Bornavirus in Bayern: Experten schlagen Alarm

In Bayern hat sich eine besorgniserregende Situation entwickelt: Das gefährliche Bornavirus wurde bei verschiedenen Tierarten, insbesondere bei Igeln, festgestellt. Seit Juli 2024 sind in einer Igelstation in Eggenfelden vier Igel an dem Virus erkrankt und verstorben. Neue Erkenntnisse zeigen, dass das Bornavirus (BoDV-1) in äußerst seltenen Fällen auch Menschen befallen kann: Eine Infektion kann zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung führen.

Das Bornavirus verursacht bei infizierten Igeln schwerwiegende Symptome. © iStock/Alexandr Lebedko
Das Bornavirus verursacht bei infizierten Igeln schwerwiegende Symptome. 

Gefahr lauert im Garten: Bornavirus bei Igeln nachgewiesen

Angesichts dieser Entwicklung haben die Behörden vorsorgliche Warnungen herausgegeben. Das Bornavirus verursacht bei infizierten Tieren schwerwiegende Symptome. Betroffene Igel zeigen starke Bewegungseinschränkungen, Fressunlust und Muskelzuckungen

Als Hauptüberträger des Virus wurde die Feldspitzmaus (Crocidura leucodon) identifiziert. Diese kleine Säugetierart spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des Erregers. Interessanterweise ergaben Untersuchungen, dass in der Vergangenheit besonders Katzenbesitzer von Infektionen betroffen waren. Dies lässt sich möglicherweise dadurch erklären, dass Katzen als Jäger häufig Mäuse, darunter potenziell infizierte Feldspitzmäuse, in den häuslichen Bereich einschleppen. Diese Verbindung zwischen Katzen, ihren Beutetieren und menschlichen Infektionen unterstreicht die komplexe Natur der Virusübertragung und verdeutlicht die Notwendigkeit erhöhter Vorsicht im Umgang mit Wildtieren, insbesondere für Haustierbesitzer in betroffenen Gebieten.

Leider gibt es bislang keine Heilungsmöglichkeit für infizierte Tiere. Obwohl die Übertragung auf den Menschen äußerst selten ist, besteht ein gewisses Risiko. Das Robert Koch-Institut schätzt, dass jährlich etwa fünf bis zehn akute Fälle beim Menschen in Deutschland auftreten.

Schutzmaßnahmen gegen das Bornavirus und andere Krankheitserreger

  1. Berührung vermeiden: Fassen Sie tote Spitzmäuse oder andere Kleintiere niemals mit bloßen Händen an.
  2. Schutzausrüstung verwenden:
    • Tragen Sie Gummihandschuhe
    • Bei staubiger Umgebung: Verwenden Sie eine eng anliegende Maske und eine Schutzbrille
  3. Entsorgung:
    • Wickeln Sie das tote Tier in eine gut verschlossene Plastiktüte
    • Entsorgen Sie es im Hausmüll
  4. Hygiene nach dem Kontakt:
    • Duschen Sie umgehend
    • Waschen Sie Ihre Haare gründlich
    • Reinigen Sie die getragene Kleidung