„Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger“ – auf diese Worte warten viele Frauen. In Deutschland ist nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend etwa jedes zehnte Paar zwischen 25 und 29 Jahren ungewollt kinderlos. Ein unerfüllter Kinderwunsch ist gesellschaftlich immer noch ein Tabuthema. Für Paare wird eine ungewollte Kinderlosigkeit meist zur Zerreißprobe, nicht selten leidet die Beziehung.
Dabei ist es nicht unüblich, dass viele Paare nicht auf Anhieb direkt schwanger werden. Wie Pro Familia berichtet, wartet jede dritte Frau mit Kinderwunsch länger als ein Jahr auf eine Schwangerschaft. Denn selbst bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr beträgt der Anteil der Paare, die innerhalb eines Zyklus schwanger werden, 10 bis 30 Prozent. Die Chancen auf Nachwuchs stehen grundsätzlich gut: Weniger als 5 Prozent aller Paare bleiben hierzulande dauerhaft ungewollt kinderlos.
Video: Schnell schwanger werden? Tipps, die jeder mit Kinderwunsch kennen sollte
Fruchtbarkeitsstörungen sind häufig die Ursache des unerfüllten Kinderwunsches. Darunter fallen zum Beispiel Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, hormonelle Störungen und Erkrankungen der Frau oder des Mannes.
Kinderlos? Wann Paare zum Arzt sollten
Mediziner raten, dass Paare etwa ein Jahr warten sollten, ehe sie sich ärztlichen Rat einholen sollten. Als erste Anlaufstelle dient Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin, der oder die Sie zu einem Facharzt überweist. Als allererster Schritt wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, bei der die bisherige Krankheitsgeschichte von Ihnen und Ihrem Partner genau unter die Lupe genommen wird.
Des Weiteren werden verschiedene körperliche Untersuchungen durchgeführt. Bei Frauen wird zum Beispiel der Urin oder das Scheidensekret untersucht, um eine mögliche Infektion oder einen Pilzbefall auszuschließen. Auch die Gebärmutter, die Eierstöcke oder der Eileiter werden gründlich auf Auffälligkeiten kontrolliert. Eine Hormonuntersuchung wird ebenfalls meist anberaumt.
Bei Männern werden Hoden, Nebenhoden, Prostata und Bläschendrüsen abgetastet, bei Bedarf werden die Geschlechtsorgane, die Prostata und die Harnwege mit einem Ultraschall untersucht. Mithilfe eines Spermiogramms werden die Anzahl der intakten Samenzellen und deren Beweglichkeit festgestellt. Je nach Befund können Hormonuntersuchungen durchgeführt werden.
Mehr Informationen rund um Behandlungsmöglichkeiten und finanzieller Förderung finden Sie hier, auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung
Wenn eine Schwangerschaft nicht auf natürlichem Weg möglich ist, gibt es unterschiedliche Methoden der künstlichen Befruchtung. Unter anderem die intrauterine Insemination, bei der die Samen direkt in die Gebärmutter übertragen werden. Oder auch die In-vitro-Fertilisation (IVF) bei der die Befruchtung im Labor stattfindet.