Gesunde Prostata: Was Männer für ihre Gesundheit tun können

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist ein kleines, walnussgroßes Organ beim Mann, das sich direkt unter der Blase befindet. Sie spielt eine wichtige Rolle im männlichen Fortpflanzungssystem, indem sie produziert und Sekret zur Samenflüssigkeit beiträgt.

  Die Prostata spielt eine wichtige Rolle im männlichen Fortpflanzungssystem.© iStock/Nadezhda Buravleva
Die Prostata spielt eine wichtige Rolle im männlichen Fortpflanzungssystem.

Was ist die Prostata und wie ist sie aufgebaut?

Die Prostata ist ein wichtiger Bestandteil des männlichen Körpers und ihre Gesundheit spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität. Das walnussgroße Organ beim Mann liegt direkt unterhalb der Blase.

Anatomie der Prostata

  • Die Prostata ist von einer bindegewebigen Kapsel umgeben.
  • Sie wird in zwei Hälften durch einen Sulcus prostaticus medianus geteilt.
  • Die Prostata enthält mehrere Drüsen, die Prostatasekret produzieren.
  • Das Prostatasekret fließt in die Harnröhre, wo es sich mit den Spermien aus den Samenblasen und den Nebenhoden vermischt, um die Samenflüssigkeit zu bilden.
  • Die Prostata ist von Muskeln umgeben, die helfen, die Harnröhre während des Samenergusses zu verschließen.

Die gesunde Prostata und Ihre Funktionen

Die Prostata hat verschiedene wichtige Funktionen, die für die Fortpflanzungsfähigkeit und die Gesundheit des Mannes entscheidend sind:

1. Produktion von Prostatasekret

Das Prostatasekret macht etwa 20 % der Samenflüssigkeit aus und enthält wichtige Nährstoffe und Substanzen, die die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle unterstützen.

2. Transport der Samenflüssigkeit

Beim Samenerguss presst die Prostata die Samenflüssigkeit zusammen mit den Spermien aus den Samenblasen und der Harnröhre aus dem Körper.

3. Verschluss der Harnröhre

Während des Samenergusses verschließt die Prostata die Harnröhre zur Blase hin, um zu verhindern, dass Samenflüssigkeit in die Blase gelangt.

Welche Probleme können mit der Prostata auftreten?

Die Prostata ist ein wichtiges Organ für die männliche Fortpflanzungsfunktion. Probleme mit der Prostata können zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter:

  • Harnverhaltensprobleme: Dazu gehören ein schwacher Harnstrahl, häufiges Wasserlassen und nächtliches Wasserlassen.
  • Erektionsstörungen: Die Prostata befindet sich in engem Kontakt mit den Nerven, die für die Erektion verantwortlich sind. Probleme mit der Prostata können daher zu Erektionsstörungen führen.
  • Schmerzen: Schmerzen im Unterleib, in den Hüften oder im Rücken können durch Probleme mit der Prostata verursacht werden.
  • Blut im Urin: Blut im Urin kann ein Symptom für Prostatakrebs sein.

Was sind die häufigsten Erkrankungen der Prostata?

Leider kann es mit zunehmendem Alter zu verschiedenen Problemen mit der Prostata kommen, die die Lebensqualität des Mannes erheblich beeinträchtigen können:

Prostataadenom (gutartige Vergrößerung der Prostata)

Dies ist die häufigste Prostataproblematik bei Männern über 50 Jahren. Die vergrößerte Prostata drückt auf die Harnröhre und die Blase, was zu typischen Symptomen wie häufigem Wasserlassen, einem schwachen Harnstrahl, nächtlichem Wasserlassen und einem Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung führen kann.

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. In den frühen Stadien verursacht Prostatakrebs oft keine Symptome, kann aber im fortgeschrittenen Stadium zu Beschwerden wie Blut im Urin, Schmerzen im Rücken, den Hüften oder im Unterleib führen.

Prostatitis

Die Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata. Sie kann akut oder chronisch verlaufen. Die Symptome einer Prostatitis umfassen meist Harnverhaltensprobleme wie Brennen beim Wasserlassen, einen starken Harndrang und Schmerzen im Unterleib. Fieber und Schüttelfrost können bei einer akuten Prostatitis zusätzlich auftreten.

Prostatasteine

Ähnlich wie Nierensteine können sich auch in der Prostata kleine Steine bilden, die Schmerzen und Beschwerden beim Wasserlassen verursachen können.

Harnröhrenstrikturen

Verengungen der Harnröhre, die durch Narbengewebe oder Entzündungen entstehen können, können den Urinfluss beeinträchtigen und zu einem schwachen Harnstrahl und einem Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung führen.

Probleme mit der Prostata können Harnverhaltensproblemen führen.© iStock/bymuratdeniz
Probleme mit der Prostata können Harnverhaltensproblemen führen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Prostataerkrankungen?

