Mehr Tierwohl: Bei diesen Eiern sterben keine Küken

An Ostern gehören gefärbte Eier einfach dazu. Doch die meisten stammen aus einer Haltung, in der das Kükentöten noch immer praktiziert wird. Doch es gibt Initiativen, die garantieren, dass männliche Küken mit aufgezogen werden.

Küken und Eier auf Stroh© RuZi / Adobestock
Küken und Eier auf Stroh

Die Produktion der Eier steht seit Jahren in der Kritik: Hühner werden entweder zu Masthühnern, die Fleisch ansetzen sollen oder als Hochleistungs-Legehennen gezüchtet, die bis zu 330 Eier pro Jahr legen. Bei den Legehennen werden nach dem Schlüpfen der Küken die männlichen Küken getötet. Der Grund: Sie legen keine Eier und setzen auch anders als ihre Mast-Kollegen nur wenig Fleisch an. Für die Industrie sind sie daher unbrauchbar und nur ein Kostenfaktor, der keinen Gewinn bringt. Als Folge dessen werden jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Küken geschreddert oder vergast. Bis die Technik zur frühzeitigen Geschlechterbestimmung nutzbar ist, dürfen laut Bundesverwaltungsgericht Küken weiterhin getötet werden (Urteil vom Juni 2019).

Initiativen für Eier ohne Kükentöten

Wer das Kükentöten nicht weiter unterstützen möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen, die es mittlerweile in immer mehr Supermärkten gibt. Bei diesen Projekten und Initiativen werden Bruderhennen nicht getötet, sondern mit aufgezogen:

Wie kann künftig das Geschlecht vor der Geburt bestimmt werden?

Damit das Kükenschreddern in Zukunft verhindert werden kann, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwei Verfahren zur Geschlechtsbestimmung bei Küken.

  1. Beim endokrinologischen Verfahren entnimmt eine Maschine den Bruteiern nach neun Tagen einen Tropfen Flüssigkeit. Mithilfe eines biotechnologischen Verfahrens wird das Geschlecht bestimmt.
  2. Beim spektroskopischen Verfahren wird ein spezieller Lichtstrahl eingesetzt. Nach vier Tagen Brutzeit wird dieser auf das Ei gerichtet und anhand der Reflexion das Geschlecht bestimmt.
Eine andere Maßnahme gegen das Kükentöten ist die Haltung von Zweitnutzungshühnern. Von diesen Tieren können Bauern sowohl Fleisch als auch Eier nutzen. Das BMEL fördert diese Haltung ebenfalls.