
Was ist eine Hämatophobie?
Bei einer Hämatophobie handelt es sich um die übersteigerte Angst vor Blut. Betroffene reagieren mit starken, körperlichen Symptomen auf den Anblick von eigenem oder fremdem Blut.
Laut WHO zählt die Hämatophobie zu den spezifischen Phobien in der Kategorie Blutinjektion/Verletzungstyp. Je nach Ausprägungsgrad, kann die Angststörung für Betroffene gefährlich und stark einschränkend sein, weshalb in diesen Fällen eine Therapie nötig ist.
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Anzeichen für eine Hämatophobie
Sowohl Erwachsene als auch Kinder können von der Blutangst betroffen sein. Schon leichte Mengen können bei ihnen Unwohlsein, Übelkeit und – besonders typisch – Ohnmachtsanfälle auslösen.
Manche Personen reagieren nur auf ihr eigenes Blut, andere wiederum können nur den Anblick von fremdem Blut nicht ertragen. In Extremfällen reicht schon das Wort Blut, um Angststörungen auszulösen.
Folgende Symptome können bei einer Hämatophobie, je nach Ausprägung, vorkommen, sobald Blut betrachtet wird:
- Übelkeit
- Kreislaufprobleme
- Ohmachtsanfälle
- Vermeidungsstrategie mit Folge von sozialem Rückzug
Ursachen für Blutangst
Bei Betroffenen ist vermutlich eine Fehlschaltung im Gehirn für die typischen Ohnmachtsanfälle verantwortlich. Tritt Blut aus einer Wunde, senkt das Gehirn normalerweise den Blutdruck, um im Falle einer schweren Verletzung vor starkem Blutverlust zu schützen. Das geschieht in der Regel aber erst bei einem Verlust von 30 Prozent – was dann als Schutzmechanismus zur Ohnmacht führt.
Bei Personen mit Hämatophobie wird dieser lebensrettende Prozess unnötigerweise und zu früh eingesetzt, teils auch, wenn gar keine eigene Verletzung vorliegt.
Die Gründe für diese Fehlschaltungen sind wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Es werden aber verschiedene Ursachen in Betracht gezogen: Einerseits eine genetische Veranlagung, andererseits erlerntes Verhalten durch das Umfeld und auch frühere, traumatische Erfahrungen mit Blut.
Behandlung von Hämatophobie
Je nach Ausprägungsgrad der Hämatophobie, ist eine Behandlung nötig – bei geringem Unwohlsein muss nicht sofort therapiert werden. Grundlegende Gesundheitsmaßnahmen wie Blutabnehmen beim Hausarzt etc. sollten aber möglich sein.
Handlungsbedarf besteht vor allem, wenn das alltägliche Leben durch der Phobie so eingeschränkt wird, dass soziale Beziehungen oder der Beruf darunter leiden.
Auch wenn das Vermeidungsverhalten der Betroffenen so stark ausgeprägt ist, dass dies Konsequenzen für die Gesundheit hat, zum Beispiel wenn notwendige ärztliche Untersuchungen nicht eingehalten werden, ist auf jeden Fall eine Therapie nötig.
Die Blutphobie ist in der Regel gut und schnell behandelbar. Normalerweise reichen ein paar wenige Therapiesitzungen, um sichtbare Verbesserungen zu erreichen.
Wenden Sie sich zuerst an Ihren Hausarzt, dieser wird Sie an einen geeigneten Therapeuten überweisen. Der Therapeut betreibt zunächst Ursachenforschung. Je nach Ergebnis. werden dann verschiedene Behandlungsmethoden der modernen Psychotherapie angewandt. Das kann zum Beispiel eine Verhaltenstherapie, ein tiefenpsychologische Verfahren oder ein Entspannungsverfahren sein – je nach Ausprägung und Ursache der Hämatophobie. Auch muskuläre Anspannungstechniken, mit denen das Schwinden der Sinne unter Kontrolle gebracht werden soll, kommen zur Anwendung.
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