
Sitzen ist das neue Rauchen – diesen Satz ist vielen von uns bekannt. Es kann unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, zum Abbau der Muskelmasse führen und Übergewicht begünstigen. Aus diesem Grund hat sich in vielen Büros und auch zu Hause der Trend etabliert, zwischendurch aufzustehen und im Stehen weiterzuarbeiten. Einige Menschen haben sogar komplett auf das Sitzen verzichtet und arbeiten ausschließlich im Stehen, da sie überzeugt sind, dass dies förderlich für ihre Gesundheit ist.
Studie zeigt: Langes Stehen am Arbeitsplatz auch problematisch
Forscher der University of Sydney haben nun herausgefunden, dass langes Stehen auch gesundheitliche Risiken bergen kann - zum Beispiel ein erhöhtes Risiko für Krampfadern, Venenthrombosen und Kreislaufprobleme: "Die wichtigste Erkenntnis ist, dass zu langes Stehen einen ansonsten sitzenden Lebensstil nicht ausgleicht und für manche Menschen in Bezug auf die Kreislaufgesundheit riskant sein könnte", erklärt Matthew Ahmadi (Hauptautor der Studie) in einer Pressemitteilung. "Wir haben festgestellt, dass mehr Stehen die Herz-Kreislauf-Gesundheit langfristig nicht verbessert und das Risiko von Kreislaufproblemen erhöht."
Statt Stehen: Wer viel am Schreibtisch sitzt, sollte sich regelmäßig bewegen
Doch anstatt lange an höhenverstellbaren Schreibtischen zu arbeiten, raten die Forscher zu regelmäßiger Bewegung: „Machen Sie regelmäßig Pausen, gehen Sie umher, nehmen Sie an einem Meeting im Gehen teil, benutzen Sie die Treppe, machen Sie regelmäßig Pausen, wenn Sie lange Strecken fahren, oder nutzen Sie die Mittagspause, um vom Schreibtisch wegzukommen und sich ein wenig zu bewegen“, schlägt Emmanuel Stamatakis, Leiter des Research Hubs, vor.
Hintergrund zur Studie
Die neueste Untersuchung basierte auf Informationen über frisch aufgetretene Herz- und Kreislauferkrankungen, die über einen Zeitraum von sieben bis acht Jahren von über 83.000 erwachsenen Teilnehmern in Großbritannien gesammelt wurden. Vor Beginn der Studie wiesen alle Probanden keinerlei Herzbeschwerden auf. Zur Messung wurden Geräte verwendet, die am Handgelenk getragen wurden und einer Smartwatch ähneln.