Fentanyl-Wirkung: Was verbirgt sich hinter der „Zombie-Droge“?

Fentanyl – ein Name, der in den letzten Jahren immer häufiger in den Schlagzeilen auftaucht. In den USA ist das synthetische Opioid längst zum Symbol einer Drogenkrise geworden, die zehntausende Todesopfer fordert und ganze Städte in den Ausnahmezustand versetzt. Auch in Deutschland warnen Experten zunehmend vor der Ausbreitung der sogenannten „Zombie-Droge“. Doch was macht Fentanyl so gefährlich, wie wirkt es im Körper – und warum trägt es diesen beängstigenden Beinamen?

Von Jasmin Bannan-Döblitz
24.06.2025, 08:00 Uhr
Fact checked by Maximiliane Freundl
© iStock/CorbalanStudio
Das Opioid wirkt deutlich stärker als Heroin!

Was ist Fentanyl?

Fentanyl ist ein hochwirksames, synthetisches Opioid, das ursprünglich für die medizinische Schmerztherapie entwickelt wurde – etwa zur Behandlung starker Schmerzen bei Krebspatienten oder als Narkosemittel. Seine Wirkung setzt extrem schnell ein, oft schon nach wenigen Sekunden, und hält mehrere Stunden an. Fentanyl ist rund 100-mal stärker als Morphin und 50-mal stärker als Heroin – schon winzige Mengen können tödlich sein.

Warum nennt man Fentanyl „Zombie-Droge“?

Der Begriff „Zombie-Droge“ bezieht sich auf die auffälligen körperlichen Veränderungen bei chronischem Fentanyl-Konsum: Die Muskeln versteifen, Bewegungen werden eckig und abgehackt, der Gang wirkt staksig und unkoordiniert – ähnlich wie bei Zombies in Filmen. Viele Betroffene wirken apathisch, teilnahmslos und kaum ansprechbar. In den USA prägen Bilder von süchtigen Menschen mit starrem Blick und schlurfendem Gang das Straßenbild ganzer Stadtviertel.

Wie wirkt Fentanyl im Körper?

Im Körper bindet Fentanyl an die Opioidrezeptoren im Gehirn, die für die Schmerz- und Emotionsregulation verantwortlich sind. Es unterdrückt Schmerzen, wirkt sedierend und kann Euphorie auslösen, weshalb es schnell abhängig macht. 

Gleichzeitig fährt es lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Herzschlag und Verdauung herunter. Eine Überdosierung kann zum Atemstillstand, Koma oder Tod führen.

Typische Wirkungen und Nebenwirkungen:

  • Starke Schmerzlinderung
  • Tiefe Entspannung und Euphorie
  • Sedierung und Benommenheit
  • Verlangsamte Atmung bis hin zum Atemstillstand
  • Verstopfung
  • Verengte Pupillen

Mit der Zeit entwickelt der Körper eine Toleranz, sodass immer höhere Dosen nötig sind – das Risiko einer Überdosierung steigt rapide.

Warum ist Fentanyl so gefährlich?

  • Extrem hohe Potenz: Schon kleinste Mengen können tödlich wirken.
  • Schwierige Dosierung: Die Grenze zwischen Rausch und Überdosis ist minimal.
  • Versteckte Beimischung: Fentanyl wird oft anderen Drogen wie Heroin oder Kokain beigemischt – Konsumenten wissen häufig nicht, dass sie es einnehmen.
  • Schnelle Abhängigkeitsentwicklung: Die Wirkung auf das Belohnungssystem führt rasch zu Sucht und Entzugserscheinungen.
  • Hohe Todesrate: In den USA ist Fentanyl für einen Großteil der Drogentoten verantwortlich – allein 2023 starben dort rund 75.000 Menschen an Fentanyl-Überdosen

Quellen: