Unsere Entgiftungsorgane sind für den Körper äußerst wichtig, da sie dazu beitragen, schädliche Substanzen zu entfernen und den Körper vor potenziellen Schäden zu schützen. Eine gesunde Funktion der Entgiftungsorgane ist entscheidend für das Gleichgewicht der chemischen Stoffe im Körper, für die Unterstützung des Immunsystems und die Förderung der optimalen Stoffwechselfunktion.
Auch interessant: Entschlackungskur: Was bringt Entgiften? >>
Im Video: Leber entgiften: Hausmittel und Tipps
Welches sind die Entgiftungsorgane?
Es gibt verschiedene Organe, die an der Entgiftung beteiligt sind. Zu den Wichtigsten zählen:
- Leber: Die Leber ist das Hauptorgan für die Entgiftung im Körper. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung und Neutralisierung von giftigen Substanzen. Schädliche Stoffe werden von ihr in weniger toxische Verbindungen umgewandelt, die dann über den Urin oder den Stuhl ausgeschieden werden.
- Nieren: Unsere Nieren filtern das Blut und entfernen Abfallprodukte und Giftstoffe durch die Produktion von Urin. Ebenfalls regulieren sie den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers.
- Lunge: Die Lunge ist nicht nur für den Gasaustausch zuständig, sondern kann auch bestimmte schädliche Substanzen wie Schadstoffe in der Luft oder flüchtige Chemikalien entfernen.
- Darm: Der Darm hilft bei der Ausscheidung von Abfallstoffen aus dem Körper. Er spielt auch eine wichtige Rolle bei der Aufnahme von Nährstoffen und der Verhinderung der Aufnahme von schädlichen Substanzen.
- Haut: Bei der Haut handelt es sich um das größte Organ des Körpers, das auch zur Entgiftung beiträgt. Denn die Schweißdrüsen in der Haut helfen dabei, Abfallprodukte und Giftstoffe auszuscheiden.
Die Leber – größte Chemiefabrik des Körpers
Sie schützt andere Organe vor Giftstoffen, schmerzt nicht und wird höchstens mal müde. Mit ihren 370 „Work-Units“ und 500 Milliarden Zellen ist die Leber die größte Chemiefabrik des Körpers. Doch die etwa anderthalb Kilogramm schwere Drüse arbeitet nicht allein: Erst das komplexe, eng vernetzte Zusammenspiel mit anderen Detox-Organen wie Darm, Nieren oder Bauchspeicheldrüse bringt den Organismus in ein gesundes Gleichgewicht.
Das Mega-Entgiftungsorgan produziert z.B. die Gallenflüssigkeit, die in der Gallenblase gesammelt und nach dem Essen von dort in den Dünndarm abgegeben wird. Die Gallenflüssigkeit bewirkt, dass Abfallprodukte des Stoffwechsels ausgeschieden werden. Außerdem erleichtert sie die Verdauung von Fetten im Darm. Bei diesem Prozess hilft übrigens auch die Bauchspeicheldrüse, indem sie verdauungsfördernde Substanzen herstellt.
Aber die Leber treibt nicht nur den Stoffwechsel an. Sie sitzt auch derart zentral im Blutkreislauf, dass sie alles Blut aus dem Magen-Darm-Trakt sofort filtert. Nur dadurch kann verhindert werden, dass schädliche Substanzen aus dem Dickdarm und dem rund fünf Meter langen Dünndarm mit seinen etwa sieben Millionen Darmzotten in den Körper vordringen.
Darm gut, alles gut
Der Darm wiederum mit seinen 400 Quadratmetern Oberfläche übernimmt ähnlich wichtige Aufgaben wie seine Partnerin, die Leber. Er transportiert in 75 Jahren Lebenszeit nicht nur 30 Tonnen Speisen, 50000 Liter Flüssiges, dazu kiloweise Schadstoffe, Erreger und Bakterien durch den Körper. Mit seinen 100 Millionen Nervenzellen bildet er auch eine Art zweites unabhängiges Gehirn. Das „Bauchhirn“ erforscht, wie sich die Nahrung zusammensetzt, organisiert die Abwehr schädlicher Bakterien, steuert zahlreiche Hormone und alarmiert das Gehirn, sobald es Giftstoffe entdeckt. Als wäre das alles nicht genug, beherbergt der Darm auch noch Milliarden von Mikroorganismen, die Nährstoffe produzieren und das Immunsystem unterstützen. Etwa 70 Prozent aller Abwehrzellen des Körpers sitzen in der Darmschleimhaut. Sie bilden unter anderem Immunglobuline – spezielle Eiweißstoffe zur Abwehr fremder Substanzen. Die größten Feinde des Darms sind Antibiotika, Cortison, Hormone, Schadstoffe im Essen und Umweltgifte.
Filterspezialisten: die Nieren
Durch die Nieren strömen in 24 Stunden mehr als 1500 Liter Blut. Täglich filtern sie rund 180 Liter Wasser aus dem Blut heraus, befreien es von Abfallprodukten und Schadstoffen. Dabei gehen sie raffiniert vor: Harnstoffe, Elektrolyte, Zucker, Säure und Basen werden durch Millionen winzigster Fangreusen, die Nephronen, gepresst. Wichtige Substanzen wie Mineralstoffe bekommt der Körper zurück. Schädliche oder unnütze wie etwa die Harnsäure werden jeden Tag mit rund anderthalb Liter Urin ausgeschwemmt.
Auch interessant: 5 Warnsignale, die auf eine kranke Niere hindeuten können >>