Auszeit für die Haut

Sie schenken uns Zeit zum Wohlfühlen - und scheinbar nebenbei einen ebenen Teint, porentief rein und rosig frisch: Gesichtsmasken sind die besten Freundinnen von Haut und Seele.

Frau mit Gesichtsmaske© MorePixels/iStock
Frau mit Gesichtsmaske

Das wohlige Gefühl, wenn wir die zart duftende Maske verteilen, verbunden mit der Gewissheit, unserer Haut jetzt etwas wirklich Gutes zu tun: Gesichtsmasken sind nicht nur gründliche Problemlöser – sie ermöglichen uns auch kurze Auszeiten und zeigen den Teint von seiner schönsten Seite. „In pflegenden Masken stecken etwa fünfmal mehr Wirkstoffe als in Cremes“, so Dr. Meike Streker, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fachrichtung Kosmetik­ wissenschaft an der Universität Hamburg. „Damit schaffen sie in kürzester Zeit einen sofort sichtbaren Beauty­-Effekt.“ Ob für reife, sensible oder unreine Haut, gegen einen fahlen Teint oder Pigment­flecken, am Tag oder in der Nacht – fast jeden Makel bessern die Pflegeprofis aus.
Doch das Beste an ihnen ist: Während sie unseren Teint verschönern, können wir viele andere Dinge erledigen – oder, noch besser, einfach mal abschalten. Die Augen schließen. Durchatmen. Offline sein. Davon profitieren Seele und Haut gleicher­maßen. Psychodermatologen, die das Zu­sammenspiel der beiden erforschen, haben mittlerweile bewiesen, was wir aus Erfah­rung wissen: dass sich regelmäßige Ruhe­phasen positiv auf den Teint auswirken.
„Gelingt es uns zu entspannen, stellt der Körper mehr entzündungshemmende Stoffe her, erhöht seine Talgproduktion und speichert neue Feuchtigkeit in der Haut“, erklärt Professor Dr. Uwe Gieler, stellvertretender Leiter der Klinik für Psy­chosomatik und Psychotherapie an der Universität Gießen. Deshalb wirkt der Teint nach einem langen Wochenende gleich deutlich frischer.
Aber auch die Viertelstunde, in der ein- bis zweimal pro Woche eine Pflegemaske einwirkt, bringt überraschend viel: „Bei kurzen, aber regelmäßigen Auszeiten stellt sich eine Art Trainingseffekt ein. Der Körper lernt, in kürzerer Zeit zu entspannen, und startet schneller mit den internen Schönheitsarbeiten“, so Prof. Dr. Gieler. Dafür ist es wichtig, wirklich zur Ruhe zu kommen. Unterstützend wirken wohltuende Düfte wie etwa würziges Vanille- oder honigsüßes Orangenblütenaroma, die Glückshormone im Körper freisetzen und die Sinne besänftigen. Ein wärmendes Bad lockert angespannte Muskeln und weitet nebenbei die Poren, sodass die pflegenden Wirkstoffe der Gesichtsmaske tiefer in die Haut eindringen können. Auch beruhigende Musik hilft beim Entschleunigen: Eine Studie der Universität Manchester belegte jetzt schnellere Erfolge bei Patienten einer Hautklinik, die während ihrer täglichen halbstündigen Behandlung sanfte Klänge hörten. Haut und Herz arbeiten also zusammen.
Aber was genau passiert beim Entspannen mit der Seele? In Ruhephasen lässt sich eine vermehrte Aktivität in dem vorderen Bereich des Gehirns nachweisen, dem Zentrum der Gefühle – in solchen Momenten geben wir unserem Geist offenbar Gelegenheit, emotionale Erlebnisse zu verarbeiten, und bekommen den nötigen Abstand, um Probleme besser zu bewältigen. Langfristig verhelfen bewusste Auszeiten zu mehr innerer Gelassenheit und der Fähigkeit, auch in Stresszeiten zuversichtlich nach vorn zu blicken.
Also: Gucken Sie mal in Ihren Kalender, wann Sie das nächste Mal eine halbe Stunde Zeit haben für Mini-Ferien vom Alltag. Passende Begleiter stellen wir Ihnen vor. Eine schöne CD haben Sie bestimmt im Regal. Dann kann’s ja losgehen. Sie werden sich wundern, wie gut das tut.

Multitalente

Gut bei glänzender und unreiner Haut
Eine Doppelstrategie verfolgen diese Kombiprodukte: Als Waschcreme oder Peeling klären sie den Teint und befreien von lockeren Schüppchen; wirken sie als Maske länger ein, dringen ihre antibakteriellen Wirkstoffe tief in die Haut ein, verfeinern und mattieren sie. Das verträgt fettige Haut bis zu dreimal pro Woche. Achten Sie beim Kauf auf abbaubare Schleifpartikel statt Mikroplastikkugeln. Letztere werden teilweise nicht von Kläranlagen gefiltert und gelangen ins Trinkwasser.

Neue und bewährte Schutzengel

Gut bei sensibler Haut
Forscher tüfteln ständig an noch besseren, bislang unbekannten Rezepturen – und hin und wieder erfinden sie ihre erprobten Klassiker neu. So etwa die Hyaluronsäure, eine der zuverlässigsten Feuchtigkeitsquellen für empfindliche Haut: In Bruchstücke zerlegt (fragmentiert), so stellte sich heraus, dringt sie noch tiefer ein. Besonders sanft sind auch Öle aus Sojakeimen oder den Samen des Arganbaums, die den zarten Schutzfilm stärken. Generell gilt: Achten Sie auf Produkte mit kurzer Inhaltsstoffliste. Masken in Tuben oder Spendern brauchen weniger Konservierungsstoffe als die in Tiegeln, weil sie kaum in Kontakt mit Luft und Keimen kommen.

Nachtmasken

Gut bei trockener und reifer Haut
Während wir schlafen, durchlaufen die Hautzellen komplexe Reparaturprozesse, um die tagsüber durch Umwelteinflüsse entstandenen Schäden zu mildern. Es lohnt sich, unseren Körper mit einer der neuen Nacht­masken zu unterstützen! Sie enthalten z. B. sogenann­tes Antarcticine, ein aus dem Gletschereis der Ant­arktis gewonnenes Glycoprotein, das Wasser bindet und die Neubildung straffender Kollagenfasern fördert. Oder schützende Weizen­ oder Oliven­-Extrakte, die die Feuchtigkeit bewahren. Damit Sie erfrischt erwachen.

Sanfte Aufheller

Gut bei Pigmentflecken
Neue Studien zeigen, dass Pigment­störungen heute deutlich früher auftreten – oft schon mit Anfang 30. Das liegt an Mikroentzündungen, die z. B. durch Luftverschmutzung entstehen. Ähnlich wie bei Apfel­stücken, die wir mit Zitronensaft vorm Verfärben schützen, soll hoch dosiertes Vitamin C oder Viniferine aus Weinrankensaft in den Pro­dukten die Neubildung des braunen Farbstoffs (Melanin) hemmen, genauer gesagt das verantwortliche Enzym Tyrosinase. Das erfordert allerdings ein wenig Geduld: Erste Erfolge zeigen sich erst nach etwa drei Monaten. Um die Melanin­bildung durch UV­-Licht möglichst zu vermeiden, ist eine Tagescreme mit Sonnenschutzfaktor beson­ders wichtig.