Klimakrise, Dürren, Extremwetter und Pflanzenkrankheiten verderben die Ernte und lassen Orangensäfte zu einem teuren Gut werden. Wie der aktuelle Öko-Test zeigt, gibt es keinen einzigen Saft unter 1,99 Euro. Im jüngsten Test wurden 19 Produkte im Labor auf Pestizide oder Rückständen von Desinfektionsmitteln untersucht. Mit in die Bewertung flossen die Arbeitsbedingungen auf den Obstplantagen.
Diese 3 O-Säfte sind durch Öko-Test gerasselt
Die gute Nachricht vorweg: Die meisten Säfte sind „sauber“. Rückstände und Pestizide wurden kaum gefunden. Folgende Säfte konnten im Test nicht überzeugen:
Bio-Sonne Bio-Saft Orange aus Orangensaftkonzentrat von Norma entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben für einen Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat. Konkret ging es um die mangelnde Rearomatisierung des Safts. Bei Säften aus Konzentrat gilt, dass die Aromastoffe, die beim Konzentrieren entzogen wurden, dem Saft wieder hinzugefügt werden müssen. Aufgrund weiterer Mängel gab es ein „Ungenügend“. Norma hat bereits reagiert und die entsprechende Charge aus dem Sortiment genommen.
Beim K-Favorites Orangensaft mit Fruchtfleisch, 100 % Direktsaft, gekühlt (Note mangelhaft) wurde unter anderem das deklarierte, aber nicht wahrnehmbare Fruchtfleisch bemängelt. Mangelhaft war auch die Beurteilung der Corporate Social Responsibility.
Und zu guter Letzt gehört Valensina Frühstückorange aus Orangensaftkonzentrat ohne Fruchtfleisch (Note mangelhaft) zu den Schlusslichtern im Test. Auch hier führte die geminderte Aromaqualität zu einer schlechten Bewertung, ebenso wie das zugesetzte Vitamin C.
Übrigens: Direktsäfte schnitten im Test etwas besser ab als Säfte mit Konzentrat.
Orangensaft aus dem Discounter ist Testsieger
Als einziges „sehr gutes“ Produkt konnte der Fairglobe Way To Go Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat, Fairtrade überzeugen. Besonders positiv waren die Bewertungen bezüglich der Behandlung der ArbeiterInnen auf den Obstplantagen.
Weitere „gute“ Säfte sind zum Beispiel Alnatura Bio-Orange Direktsaft oder Paradiso Orange Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat, Fairtrade.
Tipp: Achten Sie beim nächsten Einkauf auf Bio-Orangensaft. Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Spritzmittel verboten. Ein wichtiger Aspekt, denn die Arbeiter auf den Feldern kommen weniger mit den Spritzmitteln in Kontakt.
Wie fair sind O-Säfte?
Und können wir die O-Säfte guten Gewissens trinken? Wie sind die Arbeitsbedingungen der Menschen, die auf den Obstplantagen arbeiten? Der Orangenbau liegt im Argen – vor allem in Brasilien, wo Arbeiter zu wenig Geld bekommen und in Ghettos leben.
Bessere, nicht optimale Arbeitsbedingungen verspricht Fairtrade. Produkte, die dieses Label tragen, versprechen höhere Standards in puncto soziale und faire Arbeitsbedingungen.
Ist Orangensaft gesund?
Ein frisch gepresster Orangensaft ist gesund, da er viele wichtige Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium und Folsäure enthält. Allerdings sollten Sie O-Saft nur in Maßen genießen, da er einen hohen Gehalt an Fruchtzucker enthält. Ein Glas (250 ml) weist etwa 9 bis 10 Gramm Fructose auf.
Bei fertig gekauften Säften sind weniger Nährstoffe erhalten, da Säfte pasteurisiert werden, um Bakterien abzutöten und die Haltbarkeit zu verlängern. Dieser Prozess kann jedoch einige der empfindlichen Vitamine und Enzyme im Saft zerstören. Wie die Ergebnisse von Öko-Test auch zeigen, enthalten viele Säfte zusätzlichen Zuckern oder Zusatzstoffe.