Öko-Test 2023: Die besten Weinblätter kommen aus der Drogerie

Von gefüllten Weinblättern bekommen wir einfach nicht genug. Und obwohl viele Marken beim Öko-Test sehr gut abschneiden, vergeht uns nach dem Test bei einigen Produkten der Geschmack. Die Verbraucherschützer fanden mitunter extreme Pestizidbelastungen. Zu den Ergebnissen geht es hier entlang.

Weinblätter als kulinarische Delikatesse auch bei uns

Eingelegte Weinblätter sind echte Delikatessen. Hierzulande begegnen Sie uns an Frischetheken in Supermärkten, in Feinkostläden oder in vakuumierten und haltbar gemachten Einweckgläsern und Konservendosen. Besonders beliebt sind die sauren, bitteren und nussig-süßen Weinblätter mit Reis gefüllt.

Im Video: So lecker schmecken Weinblätter

Weinblätter werden schon seit der Antike in der Medizin und Naturheilkunde angewandt. Getrocknete Blätter kommen etwa in Pulverform zum Einsatz oder werden Salben zugegeben. Die enthaltenen Flavonoide haben positive Wirkungen und regen die Durchblutung an. Es kann davon ausgegangen werden, dass Weinblätter kulinarisch auch schon seit geraumer Zeit im mediterranen Gebiet verwendet werden. Vor allem im Balkan, Griechenland und der Türkei haben die eingelegten und gefüllten Blätter Tradition. Die Verbraucherschützer von Öko-Test haben sich einige der bekanntesten Marken einmal genauer angesehen und im Labor untersucht, was denn eigentlich alles in den Delikatessen steckt.

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Das sind die besten gefüllten BIO-Weinblätter im Öko-Test

Sehr überraschend: Obwohl viele Hersteller ihre Delikatessenware in griechisch anmutende Verpackungen kleiden, stammen die Blätter oft gar nicht aus Griechenland. Viele Hersteller setzen auf Blätter aus China. Im Test schnitten nur zwei Marken mit „sehr gut“ ab, die einen biologischen Anbau der Weinblätter nachweisen konnten, die „Bio gefüllten Weinblätter mit Reis“ von dm und „Rapunzel Dolmas“. Die Weinblätter aus der Drogerie von dm kommen sogar tatsächlich aus Griechenland. Rapunzel verwendet Blätter aus der Türkei.

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Aber Achtung: Einige Weinblätter haben echtes Pestizidproblem

Im Öko-Test der Weinblätter gab es effektiv kein Mittelfeld. Entweder die Hersteller hatten die Pestizidbelastung der von Ihnen verwendeten Weinblätter im Griff – oder eben nicht. 11 „sehr guten“ Testergebnissen stehen 7 „ungenügende“ Produkte gegenüber. Bei den Weinblättern, die sang- und klanglos mit der schlechtesten Bewertung durchgefallen sind, gibt es dann aber auch noch Klassenunterschiede. Einige ungenügende Produkte weisen „nur“ leicht erhöhte Pestizidwerte auf, andere überschreiten vorgegebene Grenzwerte stark. Und dann sind da noch Produkte, in denen Pestizide nachgewiesen wurden, die in der EU nicht zugelassen oder sogar verboten sind.

Fassungslos waren die Verbraucherschützer vom Öko-Test bei den Weinblättern von Chtoura Garden Grape Leaves. In den eingelegten Blättern wurden 19 Pestizide über dem Grenzwert festgestellt, zwei von den Pflanzengiften sind in der EU verboten oder nicht zugelassen. Die Verbraucherschützer meinen, dass dieses Produkt gar nicht erst auf den Markt hätte kommen dürfen.