Laut Studie: Dreifach erhöhtes Demenzrisiko bei diesem Symptom

Demenzerkrankungen zeichnen sich durch eine Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten aus, die bis zu deren vollständigem Verlust reicht. Eine Studie ergab nun, dass ein bestimmtes Symptom mit einem dreifach erhöhten Demenzrisiko einhergeht. 

Puzzle eines menschlichen Kopfes im Profil mit einigen Teilen, die fehlen© iStock/SewcreamStudio
Verschiedene Faktoren erhöhen das Demenzrisiko.

Unter dem Begriff Demenz werden fortschreitende Erkrankung des Gehirns zusammengefasst, die eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten zur Folge haben. Sie äußern sich durch einen allmählichen Verlust des Gedächtnisses, der Denk- und Urteilsfähigkeit sowie der Orientierung. Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, und können Veränderungen in ihrer Persönlichkeit und ihrem Verhalten zeigen. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, aber es gibt auch andere Typen. Demenz stellt nicht nur für die Erkrankten selbst, sondern auch für ihre Angehörigen eine große Herausforderung dar.

In früheren Studien wurden bereits Risikofaktoren identifiziert, die neben zunehmendem Alter und genetischer Veranlagung für das Entstehen von Demenz verantwortlich sein können. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und mangelnde körperliche Aktivität. Nun ergab eine neue Studie, dass ein weiteres Symptom das Risiko für Demenz stark erhöht.

Studie ergibt: Übermäßige Tagesmüdigkeit kann frühes Anzeichen für Demenz sein

Eine Studie des Albert Einstein College of Medicine in der Bronx, die in der Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, untersuchte 445 Probandinnen und Probanden mit einem durchschnittlichen Alter von 76 Jahren, die zum Zeitpunkt des Studienstarts nicht an Demenz litten. Die Studienteilnehmer wurden zwischen 2011 und 2018 jährlich hinsichtlich Schlaf- und Gedächtnisproblemen befragt sowie einem Test der Gehgeschwindigkeit unterzogen. 

Dabei entdeckte das Forscherteam um Victoire Leroy ein weiteres Symptom, das zu den Kernsymptomen des Motor-kognitiven Risikosyndroms (MCR) gehören. Menschen mit MCR haben noch keine Demenz, aber weisen ein mehr als doppelt so hohes Risiko für neurologische Erkrankungen auf. Das Ergebnis der Untersuchung: Übermäßige Tagesmüdigkeit geht mit einem dreifach erhöhten Risiko für MCR und demnach auch Demenz einher. Ein weiterer Risikofaktor, der mithilfe der Studie ermittelt werden konnte, ist mangelnde Begeisterung. 35,5 Prozent der Studienteilnehmer, die angaben, unter Tagesschläfrigkeit oder mangelnder Begeisterung zu leiden, erkrankten innerhalb von drei Jahren nach der Befragung MCR. 

Bereits frühere Studien haben gezeigt, dass sich ein Schlafmangel negativ auf das Gehirn auswirken und einen kognitiven Abbau fördern können. "Die Feststellung der Beziehung zwischen Schlafstörungen und MCR-Risiko ist wichtig, da ein frühes Eingreifen die beste Hoffnung zur Vorbeugung von Demenz sein kann", erklären die Studienautoren.