
Die Produktion der Eier steht seit Jahren in der Kritik: Hühner werden entweder zu Masthühnern, die Fleisch ansetzen sollen oder als Hochleistungs-Legehennen gezüchtet, die bis zu 330 Eier pro Jahr legen. Bei den Legehennen werden nach dem Schlüpfen der Küken die männlichen Küken getötet. Der Grund: Sie legen keine Eier und setzen auch anders als ihre Mast-Kollegen nur wenig Fleisch an. Für die Industrie sind sie daher unbrauchbar und nur ein Kostenfaktor, der keinen Gewinn bringt. Als Folge dessen werden jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Küken geschreddert oder vergast. Bis die Technik zur frühzeitigen Geschlechterbestimmung nutzbar ist, dürfen laut Bundesverwaltungsgericht Küken weiterhin getötet werden (Urteil vom Juni 2019).
Initiativen für Eier ohne Kükentöten
Wer das Kükentöten nicht weiter unterstützen möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen, die es mittlerweile in immer mehr Supermärkten gibt. Bei diesen Projekten und Initiativen werden Bruderhennen nicht getötet, sondern mit aufgezogen:
- Bruderhahn Initiative Deutschland (BDI): Die Internetseite informiert Interessierte genauer und hat auch eine Liste mit Verkaufsstellen.
- Die Eier von Henne & Hahn werden in Aldi-Märkten verkauft.
- Eier von Spitz und Bube sind bei Rewe erhältlich. Hier wird auf das Schnabelkürzen der Hennen verzichtet und männliche Küken werden mit aufgezogen.
- Die Eier von Herzbube praktizieren ebenfalls keine Schnabelkürzung und männliche Küken werden aufgezogen.
- Eier der Initiative haehnlein gibt es bei Alnatura, Real, Edeka, tegut und in denn's Biomärkten zu kaufen.
- Eier der Initiative Bruder-Ei gibt es in den SuperBioMärkten zu kaufen.
- Eier mit der Aufschrift "Aus ökologischer Tierzucht" gibt es in Biomärkten und Läden von Ebl-Naturkost.
Wie kann künftig das Geschlecht vor der Geburt bestimmt werden?
Damit das Kükenschreddern in Zukunft verhindert werden kann, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zwei Verfahren zur Geschlechtsbestimmung bei Küken.
- Beim endokrinologischen Verfahren entnimmt eine Maschine den Bruteiern nach neun Tagen einen Tropfen Flüssigkeit. Mithilfe eines biotechnologischen Verfahrens wird das Geschlecht bestimmt.
- Beim spektroskopischen Verfahren wird ein spezieller Lichtstrahl eingesetzt. Nach vier Tagen Brutzeit wird dieser auf das Ei gerichtet und anhand der Reflexion das Geschlecht bestimmt.