So gut ist ein Zuckerverzicht für Ihren Körper

Sie wollen auf Zucker verzichten? Die Umstellung auf eine zuckerfreie Ernährung verspricht viele körperliche Auswirkungen. Mit welchen Veränderungen zu rechnen sind, lesen Sie hier. 

Den Nutellatoast am Morgen, der Schokoriegel gegen den Heißhunger am Vormittag oder der süße Latte Macchiato gegen das Nachmittagstief – über den Tag verteilt nehmen wir eine Menge Zucker zu uns. Zucker ist allgegenwärtig. Dass Zucker alles andere als gesund ist und dick macht, ist bekannt. Er schadet unserer Darmflora, begünstigt Diabetes und fördert Karies – und das sind bei weitem nicht alle gesundheitlichen Schäden. Oftmals ist die Rede davon, dass Zucker süchtig macht. Wissenschaftlich ist dies allerdings nicht bewiesen.

Aber warum schmeckt uns Zucker so gut? Wir mögen es gerne süß, denn ein süßer Geschmack signalisiert unserem Gehirn, dass etwas reif und genießbar ist. Zudem beschert uns Zucker Glücksgefühle. Wird Zucker unserem Körper zugeführt, benötigt dieser mehr Insulin, um ihn zu verstoffwechseln. Bei der Insulinausschüttung wird wiederum vermehrt das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet.

So wirkt sich ein Zuckerverzicht auf Ihren Körper aus

Wenn Sie versuchen wollen, Zucker für einige Wochen zu vermeiden oder ganz zuckerfrei zu leben, machen sich einige körperlichen Veränderungen bemerkbar:

1. Sie haben weniger Energie und sind müde 

Da Zucker als Energielieferant zählt, werden Sie einen Leistungsabfall bemerken. Möglicherweise haben Sie Kopfschmerzen, sind müde und gereizter – das liegt daran, dass Ihr Zuckerstoffwechsel gehörig durcheinander ist. Ihre Gedanken kreisen um Zucker und Süßigkeiten – der Belohnungseffekt fehlt Ihnen.

2. Sie verspüren Heißhunger 

Süße Leckereien treiben Ihren Blutzuckerspiegel in die Höhe. Jedoch fällt dieser rasch wieder ab. Das hat zur Folge, dass Sie sich schlapp und antriebslos fühlen und erneut zu zuckerhaltigen Speisen greifen. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, werden Sie zwischen den Mahlzeiten einen Heißhunger verspüren. Ihr Blutzuckerspiegel muss sich erst einmal wieder einpendeln. Anstatt etwas Süßes zu snacken, trinken Sie ein Glas Wasser oder knabbern Sie eine Handvoll Nüsse. Bereits nach wenigen Tagen werden Sie spüren, dass das Hungergefühl zwischen den Mahlzeiten abnehmen wird.

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3. Sie bekommen Hautunreinheiten 

Aufgrund der Ernährungsumstellung entgiftet Ihr Körper – und scheidet dies über Ihre Haut aus. In den ersten beiden Wochen können Sie daher vermehrt unter Pickeln und Mitessern leiden. Langfristig jedoch übt sich der Verzicht auf Zucker positiv auf Ihre Haut aus.

4. Sie schlafen besser 

Ein zu hoher Insulinspiegel sorgt für Unruhe und einen schlechten Schlaf. Wenn Sie auf Zucker verzichten, werden Sie merken, dass Sie besser und tiefer schlafen werden. Zudem sorgt Schlafmangel dafür, dass Sie die mangelnde Energie anderweitig kompensieren müssen. Dies geschieht meist über die Nahrung und süße Snacks. Ein besserer Schlaf verhindert solche Tiefs.

5. Ihr Geschmackssinn verbessert sich 

Der Zuckerentzug hat auch Einfluss auf Ihren Geschmackssinn. Die Geschmacksknospen auf Ihrer Zunge erholen sich und Sie fangen an, natürliche Süße wieder deutlicher schmecken zu können. Langfristig empfinden Sie zuckerhaltige Lebensmittel wie Schokolade oder Gummibärchen als zu süß, was die Lust am Naschen deutlich hindert.

6. Ihr Atem wird frischer

Bereits nach wenigen Tagen werden Sie einen frischeren Atem bemerken. Das liegt daran, dass sich Bakterien ohne Zucker weniger stark vermehren können. Möglicherweise bemerken Sie auch, dass sich Ihre Zunge weniger pelzig anfühlen wird.

7. Sie verlieren an Gewicht

Ein weiterer, positiver Effekt, wenn Sie Zucker meiden: Sie verlieren an Gewicht, da Sie leere Kalorien einsparen und stattdessen zu gesunden Lebensmitteln greifen. Vor allem Ihr Bauchfett wird schmelzen.

Wie lange der Zuckerentzug dauert, ist individuell unterschiedlich. Manche Personen haben nach einigen Tagen keine Beschwerden mehr, andere haben rund zwei Wochen unter den Entzugserscheinungen zu leiden. Nach einer Woche sollte sich jedoch eine erste Besserung einstellen.

Kann eine zuckerfreie Ernährung vor Krebs schützen?

Damit Krebszellen wachsen können, brauchen sie viel Energie. Und diese können sie vor allem aus Fett und Zucker gewinnen. Denn offenbar behindert die Milchsäure, die im Zuckerstoffwechsel entsteht, die Abwehrfunktion im Lymphknoten und ermöglicht so das Eindringen von Metastasen. Im Umkehrschluss könnte man dann meinen, dass eine zuckerarme oder -freie Ernährung das Risiko für Krebs reduzieren kann, oder? Ganz so einfach ist es leider nicht, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum berichtet. 

Der Glukosestoffwechsel ist nicht bei allen Krebszellen verändert. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Krebszellen in der Lage sind, ihren Stoffwechsel an die vorherrschenden Bedingungen anzupassen. Wenn keine Kohlenhydrate vorhanden sind, können sie Energie auf alternativen Wegen gewinnen.