Zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr entdecken wir bei uns die ersten grauen Haare. Doch warum bekommen wir graue Haare? Unsere Haarfarbe ändert sich, wenn die Produktion des Pigments Melanin nachlässt. Melanin lagert sich in der äußeren Schicht unseres Haares ab und verleiht ihm seine rote, braune, blonde oder schwarze Farbe. Mit zunehmendem Alter produzieren unsere Haarzellen weniger Melanin. Dadurch gelangt das Farbpigment nicht mehr in die äußeren Schichten, sondern es bilden sich kleine Luftbläschen, die das Haar weiß oder grau erscheinen lassen.
Der Beginn des Ergrauens wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter genetische Veranlagung, der eigene Lebensstil und bestimmte medizinische Gründe wie immunologische Erkrankungen, welche die Melaninproduktion verhindern. Auch ist die Annahme verbreitet, dass Stress graue Haare verursachen kann. Was steckt dahinter und was sagt die Wissenschaft?
Graue Haare durch Stress – ist das möglich?
Obwohl es keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür gibt, dass Stress direkt zu grauen Haaren führt, gibt es einige Studien, die darauf hindeuten, dass es eine Verbindung geben könnte. Stress kann den Körper auf verschiedene Weisen beeinflussen, einschließlich der Hormonproduktion und des oxidativen Stresses, was wiederum die Melaninproduktion beeinflussen könnte.
Forschende der Harvard University and Harvard Stem Cell Institute haben in einer Studie herausgefunden, dass Stress Nerven aktiviert, die Teil der Kampf-oder-Flucht-Reaktion sind, was wiederum zu dauerhaften Schäden an pigmentregenerierenden Stammzellen in Haarfollikeln führt.
Bei Menschen, die bereits genetisch dafür prädisponiert sind, graue Haare zu bekommen, könnte Stress den Prozess beschleunigen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass graue Haare in erster Linie durch den natürlichen Alterungsprozess und die Abnahme der Melaninproduktion verursacht werden.
Nichtsdestotrotz ist es ratsam, Stress zu reduzieren und einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um die allgemeine Gesundheit von Haut und Haaren zu fördern.