Kreuzband angerissen: Was Sie jetzt wissen und tun müssen

Eine Kreuzbandverletzung kann jeden treffen - vom Profisportler bis zum Freizeitsportler. Ein angerissenes Kreuzband, auch als Teilruptur bezeichnet, ist eine ernsthafte Verletzung, die schnelles Handeln und eine sorgfältige Behandlung erfordert. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten und den Heilungsprozess bei einem angerissenen Kreuzband.

Ein angerissenes Kreuzband ist eine ernsthafte Verletzung.© iStock/Jan-Otto
Ein angerissenes Kreuzband ist eine ernsthafte Verletzung.

Was ist ein angerissenes Kreuzband?

Bei einem angerissenen Kreuzband sind nur die inneren Fasern des Bandes gerissen, während die äußere Hülle gedehnt, aber noch intakt ist. Diese Verletzung beeinträchtigt die Stabilität des Kniegelenks, auch wenn das Kreuzband äußerlich unversehrt erscheint. In manchen Fällen kann die Kreuzbandfunktion teilweise erhalten bleiben.

Wie entsteht ein angerissenes Kreuzband?

Ein angerissenes Kreuzband ist eine häufige Verletzung, die vor allem bei Sportlern auftritt. Sie entsteht meist durch eine plötzliche Überdehnung oder Verdrehung des Knies, wie sie bei schnellen Richtungswechseln, abruptem Stopp oder bei einem direkten Schlag gegen das Knie vorkommen kann. Das Kreuzband, ein wichtiges Stabilisierungselement im Kniegelenk, wird dabei über seine Belastungsgrenze hinaus beansprucht, was zu Mikrorissen oder einem partiellen Riss führen kann.

Welche Symptome treten bei einem angerissenen Kreuzband auf?

Typische Symptome eines angerissenen Kreuzbandes sind:

  • Plötzlicher, stechender Schmerz im Knie
  • Schwellung des Kniegelenks
  • Instabilitätsgefühl im Knie
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Mögliches Knackgeräusch zum Zeitpunkt der Verletzung

Kreuzband angerissen: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei einem angerissenen Kreuzband (Teilruptur) gibt es grundsätzlich zwei Behandlungsansätze: die konservative und die operative Therapie. Die Wahl der Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Ausmaß der Verletzung, dem Alter und Aktivitätsniveau des Patienten sowie eventuellen Begleitverletzungen.

Die konservative Behandlung ist oft die erste Wahl bei einer Teilruptur des Kreuzbandes. Sie umfasst zunächst die Anwendung der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagerung) zur Akutversorgung. Anschließend folgt eine Phase der Schonung, die durch das Tragen einer entlastenden Orthese unterstützt werden kann. 

Ein wesentlicher Bestandteil der konservativen Therapie ist die Physiotherapie, bei der die Muskulatur um das Kniegelenk gezielt gestärkt wird, um die Stabilisierungsfunktion des angerissenen Kreuzbandes teilweise zu kompensieren. 

In manchen Fällen, insbesondere bei jüngeren, sportlich aktiven Patienten oder wenn die konservative Therapie nicht den gewünschten Erfolg bringt, kann eine operative Behandlung in Betracht gezogen werden. Bei einer Teilruptur besteht die Möglichkeit einer Kreuzbandnaht, bei der das angerissene Band genäht wird. Dies hat den Vorteil, dass das Originalgewebe mit seinen Nervenenden erhalten bleibt. Allerdings ist diese Methode nur bei frischen Verletzungen und bestimmten Rissformen möglich. 

Die Entscheidung für oder gegen eine Operation sollte individuell und in Absprache mit einem Facharzt getroffen werden. Unabhängig von der gewählten Behandlungsmethode ist eine sorgfältige Rehabilitation entscheidend für den Heilungserfolg. Diese kann mehrere Monate in Anspruch nehmen und zielt darauf ab, die volle Funktionsfähigkeit und Stabilität des Kniegelenks wiederherzustellen.