
Wie wirken sich die Wechseljahre auf die Endometriose aus?
Mit dem Einsetzen der Menopause, meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr, sinkt der Östrogenspiegel im Körper der Frau deutlich ab. Östrogen spielt eine wichtige Rolle beim Wachstum der Endometrioseherde. In den meisten Fällen kommt es zu:
1. Schmerzlinderung
Die typischen Unterleibsschmerzen, die mit Endometriose verbunden sind, lassen in der Menopause bei 75 % der Frauen nach oder verschwinden vollständig. Dies liegt am sinkenden Östrogenspiegel, der das Wachstum der Endometrioseherde und die damit verbundenen Entzündungen hemmt.
2. Reduzierte Menstruationsbeschwerden
Starke Menstruationsblutungen, die bei Frauen mit Endometriose häufig auftreten, nehmen in der Menopause ab oder hören ganz auf. Die Gebärmutterschleimhaut, die während der Menstruation abgestoßen wird, bildet sich in der Menopause zurück, was zu einer Verringerung der Blutungsstärke führt.
3. Verbesserte Fruchtbarkeit
Die Endometriose kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, da die Endometrioseherde die Eizellen und Spermien beeinträchtigen können. In der Menopause steigt die Chance auf eine natürliche Schwangerschaft, da die Eizellen nicht mehr befruchtet werden können.
4. Linderung von Darm- und Blasenbeschwerden
Endometrioseherde können sich auch auf Darm und Blase ausbreiten und dort zu Beschwerden wie Schmerzen, Druckgefühl und Blasenentzündungen führen. In der Menopause gehen diese Beschwerden oft zurück, da die Endometrioseherde schrumpfen oder verschwinden.
5. Gesteigerte Lebensqualität
Die Verbesserung der Symptome führt insgesamt zu einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität für Frauen mit Endometriose. Sie können freier und unbeschwerter leben, ohne durch die ständigen Schmerzen und Beeinträchtigungen der Erkrankung eingeschränkt zu sein.
Ist eine Endometriose auch nach den Wechseljahren möglich?
Obwohl die Menopause die Symptome in den meisten Fällen lindert, kann die Endometriose in seltenen Fällen auch nach der Menopause weiterbestehen, denn das Restgewebe der Gebärmutterschleimhaut kann auch nach der Menopause auf Östrogen reagieren. Auch können sich Endometrioseherde auch der Menopause neu bilden. Gut zu wissen: Eine Hormonersatztherapie (HRT) kann die Symptome der Endometriose wieder verschlimmern.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Endometriose in den Wechseljahren?
Während der Wechseljahre durchläuft der weibliche Körper bedeutende hormonelle Veränderungen, die auch Auswirkungen auf die Symptome einer Endometriose haben können. Häufig kommt es zu einer natürlichen Abnahme der Beschwerden, da die Östrogenproduktion sinkt und somit das Wachstum von Endometrioseherden verlangsamt wird. Dennoch benötigen einige Frauen weiterhin eine Behandlung. Diese kann aus einer Hormontherapie bestehen, um die hormonellen Schwankungen zu regulieren und Schmerzen zu lindern. Auch chirurgische Eingriffe, wie zum Beispiel die Entfernung von Endometriosegewebe, können in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus spielen schmerzlindernde Medikamente, physiotherapeutische Maßnahmen und alternative Heilmethoden eine wichtige Rolle in der ganzheitlichen Behandlung der Endometriose während der Wechseljahre.