Die Behandlungsmöglichkeiten für Prostataerkrankungen hängen von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die häufigsten Behandlungsmethoden:

Aktive Überwachung:

  • Regelmäßige Kontrolle von sehr frühem, gutartigem Prostatakrebs
  • Operation oder Strahlentherapie nur bei Fortschreiten oder Symptomen

Operation:

  • Prostataentfernung (Prostataektomie)
  • Offene oder laparoskopische (minimal-invasive) Methode

Strahlentherapie:

  • Externe Strahlentherapie von außen
  • Brachytherapie (interne Implantate)

Hormontherapie:

  • Androgenentzugstherapie (ADT) senkt Testosteronspiegel
  • Einsatz bei fortgeschrittenem Krebs, vor/nach Operation/Strahlentherapie

Kryotherapie:

  • Gefrieren der Prostata bei frühem Krebs und Operationsunfähigkeit

HIFU (Hochfrequenzultraschall):

  • Zerstörung der Prostata mit Ultraschall bei frühem Krebs und Operationsunfähigkeit

Chemotherapie:

  • Abtötung von Krebszellen im Körper bei fortgeschrittenem Krebs

Palliative Behandlung:

  • Schmerzbehandlung bei fortgeschrittenem Krebs
  • Harnableitung bei Blockade der Harnröhre

Gesunde Prostata: Ab wann zur Vorsorge?

Die Empfehlungen zur Prostatavorsorge variieren je nach Expertengremium und individuellem Risiko.

Generell gilt:

  • Ab 45 Jahren: Jährliche Tastuntersuchung der Prostata durch den Arzt
  • Ab 50 Jahren: Zusätzlicher PSA-Test nach individueller Beratung und Risikoeinschätzung
  • Erhöhtes Risiko: Frühere Vorsorge ab 40 Jahren, z.B. bei familiärer Belastung

Risikofaktoren für Prostatakrebs

  • Familiäre Belastung: Väter oder Brüder mit Prostatakrebs
  • Genetische Veranlagung: Mutationen in BRCA1/BRCA2
  • Ethnische Zugehörigkeit: Männer afroamerikanischer Herkunft
  • Hohes Alter: Risiko steigt mit zunehmendem Alter

Männer mit einem erhöhten Risiko sollten sich individuell mit ihrem Arzt über die optimale Vorsorge und das Vorgehen beraten lassen.

Das können Männer für eine gesunde Prostata tun

Die gute Nachricht ist, dass es einige Dinge gibt, die Männer tun können, um ihre Prostata gesund zu halten und das Risiko von Problemen zu verringern.

1. Ernährung

  • Gesunde Ernährung: Essen Sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Diese Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit der Prostata auswirken können.
  • Weniger Fleisch: Reduzieren Sie den Konsum von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleischprodukten.
  • Gesunde Fette: Bevorzugen Sie pflanzliche Fette aus Olivenöl, Rapsöl, Nüssen und Samen.
  • Fisch: Essen Sie regelmäßig Fisch, der reich an Omega-3-Fettsäuren ist. Diese Fettsäuren können Entzündungen hemmen und das Risiko von Prostatakrebs senken.

2. Lebensweise

  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und kann auch dazu beitragen, das Risiko von Prostatakrebs zu verringern.
  • Gesundes Gewicht halten: Übergewicht kann das Risiko von Prostatakrebs erhöhen.
  • Alkoholkonsum reduzieren: Zu viel Alkohol kann die Prostata schädigen und das Risiko von Prostatakrebs erhöhen.
  • Rauchen vermeiden: Rauchen erhöht das Risiko von Prostatakrebs und anderen Gesundheitsproblemen.
  • Stress abbauen: Chronischer Stress kann die Gesundheit negativ beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.

3. Vorsorge

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Ab dem 45. Lebensjahr sollten Männer regelmäßig ihren Arzt auf Prostatakrebs untersuchen lassen. Dies kann durch eine Tastuntersuchung der Prostata und einen PSA-Test geschehen.

4. Zusätzliche Tipps

  • Ausreichend trinken: Trinken Sie mindestens 2 Liter Wasser pro Tag. Dies hilft, die Harnwege zu spülen und das Risiko von Harnwegsinfektionen zu verringern.
  • Ballaststoffe: Ballaststoffe aus Vollkornprodukten, Obst und Gemüse können die Darmgesundheit fördern und das Risiko von Prostatakrebs senken.
  • Lycopin: Lycopin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der in Tomaten und roten Paprikaschoten vorkommt. Studien zeigen, dass Lycopin das Risiko von Prostatakrebs senken kann.
  • Vitamin D: Vitamin D scheint eine Rolle bei der Vorbeugung von Prostatakrebs zu spielen. Achten Sie auf ausreichend Sonnenlicht oder sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Vitamin-D-Supplementierung.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies nur allgemeine Informationen sind und keinen Ersatz für eine individuelle Beratung durch einen Arzt darstellen.

Quellen:

Gesundheitsinformation.de: Wie funktioniert die Prostata?