fühlen. Wenn eine Person unsichere Bindungserfahrungen gemacht hat, weil er beispielsweise Vernachlässigung, Ablehnung oder instabile Beziehungen erlebt hat, kann dies eine Verlustangst hervorrufen.
In vielen Fällen ist auch ein geringes Selbstwertgefühl für die Verlustängste verantwortlich. Menschen mit einem geringen Selbstwert sind anfälliger für Verlustangst, weil sie sich selbst als "nicht genug" oder nicht liebenswert empfinden und daher Angst haben, dass ihr Partner:in sie verlassen könnte. Darüber hinaus werden traumatische Erfahrungen wie Missbrauch, Gewalt oder schwere Verluste mit dem Entstehen einer Verlustangst in Verbindung gebracht, da sie bei Betroffenen tiefe emotionale Wunden hervorrufen.
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