Unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern: So sollten Sie sich verhalten

Unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern Männer können heftig und angsteinflößend sein. Wie Sie am besten reagieren – und warum es zu dem Gefühlsausbruch kommt, lesen Sie hier!

Mann hat unkontrollierten Wutausbruch im Streit mit seiner Freundin© Vojtech Vlk
Unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern können auf eine Depression hindeuten.

Unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern können für alle Beteiligten belastend sein. Wichtig ist, in solchen Situationen besonnen zu reagieren und das eigene Wohlbefinden sowie das des Betroffenen zu schützen. 

Wutausbruch beim Mann: Das Wichtigste in Kürze

Eigene Sicherheit:

  • Bringen Sie sich in Sicherheit, wenn Sie sich bedroht fühlen.
  • Verlassen Sie den Raum, wenn es nötig ist.
  • Rufen Sie die Polizei, wenn Sie in Gefahr sind.

Deeskalation:

  • Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und nicht zu schreien.
  • Sprechen Sie mit ruhiger Stimme und versuchen Sie, die Situation zu beruhigen.
  • Vermeiden Sie es, den Mann zu provozieren oder zu beschimpfen.

So verhalten Sie sich bei Männern mit unkontrollierten Wutausbrüchen: 7 Tipps

Wut ist ein normales und gesundes Gefühl. Doch wenn sie unkontrolliert ausbricht, kann sie zur Belastung – und Gefahr – für einen selbst und die Umwelt werden. Unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern Männer sind besonders häufig. So reagieren Sie am besten.

1. Bewahren Sie Ruhe

Wenn ein Mann wütend ist, ist es wichtig, dass Sie selbst ruhig bleiben. Vermeiden Sie es, sich auf die Wut einzulassen oder zu argumentieren. Versuchen Sie stattdessen, eine gelassene Atmosphäre zu schaffen, um die Spannung zu reduzieren. Sollten Sie in Gefahr sein, suchen Sie umgehend Hilfe und distanzieren Sie sich, um sich zu schützen.

2. Hören Sie zu

Lassen Sie den Mann seine Wut ausdrücken und hören Sie ihm aktiv zu. Zeigen Sie durch Nicken oder einfache verbale Bestätigungen, dass Sie seine Gefühle anerkennen. Vermeiden Sie Unterbrechungen, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich auszusprechen. Fragen Sie behutsam nach, wenn Sie das Gefühl haben, dass weitere Informationen wichtig sind, und signalisieren Sie Empathie für seine Gefühlslage.

3. Zeigen Sie Verständnis

Versuchen Sie, die Situation aus der Sicht des Mannes zu verstehen. Achten Sie darauf, dass Ihre Körpersprache Mitgefühl und Offenheit ausstrahlt. Vermeiden Sie es, seine Gefühle zu bagatellisieren oder zu bewerten. Ein einfaches "Ich kann verstehen, dass du frustriert/besorgt/verärgert bist" kann dazu beitragen, eine Verbindung herzustellen und das Gefühl zu vermitteln, dass seine Emotionen wahrgenommen werden.

4. Bieten Sie Unterstützung an

Bieten Sie dem Mann an, ihm bei der Bewältigung seiner Wut zu helfen. Dies könnte den Vorschlag beinhalten, gemeinsam nach Lösungen zu suchen oder aufzuzeigen, welche Ressourcen zur Verfügung stehen, wie beispielsweise professionelle Beratung. Unterstreichen Sie, dass Sie seine emotionale Gesundheit ernst nehmen und bereit sind, ihn in diesem Prozess zu unterstützen.

5. Deeskalierende Kommunikation

Sprechen Sie in einem ruhigen Ton und vermeiden Sie provokative oder konfrontative Aussagen. Nutzen Sie eine einfühlsame Sprache, um die Atmosphäre zu beruhigen, und signalisieren Sie, dass Sie an einer konstruktiven Kommunikation interessiert sind. Formulieren Sie Ihre Aussagen positiv, um mögliche Missverständnisse zu minimieren.

