Vegane Wurst ist „richtiger“ Wurst immer zu bevorzugen
Bevor direkt wieder die Unkenrufe laut ertönen, dass vegane Wurst doch nur „pure Chemie“ sei, möchten wir gleich am Anfang festhalten: Industriell hergestellte Wurst aus „richtigem“ Fleisch ist ebenso künstlich, wie vegane Wurstalternativen. In vielen Supermarkt-Würsten stecken neben Billigfleisch auch allerhand Zusatzstoffe. Die Lebensmittelindustrie trickst im Billigfleischsortiment mitunter was das Zeug hält. Reifekulturen, Stabilisatoren, Konservierungsmittel, jede Menge Wasser und Fette – alles Mögliche wird in „echter“ Wurst verarbeitet.
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Vegane Alternativen haben hier entscheidende Vorteile. Denn für die günstigen Pflanzenwürste müssen keine Tiere in Massentierhaltungen leiden. Auch verursacht die Produktion weniger klimaschädliche Emissionen. Vegane Wurst enthält im Vergleich zu industriell gefertigter Supermarktwurst in der Regel weniger Zucker. Allein schon aus ökologischer und ethischer Sicht sind vegane Alternativen der „richtigen“ Wurst immer zu bevorzugen.
Übrigens: Wurst ist nicht gleich Wurst. Handgemachte Metzgerwurst wird oft aus hochwertigem Fleisch und unter Befolgung traditioneller Rezepte hergestellt. Solche Würste und Aufschnitte sind teuer, aber meist qualitativ besser als Billigware aus der Industrie.
Trotz vieler Vorteile: An der Produktion müssen Hersteller noch arbeiten
Öko-Test nahm sich bereits 2022 vegane Wurstalternativen vor und untersuchte, was denn nun genau drinsteckt in den Pflanzenaufschnitten. 18 Produkte kamen auf den Prüftisch und wurden im Labor genau unter die Lupe genommen – und die Ergebnisse sind für etwa zwei Drittel der Produkte wenig schmeichelhaft. Die meisten veganen Würste fielen mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch den Test.
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Der Grund: Zu viel Salz, zu viel Mineralölrückstände, zu viele Aromen und fragwürdige Verdickungsmittel. Die Mineralölrückstände wie MOAH und MOSH gelangen bei der Produktion in die Wurst oder gehen von den Kunststoffverpackungen auf die Veggie-Würste über. Das passiert übrigens auch bei der Herstellung von „echter“ Wurst, ist bei veganen Alternativen aber besonders ärgerlich. Hier sollten die Hersteller, die nicht müde werden, die gesundheitlichen Vorteile ihrer Produkte zu betonen, gewissenhafter arbeiten.
Den vollständigen Artikel können Sie bei Öko-Test lesen > >
Diese vegane Wurst konnte im Öko-Test überzeugen
Im Öko-Test wurde nur einmal die Bewertung „gut“ vergeben. Die beste vegane Wurst kommt aus dem Discounter. Der Vemondo veganer Aufschnitt nach Schinkenwurst-Art aus dem Lidl konnte die Öko-Tester überzeugen. Die Wurstalternative wird auf Basis von Rapsöl und Sonnenblumenkernmehl hergestellt und ist für 1,49 Euro in den Filialen erhältlich.
Was sagen andere Verbraucherschützer zu veganer Wurst?
Nun sind die Tester vom Öko-Test nicht die einzigen Verbraucherschützer, die sich vegane Wurst vorgenommen haben. Schon 2019 landeten 20 vegane Wurstalternativen in den Laboren der Stiftung Warentest. Die Verbraucherschützer nahmen sich speziell Salami- und Mortadella-Alternativen vor. Hier konnten vor allem die BIO-Varianten mit "guten" Noten überzeugen. Die Warentester kamen zu dem Ergebnis, dass vegane Salami im Schnitt zwei Drittel weniger gesättigte Fettsäuren enthielten und nur auf die Hälfte des Salz- und Kaloriengehalts kamen, den Industriewurst aus "echtem" Fleisch auf den Teller brachte. Die Mortadella-Alternativen sparen etwa ein Drittel Kalorien und die Hälfte des Fettanteils.