Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie können in jedem Lebensalter auftreten und haben einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) leiden in Deutschland etwa 15 von 100 Menschen an einer Angststörung. Das entspricht etwa 12 Millionen Menschen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Im Video: Nur ängstlich oder krank? 5 Symptome, die auf eine Angststörung hinweisen
Angststörung: Wenn Sie diese Anzeichen bemerken, ist es Zeit, sich Hilfe zu holen!
Angst ist ein natürlicher menschlicher Zustand, der uns vor Gefahren warnt. Wenn jedoch die Angst überwältigend wird und das tägliche Leben beeinträchtigt, kann es sich um eine Angststörung handeln.
Hier sind 5 Symptome einer Angststörung, die Sie nicht ignorieren sollten:
1. Übermäßige oder anhaltende Angst
Angst ist ein Gefühl von Furcht oder Besorgnis, das durch eine reale oder imaginäre Bedrohung ausgelöst wird. Bei einer Angststörung ist die Angst jedoch übertrieben oder anhaltend. Sie kann zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot oder Zittern führen.
2. Vermeidendes Verhalten
Menschen mit Angststörungen vermeiden oft Situationen, die ihre Angst auslösen. Dies kann dazu führen, dass sie sich in ihrem Alltag eingeschränkt fühlen und soziale Kontakte vermeiden.
3. Störungen des Denkens und der Wahrnehmung
Angststörungen können auch zu Veränderungen des Denkens und der Wahrnehmung führen. Betroffene können sich zum Beispiel unsicher oder bedroht fühlen, oder sie können sich auf negative Gedanken und Gefühle konzentrieren.
4. Physische Symptome
Angststörungen können zu einer Vielzahl körperlicher Symptome führen, wie z. B.:
- Herzrasen
- Schwitzen
- Atemnot
- Zittern
- Übelkeit
- Schwindel
- Kopfschmerzen
5. Beeinträchtigung im Alltag
Angststörungen können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Sie können zu Problemen in der Arbeit, in der Schule oder in der Beziehung führen.
Welche Formen von Angststörungen gibt es?
Es gibt verschiedene Formen von Angststörungen, die sich in den Symptomen, der Auslösern und dem Schweregrad unterscheiden.
- Panikstörung: Charakterisiert durch plötzliche, intensive Angstattacken, die mit körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen, Atemnot und Schwindel einhergehen.
- Generalisierte Angststörung: Charakterisiert durch übermäßige und anhaltende Angst und Besorgnis, die sich auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt.
- Agoraphobie: Charakterisiert durch Angst vor öffentlichen Plätzen oder Situationen, in denen es schwierig oder peinlich wäre, zu fliehen oder Hilfe zu erhalten.
- Soziale Angststörung: Charakterisiert durch Angst vor sozialen Situationen, in denen man von anderen beobachtet oder bewertet wird.
- Spezifische Phobien: Charakterisiert durch übermäßige Angst vor bestimmten Objekten oder Situationen, die in der Regel nicht gefährlich sind, zum Beispiel die Klaustrophobie, Emetophobie oder eine Thalassophobie.
Behandlung von Angststörungen
Die Behandlung von Angststörungen umfasst in der Regel eine Kombination aus psychotherapeutischen und medikamentösen Ansätzen. Eine häufig angewendete Therapiemethode ist die kognitive Verhaltenstherapie, bei der Betroffene lernen, ihre Ängste zu erkennen, zu verstehen und schrittweise zu überwinden. Dabei werden auch negative Denkmuster und Verhaltensweisen identifiziert und durch positive Alternativen ersetzt. Medikamente wie Antidepressiva oder Benzodiazepine können ebenfalls eingesetzt werden, um Symptome zu lindern und die Stimmung zu stabilisieren. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Schwere der Angststörung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Es ist wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Lebensqualität zu verbessern und langfristige Folgen zu vermeiden.
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