Darf man Auberginen roh essen – oder ist das giftig?

Die leckeren Früchte aus dem Mittelmeerraum bereichern unsere Küche mit vielfältigen Rezepten. Doch darf man Auberginen roh essen? Ob der rohe Verzehr gesund oder giftig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Aufgeschnittene Aubergine auf einem Brett© iStock/olgakr
Auberginen roh zu essen kann zu Bauchschmerzen führen, denn in ihnen steckt das schwache Nervengift Solanin.

Auberginen – die vielseitigen Alleskönner aus der mediterranen Küche! Ob gegrillt, gebacken oder roh, diese köstlichen Früchte (ja, botanisch gesehen sind Auberginen Früchte!) bieten Genuss pur und gleichzeitig wertvolle Nährstoffe. 

Wer sich jetzt fragt, ob man Auberginen roh essen darf, sollte weiterlesen. Denn: Ganz ungefährlich ist der rohe Verzehr von Auberginen nämlich nicht.

Warum sollte man Auberginen nicht roh essen?

Der rohe Verzehr von Auberginen ist nicht grundsätzlich verboten, jedoch sollten Sie trotzdem vorsichtig sein. Warum?

Auberginen enthalten Solanin, ein Alkaloid, ein Nervengift, das in hohen Dosen giftig sein kann. Es dient der Pflanze als natürlicher Schutz vor Schädlingen und Pilzen. Für Menschen hingegen ist es schädlich – und kann sogar lebensgefährlich werden:

  • Ab einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht können Übelkeit und Magenschmerzen auftreten.
  • Die tödliche Dosis liegt bei etwa zwei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. Entspricht etwa drei Kilogramm rohen Auberginen.

Ergo: Ähnlich wie Kartoffeln, die ebenfalls Solanin enthalten, sollten Auberginen nicht roh gegessen werden. Der Solaningehalt in rohen Auberginen kann zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen.

frische Auberginen auf Holztisch© Quin Engle/Unsplash
Tipp: Der Solaningehalt ist in unreifen Auberginen am höchsten. Während des Reifeprozesses sinkt der Solaningehalt deutlich. Reife Auberginen, erkennbar an einer glänzenden Schale und fester Konsistenz, sind daher deutlich weniger bedenklich.

Auberginen roh essen: Das sollten Sie beachten

Der rohe Verzehr von Auberginen ist zwar nicht empfehlenswert – in Maßen und mit Vorsicht jedoch trotzdem möglich. Beachten Sie dabei bitte folgende Hinweise:

Beschränken Sie den Verzehr von rohen Auberginen auf kleine Mengen. Entfernen Sie die Schale und verwenden Sie nur reife Früchte. Achten Sie auf eine glänzende Schale und feste Konsistenz. Hören Sie auch auf Ihren Körper – bei Unwohlsein sollten Sie die rohe Aubergine nicht weiteressen.

Auch die richtige Sorte macht einen Unterschied: Am besten wählen Sie eine Auberginensorten mit niedrigem Solaningehalt, wie die Thai-Aubergine (Solanum virginianum). Diese sind für den rohen Verzehr besser geeignet.

Zubereitungstipp für rohe Auberginen: Beträufeln Sie dünn geschnittene Scheiben mit Zitronen- oder Limettensaft. Der Zitrusgeschmack dämpft die Bitterkeit.

So reduzieren Sie den Solaningehalt in Auberginen

Durch Erhitzen wird der Solaningehalt stark reduziert. Ob als Auflauf, Baba Ganoush oder gegrillte Scheiben – die Zubereitung im Ofen oder auf dem Grill macht Auberginen zu einem sicheren und genussvollen Erlebnis. 

Jedoch: Hitze zerstört Solanin nicht. Anders, als manche glauben, wird Solanin durch Kochen oder Braten nicht zerstört. Der bittere Geschmack der Aubergine kann sich jedoch durch Erhitzen verringern.

Um den Solaningehalt in einem Gericht zu reduzieren, können Sie die Aubergine vor dem Braten oder Kochen kurz in Salzwasser blanchieren. Ein Teil des Solanins tritt aus dem Gemüse ins Wasser aus und wird beim Abgießen beseitigt.

Leckere Rezepte mit Aubergine finden Sie hier:

Fazit: Rohverzehr von Auberginen – Vorsicht ist geboten

Der Solaningehalt in rohen Auberginen kann zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen. Der Verzehr ist daher nicht zu empfehlen. Wer trotzdem nicht verzichten will, sollte Auberginen mit niedrigem Solaningehalt, wie die Thai-Aubergine, wählen – und nur kleine Mengen roh verzehren.

Durch Kochen, Braten oder Backen wird der Solaningehalt in Auberginen stark reduziert. Denn: Beim Kochen tritt ein Teil des Solanins aus der Aubergine ins Wasser aus. Durch Abgießen des Wassers wird der Solaningehalt deutlich reduziert.