Darmkrebsvorsorge: ab wann Sie regelmäßig zur Darmspiegelung müssen

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Früh erkannt, sind die Heilungschancen hoch. Aus diesem Grund sollten Sie regelmäßig zur Vorsorge gehen – wann und welche Untersuchungen anfallen, lesen Sie bei uns. 

Mann bei einer Darmspiegelung© iStock/PonyWang
Eine Darmspiegelung ist eine sehr zuverlässige Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. 

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland. Wie das Bundesministerium für Gesundheit berichtet, erkranken in Deutschland etwa 55.000 jedes Jahr. Laut den Daten des Zentrums für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts ist Darmkrebs in Deutschland derzeit die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste Tumorerkrankung bei Männern. Die Heilungschancen stehen gut, wenn der Krebs rechtzeitig erkannt wird. 

Ab wann Sie regelmäßig zur Darmkrebsvorsorge gehen müssen

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab 50 Jahren eine Früherkennung. Dazu zählen folgende Leistungen und Untersuchungen:

  • zwischen 50 und 54 Jahren: Test auf verstecktes Blut im Stuhl 1x pro Jahr
  • Frauen ab 55, Männer ab 50: Darmspiegelung, 2x alle 10 Jahre
  • ab 55 Jahren: Stuhluntersuchung 1x alle zwei 2 Jahre, wenn keine Darmspiegelung gemacht wurde.

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung der gesetzlichen Krankenversicherung haben Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Stuhltest, um nach nicht sichtbarem („okkultem“) Blut im Stuhl zu suchen. Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund wird Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung durchzuführen. Diese Methode ist noch zuverlässiger als der Stuhltest, da während der Untersuchung auch Krebsvorstufen sofort entfernt werden können. Bei unauffälligen Ergebnissen muss die Darmspiegelung erst nach 10 Jahren wiederholt werden. Personen, die keine Darmspiegelung wünschen, können stattdessen jährlich (zwischen 50 und 54 Jahren) bzw. alle 2 Jahre (ab 55 Jahren) einen Stuhltest durchführen lassen. Es ist ratsam, sich in einer Arztpraxis umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung informieren und beraten zu lassen.

Wie eine Darmspiegelung durchgeführt wird

Eine Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist ein Verfahren zur Untersuchung des Dickdarms und des Enddarms. Sie gilt als sichere und effektive Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie kann in einer Gastroenterologie-Praxis durchgeführt werden und dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Vor der Untersuchung muss der Darm vollständig entleert sein, um eine klare Sicht auf die Schleimhaut zu ermöglichen. Aus diesem Grund müssen Sie 24 Stunden vorher fasten und eine spezielle Trinklösung zu sich nehmen, um den Darm zu entleeren. 

Vor der Untersuchung wird dem Patienten eine leichte Sedierung oder Anästhesie verabreicht, um mögliche Unannehmlichkeiten zu minimieren. Der Arzt verwendet ein flexibles Endoskop, das durch den Anus eingeführt wird und mit einer Kamera ausgestattet ist. Der Dickdarm und dessen Schleimhaut wird auf Anomalien wie Polypen oder Tumore untersucht. Verdächtige Gewebeveränderungen können entweder direkt entfernt oder bei einer späteren Biopsie entnommen werden. 

Krankenkassen erinnern regelmäßig an Darmkrebsvorsorge

Seit dem 1. Juli 2019 erhalten alle gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren von ihrer Krankenkasse eine Einladung und umfassende Informationen zur Darmkrebsfrüherkennung per Post, um mehr Menschen dazu zu ermutigen, Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen.