Shampoo selber machen ohne Seife – so einfach geht's

Sie haben genug von herkömmlichen Shampoos, wollen auf chemische Zusätze in Haarshampoos verzichten und mehr auf die Natur für Ihr Haar und Ihre Kopfhaut setzen? Wir haben für Sie verschiedene Rezepte mit und ohne Seife für unterschiedliche Haartypen zusammengestellt. 

Shampoo selber machen ohne Seife © iStock/IRA_EVVA
Shampoo selber machen ohne Seife – wir sagen, wie es geht! 

Jeder braucht sie und vor allem Frauen lieben sie in jeglichen Variationen – Haarshampoos. Sie bringen die Haare besonders zum Glänzen, bändigen die wirren Enden, verzaubern mit ihrem Duft und reparieren brüchige Spitzen. Welches Haarshampoo für die eigenen Haare und die individuelle Haarstruktur am besten ist, weiß fast jede Frau. Doch wissen Sie auch, wie gesund Ihr Shampoo wirklich ist? Um versteckte und ungesunde Inhaltsstoffe aus der Chemie zu vermeiden, ist es sinnvoll, zu selbst gemachten Bio-Haarshampoos statt zu herkömmlichen Shampoos zu greifen.

Grundrezept: Shampoo selber machen ohne Seife

Tatsächlich können Sie Ihre Haare auch mit seifenfreiem Shampoo waschen. Die gängigsten Methoden sind Roggenmehl und Heilerde, Lavaerde und Tonerde.

Roggenmehl
Je nach Haarlänge 4-5 EL Roggenmehl mit warmen Wasser zu einer gelartigen Masse verrühren. Die Mischung in die Haare und die Kopfhaut einmassieren und etwa 30 Minuten einwirken lassen. Danach gründlich ausspülen. Bei langem Haar, anschließend im trockenen Zustand nochmal durchbürsten.

Wichtig: Verwenden Sie nur Roggenmehl! Alle anderen Mehlsorten enthalten das Klebeeiweiß Gluten, welches die Mischung zusammenklebt und schwer aus den Haaren zu bekommen ist. Außerdem sollte das Shampoo immer frisch hergestellt werden, da es bei Lagerung gärt.

Heilerde, Lavaerde und Tonerde
Diese Erde-Sorten eigenen sich für fettiges Haar. Mischen Sie für das Shampoo 1-2 EL mit Wasser. Je flüssiger die Mischung, desto besser lässt sie sich im Haar verteilen. Die Erde-Mischung im Haar und auf der Kopfhaut verteilen und fünf bis zehn Minuten einwirken lassen. Anschließend gut ausspülen. Das Shampoo kann für mehrere Anwendungen vorbereitet werden.

DIY: Shampoo selber machen – die Zutaten

Um Shampoo auf Seifenbasis herzustellen, brauchen Sie Naturseife oder Olivenseife. Alternativ funktioniert auch Sheabutter oder Kernseife. Für die Flüssigseife als Basisshampoo 15 Gramm Seife raspeln und mit 250 Milliliter kochendem destillierten Wasser mischen. Solange vorsichtig rühren, bis sich die Seifenflocken aufgelöst haben. Ist die Mischung auf 35 °C abgekühlt, können Sie Öle und Kräuter dazugeben und das selbst gemachte Haarshampoo in eine Shampoo-Flasche füllen.

Bio-Haarshampoo mit Kokosmilch© Olgaorly/istock
Selbstgemachte Shampoos mit Kokosmilch versorgen trockene Haare mit Feuchtigkeit. 

Für trockene Haare: Bio-Haarshampoo mit Kokosmilch selber machen

Ein schnelles und einfaches Bio-Pflegeshampoo selbst herstellen – wir zeigen, wie das geht!

Zutaten für das Shampoo:

Zubereitung:

  1. Rühren Sie die Flüssigseife und die Kokosmilch zusammen.
  2. Fügen Sie einen Teelöffel Honig hinzu. Tipp: Honig wirkt entzündungshemmend und beruhigend für die Kopfhaut.
  3. Geben Sie alles in eine leere und ausgewaschene Flasche, verschließen Sie diese und schütteln Sie kräftig.
  4. Die Haarpflege wird kühl aufbewahrt, verbrauchen Sie diese binnen drei Wochen.

Anwendung:

Vor jeder Anwendung sollten Sie das Gefäß noch einmal kräftig schütteln. Geben Sie einen Teelöffel von der Haarseife auf das nasse Haar und massieren es ein. Die Einwirkzeit beträgt nur ein paar Minuten, Haare waschen – fertig!

Brennnessel Haarshampoo© Saharosa40/istock
Brennnessel Shampoo kann das Haarwachstum auf natürliche Weise anregen. 

Für dünner werdendes Haar: Brennnessel-Haarshampoo selber machen

Wie wäre es mit einem Haarshampoo mit Brennnesseln? Die natürlichen Kräuter fördern nicht nur die Durchblutung, sie regen zudem auch das Haarwachstum an.

Zutaten für das Shampoo:

  • 370 ml Wasser
  • 1 naturreine Olivenölseife
  • 1 Handvoll Brennnesseln
  • 1 Topf
  • 1 Kanne
  • 1 Schüssel
  • 1 Küchenreibe

Zubereitung:

  1. Bringen Sie für die Seifenlauge 250 ml Wasser zum Kochen.
  2. Geben Sie die Brennnesseln in eine Kanne und übergießen diese mit dem heißen Wasser.
  3. Lassen Sie den Tee im geschlossenem Topf für eine Viertelstunde ziehen.
  4. Erwärmen Sie die restlichen 120 ml Wasser und gießen diese anschließend in eine Schüssel.
  5. Reiben Sie die Naturseife mithilfe einer Küchenreibe. Es sollten dabei so viele Seifenstückchen geraspelt werden, dass in der Schüssel mit dem Wasser eine kräftige Lauge entsteht.
  6. In der Zwischenzeit müsste der Kräutertee gut durchgezogen sein, sodass Sie ihn durch ein Sieb gießen können. Warten Sie noch ein paar Minuten ab, bis der Tee nur noch lauwarm ist, um ihn zuletzt mit der Seifenlauge zu mischen.

Anwendung:

Verwenden Sie Haarshampoo wie gewohnt. Für eine bessere Pflegewirkung können Sie das Shampoo einfach etwas länger auf den Haaren lassen, bis Sie es anschließend auswaschen.

Kamillen-Shampoo© Sensay/istock
Blondinen können ein selbstgemachtes Kamillen-Shampoo mal ausprobieren.

Für blondes Haar: Kamillen-Shampoo selber machen

Sie wollen Ihr blondes Haar natürlich aufhellen? Dann empfehlen wir Kamille. Sie hellt Ihr Haar nicht nur auf, sondern verleiht zusätzlich einen natürlichen Glanz.

Zutaten für das Shampoo:

  • 25 ml Kamillenblütentinktur
  • 25 g getrocknete Kamillenblüten
  • 350 ml destilliertes Wasser
  • 15 g geschabte Kernseife
  • 10 Tropfen ätherisches Kamilllenöl
  • 1 Topf
  • 1 Schüssel
  • 1 Sieb
  • 1 Flasche

Zubereitung:

  1. Bringen Sie die Hälfte des Wassers zum Kochen und übergießen Sie damit die getrockneten Kamillenblüten.
  2. Lassen Sie die Flüssigkeit für mindestens 3 Stunden ziehen.
  3. Sieben Sie sie durch und fangen Sie die Flüssigkeit dabei auf.
  4. Erhitzen Sie in der Zwischenzeit die andere Hälfte des Wassers und lösen Sie darin die Kernseife auf.
  5. Lassen Sie die Kernseife ca. 15 Minuten köcheln und anschließend abkühlen.
  6. Vermischen Sie den Sud mit der Kamille und rühren Sie sie gut um.
  7. Füllen Sie das Shampoo in einen Behälter und lagern Sie es im Kühlschrank. Dort ist es für ca. 2 Wochen haltbar. ​

Anwendung:

Vor jedem Gebrauch sollte das Shampoo gut geschüttelt werden. Lassen Sie das Shampoo auf dem feuchten Haar kurz einwirken, bevor es ausspült wird. Nach mehrmaliger Anwendung sollten Sie eine Aufhellung Ihrer Haare feststellen können. Der Effekt tritt stärker ein, wenn Sie sich zusätzlich viel in der Sonne aufhalten.

Zitronen-Ei-Shampoo© voloshyna/istock
Unser Zitronen-Ei-Shampoo verleiht Ihrem Haar Volumen. 

Für plattes Haar: Zitronen-Ei-Shampoo selber machen

Ihr Haar benötigt Volumen und natürlichen Glanz? Dann haben wir genau das Richtige für Sie - ein selbst gemachtes Zitronen-Ei-Shampoo.

Zutaten für das Shampoo:

  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 Eigelb
  • 1 paar Spritzer Cognac oder Rum
  • 1 Behälter

Zubereitung:

  1. Verrühren Sie alle Zutaten miteinander. Tipp: Sollte Ihr Haar etwas Volumen fehlen, dann können Sie der Mischung zusätzlich einen guten Schluck Bier untermischen.
  2. Füllen Sie die Mischung in einen Behälter und schütteln Sie alles ordentlich durch.
  3. Bewahren Sie das Shampoo im Kühlschrank auf und verwenden es innerhalb von zwei Wochen.

Anwendung:

Lassen Sie das Shampoo kurz einwirken, ausspülen, fertig!

Lavendel Shampoo© id-art
Wer zu einer sensiblen Kopfhaut neigt, kann mal selbstgemachtes Lavendel-Shampoo ausprobieren.

Für empfindliche Kopfhaut: Lavendel-Shampoo selber machen

Ihre Kopfhaut soll mal richtig durchblutet werden und das Haar sich richtig schön frisch anfühlen? Dann testen Sie das Lavendel-Shampoo. Es pflegt Ihr Haar und der wunderbar beruhigende Duft sorgt für ein Erlebnis!

Zutaten für das Shampoo:

Zubereitung:

  1. Bringen Sie 175 ml destilliertes Wasser zum Kochen und übergießen Sie damit die Lavendelblüten.
  2. Lassen Sie alles für ca. drei Stunden ziehen, gießen das Wasser über ein Sieb ab und fangen die Flüssigkeit in einer Schüssel auf.
  3. Erhitzen Sie die andere Hälfte des Wassers und lösen hierin die geschabte Kernseife auf.
  4. Lassen Sie es für etwa acht Minuten köcheln.
  5. Jetzt heißt es: Abkühlen lassen!
  6. Verrühren Sie beide Flüssigkeiten miteinander und gießen diese in eine Flasche.

Anwendung:

Schütteln Sie das Shampoo vor jeder Anwendung noch einmal ordentlich durch und tragen Sie es wie gewohnt auf das nasse Haar auf. Das Shampoo kurz einwirken lassen und gründlich auswaschen. Im Kühlschrank gelagert, hält sich das Shampoo für ca. 2 Wochen.

pfefferminz-shampoo© Amy_Lv/iStock
Bei Schuppen eine gute Wahl: unser selbstgemachtes Shampoo mit Pfefferminze. 

Bei Schuppen: Pfefferminz-Shampoo selber machen

Sie kennen Pfefferminze bisher nur im Tee? Probieren Sie es in Ihrem nächsten Haarshampoo aus. Das Naturkraut hilft nicht nur bei gereizter Kopfhaut, sondern auch bei fettigen Haaren und Schuppen. Pfefferminze ist jedoch nur für dunkle Haare geeignet, da sie die natürliche, dunkle Haarfarbe verstärkt.

Zutaten für das Shampoo:

Zubereitung:

  1. Bringen Sie die Hälfte des Wassers zum Kochen und übergießen Sie damit die Pfefferminz-Blätter.
  2. Lassen Sie die Flüssigkeit für mindestens drei Stunden ziehen.
  3. Sieben Sie sie durch und fangen die Flüssigkeit dabei wieder auf.
  4. In der Zwischenzeit können Sie die andere Hälfte des Wassers erhitzen, die Seife darin auflösen und die Mischung 5 bis 10 Minuten köcheln lassen.
  5. Lassen Sie den Sud abkühlen und anschließend mit der Pfefferminze vermischen. Gut umrühren und in eine Flasche umfüllen. Fertig!
  6. Lagern Sie das Shampoo kühl, dann hält es sich für ca. 2 Wochen.

Anwendung:

Schütteln Sie die Flasche noch einmal ordentlich durch, bevor Sie das Shampoo auf dem Haar anwenden. Dann wie gewohnt auftragen und ein paar Minuten einwirken lassen. Auswaschen und fertig!

