Diese Symptome treten bei einer vergrößerten Prostata auf
Leider kann sich die Prostata im Laufe des Lebens krankhaft vergrößern, was durch eine von zwei Ursachen hervorgerufen wird: Die Hälfte aller Männer ab dem 50. Lebensjahr ist von einer sogenannten gutartigen Prostatavergrößerung betroffen. Dabei wächst das Gewebe der Prostata schneller, als es vom Körper abgebaut wird. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um Krebszellen. Dies ist bei der bösartigen Prostatavergrößerung, also Prostatakrebs, der Fall. Da beide Erkrankungen zu den folgenden Symptomen führen können, ist eine Differenzialdiagnose beim Arzt notwendig.
1. Probleme beim Wasserlassen
Die Prostata befindet sich im Beckenraum, direkt unterhalb der Blase und umschließt einen Teil der Harnröhre. Diese anatomische Besonderheit führt ungünstigerweise auch dazu, dass eine Vergrößerung der Vorsteherdrüse zu Beschwerden beim Wasserlassen führen kann. Je nach Größe der Prostata kann sich der Umfang der Harnröhre mehr und mehr verkleinern, wodurch der Harnstrahl bei wachsender Prostata nach und nach schwächer wird. Dies äußerst sich in einem verringerten „Druck auf der Leitung“ beim Urinieren, welcher im zeitlichen Verlauf immer geringer wird.
2. Nächtlicher Harndrang
Da eine vergrößerte Prostata Druck auf die Harnblase ausübt, kommt es vor allem bei älteren Männern häufig zu nächtlichem Harndrang. Dieses Symptom wird auch als Nykturie bezeichnet und stellt eines der frühesten Anzeichen für eine Prostatavergrößerung dar.
3. Harnwegsinfekte
Während Harnwegsinfekte und Blasenentzündungen bei Frauen relativ häufig auftreten, sind sie bei Männern aufgrund der längeren Harnröhre eine äußerst seltene Angelegenheit. Ist jedoch die Prostata vergrößert, kann es dazu kommen, dass der Betroffene seine Blase nicht vollständig entleeren kann. Durch die Bakterien im zurückbleibenden Harn kommt es vermehrt zu Infektionen. Diese sind bei Männern immer ein Ernstfall und müssen schnell behandelt werden.
4. Harnstau
Je größer die Prostata wird, umso enger wird die Harnröhre und umso mehr Harn verbleibt in der Blase. Kann nur noch wenig Urin ausgeschieden werden, kommt es zum Harnstau. Dabei kann sich im Ernstfall der Urin sogar bis in die Nieren zurückstauen, was zu einer Einschränkung der Nierenfunktion und möglichen Nierenschäden führt.
Wichtig: Um auszuschließen, dass es sich bei der Vergrößerung um einen Tumor handelt, sollten Sie beim Auftreten der oben genannten Symptome Ihren Arzt konsultieren. Ebenso wichtig sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, da die Früherkennung bei Krebserkrankungen entscheidend ist.
Welche Aufgabe hat die Prostata?
Die Prostata ist eine kleine, prall gefüllte Kapsel aus Drüsengewebe und Muskelzellen. Das auch als Vorsteherdrüse bezeichnete kastaniengroße Organ stellt ein Sekret her, das für die Sexualfunktion des Mannes entscheidend ist: Damit sich die Spermien überhaupt fortbewegen und eine Eizelle befruchten können, benötigen sie die Prostata-Flüssigkeit. Gemeinsam bilden Sperma und Prostata-Sekret die Samenflüssigkeit, also das männliche Ejakulat. Deswegen gehört die Prostata auch zu den männlichen Geschlechtsorganen und ist für die Fortpflanzung notwendig.
Was tun bei einer vergrößerten Prostata?
Die Behandlung einer vergrößerten Prostata hängt von der Schwere der Symptome ab.
Mögliche Behandlungsoptionen
Überwachung: Bei leichten Symptomen kann der Arzt zunächst eine Überwachung empfehlen. Dies bedeutet, dass die Symptome regelmäßig kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass sie sich nicht verschlimmern.
Medikamente: Es gibt verschiedene Medikamente, die zur Behandlung der Symptome einer vergrößerten Prostata eingesetzt werden können. Dazu gehören:
- Alpha-Blocker: Diese Medikamente entspannen die Muskeln in der Prostata und der Blase, was das Wasserlassen erleichtern kann.
- 5-Alpha-Reduktase-Hemmer: Diese Medikamente verringern die Größe der Prostata, indem sie die Produktion des Hormons Dihydrotestosteron (DHT) blockieren, das für das Wachstum der Prostata verantwortlich ist.
- Pflanzliche Mittel: Einige pflanzliche Mittel, wie Sägepalme, können ebenfalls zur Behandlung der Symptome einer vergrößerten Prostata eingesetzt werden.
Operationen: Wenn Medikamente die Symptome nicht ausreichend lindern, kann eine Operation infrage kommen. Es gibt verschiedene Operationsverfahren, darunter:
- Transurethrale Resektion der Prostata (TURP): Bei diesem Verfahren wird die Prostata durch die Harnröhre mit einem Elektroskalpell entfernt.
- Transurethrale Inzision der Prostata (TUI): Bei diesem Verfahren wird die Harnröhre und die Prostata mit einem Messer erweitert, um den Harnfluss zu verbessern.
- Laserchirurgie: Bei diesem Verfahren wird die Prostata mit einem Laser verkleinert oder entfernt.
- Offene Prostataentfernung: Bei diesem Verfahren wird die Prostata durch einen Schnitt im Unterleib entfernt.
Andere Behandlungsoptionen
- Prostata-Arterien-Embolisation (PAE): Bei diesem Verfahren werden die Arterien, die die Prostata mit Blut versorgen, blockiert, wodurch die Prostata schrumpft.
- Aquablation: Bei diesem Verfahren wird die Prostata mit Wasserdruck zerstört.
Welche Behandlungsoption für Sie die richtige ist, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Ihr Arzt wird Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten erläutern und Ihnen helfen, die beste Entscheidung für Ihre Gesundheit zu treffen.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine vergrößerte Prostata kein Krebs ist. Dennoch ist es wichtig, die Erkrankung von einem Arzt behandeln zu lassen, um schwerwiegende Komplikationen wie Harnwegsinfektionen, Blasensteine und Nierenschäden zu vermeiden.
Quellen: