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Vegane Joghurt-Alternativen: So gesund sind die 3 bekannten Marken wirklich
Dank veganer Alternativen müssen auch Menschen, die allergisch auf Milch reagieren oder sich nicht von tierischen Lebensmitteln ernähren, nicht auf den prickelnd-cremigen Geschmack von Joghurt verzichten. Wie gesund die veganen Joghurts aber im Vergleich zu herkömmlichen Joghurts sind, erfahren Sie hier.
- Veganer Joghurt: So wird er hergestellt
- Im Video: Diese veganen Lebensmittel können tierische Bestandteile enthalten
- Welche Vorzüge hat veganer Joghurt gegenüber Joghurt aus Kuhmilch?
- Diese 3 Sorten sind genauso gut wie herkömmlicher Joghurt
- Gibt es auch Nachteile beim veganen Joghurt?
- Wann ist ein Joghurt ein Joghurt?
Veganer Joghurt: So wird er hergestellt
Herkömmlicher Joghurt wird nach einem ganz einfachen Prinzip hergestellt. Pasteurisierte Milch wird mit bestimmten Kulturen von Milchsäurebakterien versetzt. Die Mikroorganismen wandeln nun den Milchzucker Lactose in die Milchsäure Lactat um. Dadurch entsteht zum einen der herrlich saure Geschmack von Joghurt, zum anderen wird während dieser Fermentierung aber auch Eiweiß verdickt – fertig ist der stichfeste Joghurt.
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Um vegane Joghurt-Alternativen herzustellen, müssen einige Zwischenschritte vorgenommen werden. Zunächst braucht es Milchsäurekulturen, die auf einem veganen Nährboden gezüchtet wurden. Diese werden der pflanzlichen Milchalternative hinzugegeben. Typischerweise ist dies Sojamilch, Mandelmilch, Hafermilch oder Kokosmilch. Die Bakterien wandeln auch hier Zucker in Milchsäure um. Da die pflanzlichen Milchalternativen aber weniger Eiweiß mitbringen, findet die Eindickung nur zum Teil statt. Hersteller von veganen Joghurts müssen jetzt etwas nachhelfen, um eine schön cremige, dicke Textur hinzubekommen. Dafür werden natürliche Verdickungsmittel wie Guarkernmehl oder Tapiokastärke eingesetzt.
Im Video: Diese veganen Lebensmittel können tierische Bestandteile enthalten
Welche Vorzüge hat veganer Joghurt gegenüber Joghurt aus Kuhmilch?
Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern ist in ihrem Fazit deutlich. Laut der Verbraucherschützer seien die veganen Produkte zwar für Menschen mit Kuhmilchallergien und Unverträglichkeiten ein guter Ersatz, hätten aber darüber hinaus keinerlei Vorzüge gegenüber dem Original.
Einen Vorzug, den die Verbraucherschützer übersehen: Für vegane Joghurt-Alternativen müssen keine Milchkühe leiden. Zwar müssen Bio-Milchbauern ihren Milchkühen mindestens an 120 Tagen im Jahr den Weidegang ermöglichen, doch längst nicht jede Milchkuh wird human behandelt. Der Tierschutzbund weiß zu berichten, dass hierzulande immer noch ein Drittel der Milchkühe in Anbindehaltung gehalten werden. Sie haben kaum Bewegungsfreiheit, können sich in ihren Gattern nicht einmal umdrehen. Tatsächlich kommen nur etwa 42 Prozent der deutschen Milchkühe überhaupt auf die Weide. Die Mehrheit der Kühe kennt Zeit ihrer Leben nur den Stall. Vegane Joghurt-Alternativen können also mit Blick auf das Tierwohl einen deutlichen Vorzug gegenüber herkömmlichen Joghurts auf Basis von Kuhmilch haben.
Diese 3 Sorten sind genauso gut wie herkömmlicher Joghurt
Gibt es auch Nachteile beim veganen Joghurt?
Herkömmlicher Joghurt erhält seine prickelnd-saure Cremigkeit und charakteristische Textur durch die Fermentation. Dabei wird das Eiweiß der Kuhmilch auf natürliche Weise gebunden. Dieser Prozess lässt sich mit pflanzlichen Ausgangsstoffen nur schwer nachbilden. In veganen Joghurts kommen also oft sehr viel mehr Zusatzstoffe zum Einsatz, um die cremige Textur nachzuempfinden. Die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern prüfte 34 vegane Joghurts auf Kokos- und Haferbasis und stellte fest, dass in einigen Produkten bis zu 17 Zutaten enthalten waren.
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Die Verbraucherschützer stellten ebenfalls fest, dass vegane Fruchtjoghurts deutlich mehr Zucker enthalten als die Naturvarianten. Wer seinen Zuckerkonsum einschränken möchte, sollte sich die Nährwertangaben auf der Verpackung lieber ganz genau angucken. Auch der Kaloriengehalt der veganen Alternativen ist im Vergleich zum herkömmlichen Joghurt höher. Es gilt auch hier die Empfehlung: Nur weil „vegan“ auf einem Produkt steht, ist es noch lange nicht bedenkenlos gesund. Industriell verarbeitete Produkte sollten vor dem Kauf immer genau auf ihre Zutaten und Inhaltsstoffe untersucht werden.
Wann ist ein Joghurt ein Joghurt?
Tatsächlich dürfen nur Erzeugnisse auf Basis von Kuhmilch auch als „Joghurt“ bezeichnet werden. Für vegane Produkte ist diese Bezeichnung daher nicht zulässig. Die Verbraucherschützer bewerten dies kritisch, da für die Konsumenten und Konsumentinnen im Supermarkt nicht immer auf den ersten Blick erkenntlich ist, dass es sich bei dem veganen Produkt in ihrer Hand um eine Joghurt-Alternative auf Pflanzenbasis handelt.