Bio-Shampoo gegen fettiges Haar© Olezzo/istock
Duftend nicht nur betörend, sondern schenkt Ihrem Haar einen unwiderstehlichen Glanz: Rosen-Shampoo.

Für glänzende Haare: Rosen Shampoo 

Zutaten für das Shampoo:

Zubereitung:
  1. Die Rosenblüten mit 125 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen.
  2. Rosenblütenauszug abseihen und die restlichen 250 ml Wasser zum Kochen bringen.
  3. Kernseife reiben und nach und nach zum kochenden Wasser geben. Wenn sich die Kernseife mit dem Wasser gemischt hart, Topf von der Herdplatte nehmen und etwas abkühlen lassen.
  4. Rosenblütenauszug zur Kernseifenmischung geben.
  5. Ätherisches Öl in der Rosenblütentinktur auflösen und bei ca. 40° C dazu mischen. Das Shampoo in eine verschließbare Flasche füllen.
Tipp: Nach dem Waschen die Haare mit Apfelessig spülen, um alle Seifenrückstände zu entfernen!
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Nicht nur in der Küche, sondern auch im Badezimmer für die Haarpflege beliebt: Roggenmehl

Für normales Haar: Roggenmehl Shampoo

Zutaten für das Shampoo:

Zubereitung:
  1. Das Mehl mit dem Wasser in einer Schüssel verrühren oder im Schüttelbecher mixen, bis eine glatte, geleeartige Konsistenz entstanden ist.
  2. Wenn Sie Vollkornmehl verwenden, lassen Sie es ein bis zwei Stunden stehen, damit sich die Inhaltsstoffe lösen und die groben Kornanteile nicht verkleben.
  3. Den Mehlbrei nun ins feuchte Haar massieren, fünf Minuten einwirken lassen und anschließend mit warmen Wasser ausspülen.
Wichtig: Verwenden Sie für diese Art Shampoo nur Roggenmehl. Andere Mehle wie Weizen oder Dinkel enthalten zu viel Gluten, welches dafür sorgt, dass die Masse später wie Zement in den Haaren kleben bleibt.

Haare mit Natron waschen? Das müssen sie beachten

Eine weitere Alternative zu herkömmlichen Shampoos ist Natron. Das Hausmittel hat eine antibakterielle Wirkung und kann den pH-Wert der Kopfhaut ausbalancieren. Allerdings kann es die Kopfhaut auch stark entfetten und Ihre Haare austrocknen, deshalb sollten Sie Ihre Haare höchstens ein- bis zweimal die Woche mit Natron waschen. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Haar gründlich ausspülen, um alle Rückstände zu entfernen. Natron kann sonst das Haar stumpf aussehen lassen. Nach dem Waschen mit Natron können Sie eine saure Spülung wie Apfelessig oder Zitronensaft verwenden, um den pH-Wert Ihrer Haare wieder auszugleichen und ihnen Glanz zu verleihen.

Lagerung und Haltbarkeit von selbst gemachtem Haarshampoo 

Shampoos auf Ölbasis sind bis zu 6 Monate haltbar. Verwenden Sie jedoch zusätzlich leicht verderbliche Lebensmittel wie Milch oder Eigelb, sollten Sie das Shampoo im Kühlschrank und nicht länger als 7-10 Tage aufbewahren. Shampoos mit Kräutern und Kräuterauszügen, Tee oder Kaffee sollten Sie ebenfalls innerhalb einer Woche verbrauchen. Bevorzugen Sie Shampoos aus Ton-, Lava- oder Heilerde, welche nur mit Wasser gemischt werden, können Sie das auch für mehrere Haarwäschen und Wochen vorbereiten und bei Raumtemperatur aufbewahren.

Shampoo selber machen ohne Seife: Das sind die Vor- und Nachteile

VorteileNachteile
Verzicht auf Silikone, Sulfate, Tenside und FarbstoffeHaare und Kopfhaut müssen sich erst umstellen
Auf die Haare abgestimmte PflegeKann zeitintensiv sein, die richtigen Wirkstoffe zu finden
KostengünstigIst nicht lange haltbar
Einfach selber zu machen 
Umweltfreundlich 
Gut für gesundes Haarwachstum