Dubai-Schokolade: Bedenkliche Stoffe gefunden

Die sündhaft teure, aber köstliche Dubai-Schokolade ist der Food-Trend der Stunde. Jetzt warnt das baden-württembergische Ministerium für Ernährung und Verbraucherschutz vor dem Verzehr der Tafeln. Der Grund: Gesundheitsschädliche Verunreinigungen sowie unzulässige Inhaltsstoffe wurden in Untersuchungen gefunden. Aber nicht nur deswegen steht die umstrittene Schokolade momentan in der Kritik – der Pistazien-Trend belastet unsere Umwelt. 

Dubaischokolade© Adobe Stock/Art of Life
Großer Hype mit Schattenseiten: die Dubai-Schokolade

Schimmelpilzgifte in Dubai-Schokolade gefunden

Erste Untersuchungsergebnisse des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Stuttgart (CVUA) zeigen, dass bei Schokolade aus Dubai nicht immer drin ist, was draufsteht. Wie das baden-württembergische Verbraucherministerium mitteilte, haben Laboruntersuchungen an importierter Schokolade bereits zu Beanstandungen geführt. Nach Angaben von Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) wurde bei ersten Importproben von Dubai-Schokolade alles von Täuschung bis Gesundheitsschädigung festgestellt. Das CVUA fand in allen acht Proben Verunreinigungen, Farbstoffe, Allergene und Fremdfett. Bei einem stichprobenartigen Screening seien in einer Probe mit Pistazienfüllung hohe Anteile an Schimmelpilzgiften, vor allem sogenannte Aflatoxine, festgestellt worden, sagte Hauk. Genaue Produktnamen oder Hersteller wurden jedoch nicht genannt. 

Anbau von Pistazien: Schlecht für die Umwelt

Pistazien erleben derzeit einen regelrechten Food-Boom – genauer gesagt Pistazienschokolade. Die gehypte Dubai-Schokolade, gefüllt mit Pistaziencreme und Kadayif (auch Engelshaar genannt), ist dank sozialer Netzwerke gefragt wie nie. Doch der Genuss hat seinen Preis: Der hohe Wasserverbrauch beim Anbau von Pistazien und die langen Transportwege belasten die Umwelt. Vor allem die Hauptanbaugebiete wie Kalifornien, Iran und Spanien haben bereits mit Wasserknappheit zu kämpfen. Ein Vergleich: Für die Produktion eines Kilogramms Pistazien werden zwischen 5.000 und 11.000 Liter Wasser benötigt. Tomaten benötigen für die gleiche Menge nur 150 bis 300 Liter. 

Aber nicht nur der Wasserverbrauch ist problematisch. Der intensive Anbau von Pistazien erfolgt meist in Monokulturen. Heißt, dass immer wieder die gleichen Pflanzen auf denselben Böden angebaut werden. Die Folge: Die Böden werden stark ausgelaugt, was die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln erhöht. Der Einsatz von Pestiziden ist wiederum für Mensch und Ökosystem in den Anbaugebieten schädlich.

Vorsicht vor Schimmelgefahr

Hinzu kommt NOCH eine weitere Problematik – und zwar die Lagerung und Trocknung der grünen Nussfrucht. In einigen Ländern (z.B. im Iran) werden Pistazien nicht maschinell, sondern in der Sonne getrocknet. Das erhöht die Gefahr von Schimmelbildung deutlich. Werden Sie nämlich nicht lange genug trocken gelagert, können sie von Schimmelpilzen befallen werden. 

Fazit: Pistazien in Maßen genießen oder auf Alternativen umsteigen

Nüsse, die nicht in unseren Breiten wachsen, sollten seltener und dann bewusst und in Maßen verzehrt werden. Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind heimische Nüsse wie Haselnüsse, Maronen und Walnüsse sowie Samen wie Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Leinsamen eine bessere Wahl als Pistazien. 

Möchten Sie nicht auf Pistazien verzichten, ist es ratsam, nicht auf die Billigangebote zurückzugreifen. Stattdessen sollten Sie beim Kauf auf Bio-Qualität achten und idealerweise Pistazien von kleinbäuerlichen Betrieben wählen, die oft nachhaltigere Anbaumethoden verwenden.