
Was wir brauchen, sind nicht viele oder besondere Worte. Sondern einfache und aufrichtige. Liebe ist kein Literaturwettbewerb. In einem Liebesbrief müssen wir uns nicht messen mit Schwüren, die uns in Büchern, Balladen und Filmen so verzaubert haben.
Keine Frage: Sätze wie „Ich bin auch nur ein Mädchen, das vor einem Jungen steht und ihn bittet, es zu lieben“ oder „Du vervollständigst mich“ klingen lange und warm nach. Doch wurden sie in Hollywood erdacht, um Millionen Herzen zu treffen. Wir zielen nur auf ein einziges. Warum also setzen wir uns oft so unter Druck? Prof. Dr. Eva Lia Wyss untersuchte mehr als 7500 Briefe aus 100 Jahren. Die Erkenntnis der Sprachwissenschaftlerin: „All die Versuche, der Stereotypie etwas entgegenzusetzen, stehen in einer langen Tradition der Suche nach der Sprache der Liebe.“ Dabei sprechen wir sie alle. Ein Grund reicht. Der Grund, warum wir lieben. Wenn wir uns Zeit nehmen, in uns hinein fühlen und ihn mit eigener Hand aufschreiben, dann können wir uns sicher sein: Das sind unsere Zeichen der Liebe. Unverwechselbar. Und einmalig.