6. Nicht kontern

Reagieren Sie nicht mit Wut oder Aggression, um die Situation nicht weiter zu verschärfen. Vermeiden Sie es, in einen Machtkampf einzutreten, und bleiben Sie besonnen. Dies ermöglicht es, den Fokus auf Lösungen und nicht auf Konfrontation zu lenken. Behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie nicht die Kontrolle über die Emotionen des anderen haben, aber Ihre eigene Reaktion beeinflussen können.

7. Setzen Sie Grenzen

Wenn der Mann ausfällig wird oder Sie bedroht, setzen Sie ihm klare Grenzen. Deutlich formulierte Sätze wie "Ich akzeptiere keine beleidigende Sprache" oder "Ich fühle mich bedroht, wenn du so sprichst" können dabei helfen. Sollten die Grenzüberschreitungen anhalten, ziehen Sie sich gegebenenfalls aus der Situation zurück und suchen Sie Unterstützung.

Mögliche Ursachen für unkontrollierte Wutausbrüche bei Männern

  • Biologische Faktoren: Männer haben im Durchschnitt einen höheren Testosteronspiegel als Frauen. Testosteron ist ein Hormon, das die Aggressivität fördern kann.
  • Genetische Veranlagung: Es gibt Hinweise darauf, dass die Veranlagung zu Wut vererbbar sein kann.
  • Psychische Gesundheitsprobleme: Depression, Symptome einer Angststörung oder andere psychische Erkrankungen, etwa die bipolare Störung oder das Borderline-Syndrom, können das emotionale Gleichgewicht beeinträchtigen. Vor allem Menschen mit Depressionen leiden oft unter einer gedrückten Stimmung, aber auch unter Gereiztheit und Wut. 
  • Stress und Druck: Berufliche Belastungen, finanzielle Schwierigkeiten oder hoher Erwartungsdruck können zu Überlastung und Wut führen.
  • Emotionale Belastungen: Unverarbeitete emotionale Traumata, Verluste oder Konflikte in Beziehungen können zu unkontrollierten Wutausbrüchen bei Männern beitragen.
  • Mangelnde emotionale Intelligenz: Männer, die nicht gelernt haben, ihre Emotionen zu erkennen und zu regulieren, sind anfälliger für unkontrollierte Wutausbrüche und cholerische Anfälle. Dies kommt auch bei emotional unreifen Männern vor.
  • Ungesunde Bewältigungsmechanismen: Mangelnde Fähigkeit, mit Stress umzugehen oder Konflikte angemessen zu lösen, kann zu unkontrollierten Wutausbrüchen führen.
  • Frustration: Wenn Männer das Gefühl haben, dass sie ihre Ziele nicht erreichen oder dass sie nicht ernst genommen werden, kann dies zu Wut führen.
  • Traumatische Erfahrungen: Frühere traumatische Erlebnisse, insbesondere in der Kindheit, können langfristige Auswirkungen auf das emotionale Verhalten haben.
  • Sozialisation: Jungen lernen von klein auf, dass es "männlich" ist, stark und dominant zu sein. Wut wird dabei oft als Zeichen von Stärke interpretiert.
  • Andere körperliche Ursachen: Hormonelle Veränderungen, Schlafstörungen oder bestimmte Krankheiten können ebenfalls zu Wutausbrüchen beitragen.
  • Gewalttätige Erfahrungen: Männer, die in ihrer Kindheit oder Jugend Gewalt erlebt haben, neigen dazu, selbst aggressiv zu werden.

Was tun bei unkontrollierten Wutausbrüchen? Tipps für betroffene Männer

  1. Erkennen Sie Ihre Wut: Nehmen Sie wahr, wann Sie wütend werden und welche Situationen diese Wut auslösen. 
  2. Vermeiden Sie Auslöser: Wenn Sie wissen, welche Situationen Ihre Wut triggern, versuchen Sie diese Situationen zu vermeiden. 
  3. Nehmen Sie sich eine Auszeit: Wenn Sie spüren, dass Sie gleich wütend werden, nehmen Sie sich eine kurze Auszeit, um sich zu beruhigen. 
  4. Entspannungsübungen: Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation können helfen, die Wut zu kontrollieren. 
  5. Suchen Sie professionelle Hilfe: Wenn Sie Ihre Wut nicht selbst kontrollieren können, sollten Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

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