
Was sind die möglichen Ursachen für Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus?
Mögliche Ursachen für Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus lassen sich in zwei Kategorien einteilen: harmlose und ernsthafte Ursachen.
Harmlose Ursachen
- Muskelkater: Kräftige Muskelkontraktionen während des Orgasmus können zu Muskelkater im Unterleib führen. Dies ist in der Regel harmlos und verschwindet innerhalb weniger Tage.
- Scheidentrockenheit: Scheidentrockenheit kann Geschlechtsverkehr und Orgasmus schmerzhaft machen. Dies kann durch hormonelle Veränderungen, wie z. B. Menopause oder Stillzeit, oder durch bestimmte Medikamente verursacht werden.
- Endometriose: Endometriose ist eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhautgewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle ansiedelt. Dies kann zu Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und des Orgasmus führen.
Ernsthafte Ursachen
- Entzündungen: Infektionen der Gebärmutter (Endometritis), der Eileiter (Salpingitis) oder des Beckens (Adnexitis) können Unterleibsschmerzen verursachen. Diese Infektionen können durch Geschlechtskrankheiten, wie z. B. Gonorrhoe oder Chlamydien, oder durch bakterielle Infektionen verursacht werden.
- Myome: Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmuttermuskulatur. Sie können Unterleibsschmerzen, Blutungen und Druckgefühl im Becken verursachen.
- Zysten:Eierstockzysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die sich in den Eierstöcken bilden können. Sie können in der Regel schmerzlos sein, aber in einigen Fällen können sie zu Unterleibsschmerzen, Druckgefühl und Übelkeit führen.
- Eileiterschwangerschaft: Eine Eileiterschwangerschaft liegt vor, wenn sich eine befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle, meist im Eileiter, einnistet. Dies kann zu starken Unterleibsschmerzen, Blutungen und Schwindel führen.
Wie kann man zwischen harmlosen und ernsteren Ursachen unterscheiden?
Es ist nicht immer leicht, zwischen harmlosen und möglichen ernsthaften Ursachen für Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus zu unterscheiden. Allerdings können einige Hinweise dabei helfen, die Beschwerden besser einzuordnen.
Treten die Schmerzen nur gelegentlich auf, sind mild und klingen innerhalb weniger Tage von selbst ab, spricht vieles für eine harmlose Ursache – insbesondere, wenn keine weiteren Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, ungewöhnlicher Ausfluss oder Blutungen vorliegen. Auch wenn die Beschwerden ausschließlich direkt nach dem Orgasmus auftreten und nicht bei anderen alltäglichen Aktivitäten wie Wasserlassen oder Stuhlgang, besteht meist kein Grund zur Sorge.
Anders sieht es aus, wenn die Schmerzen stark, langanhaltend oder wiederkehrend sind und von weiteren Symptomen begleitet werden. Fieber, allgemeines Unwohlsein, auffälliger vaginaler Ausfluss oder Blutungen sind mögliche Warnzeichen. Auch Schmerzen, die unabhängig vom Orgasmus – etwa beim Toilettengang – auftreten, können auf eine ernstere Ursache hindeuten. Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden kann, sollten Unterleibsschmerzen generell immer medizinisch abgeklärt werden.
Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig – besonders, wenn die Beschwerden zunehmen oder Sie ein ungutes Gefühl haben.
Unterleibsschmerzen nach dem Orgasmus: Wann zum Arzt?
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn Sie nach dem Orgasmus Unterleibsschmerzen haben, die:
- stark sind oder länger als ein paar Tage anhalten
- von anderen Symptomen begleitet sind
- auch zu anderen Zeiten auftreten
- auftreten, wenn Sie schwanger sind oder glauben, schwanger sein zu können
Auch wenn Ihre Schmerzen mild sind, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn sie länger als ein paar Wochen anhalten.