Unsere Haut ist die wichtigste Schutzbarriere des Körpers. Verletzungen dieser Barriere erlauben es im schlimmsten Fall, Keimen, Bakterien und Krankheitserregern in unseren Körper einzudringen. Es ist also im Interesse unserer Gesundheit, dass kleine Wunden auf unserer Haut möglichst schnell heilen.
Für gewöhnlich dauert es nur wenige Stunden, bis natürliche Heilungsprozesse kleine Wunden auf unserer Haut vollständig verschlossen haben. Der Prozess ist als Hämostase bekannt. Dabei heften sich Blutplättchen an die Wundränder und verschließen die Wunde nach und nach physisch. Jetzt helfen Gerinnungsfaktoren im Blut beim Wundverschluss. Der Gerinnungsfaktor Fibrin bildet einen netzartigen Klebstoff, nach wenigen Tagen sind kleine Verletzungen oft wieder komplett verheilt.
Voraussetzung für die Wundheilung ist, dass wir die betroffene Stelle schonen. Auch Hausmittel können bei kleinen Wunden eine schnellere Heilung unterstützen, indem sie Bakterien abtöten und Entzündungen lindern.
4 Hausmittel, die die Wundheilung fördern
- Aloe Vera: Das wohltuende und kühlende Gel aus den Blättern der Kaktuspflanze Aloe Vera ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Das Gel enthält außerdem Glucomannan, ein Stoff, der die Produktion von Kollagen anregt und dadurch die Heilung von Wunden unterstützen kann. Eine Übersichtsstudie von 2019 kam zu dem Ergebnis, dass Aloe Vera die Wundheilung tatsächlich zu unterstützen scheint. Die Anwendung zeigt besonders bei kleinen Wunden, Verbrennungen wie Sonnenbrand, Schuppenflechte oder eingerissener Haut an den Nippeln positive Effekte auf die Wundheilung.
- Honig: Der Naturstoff wird wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden in der Naturmedizin eingesetzt. Honig wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Das macht ihn für die Anwendung bei kleinen Wunden ideal. In Laboruntersuchungen konnten Gels und Cremes mit Honig die Wundheilung bei Tieren wesentlich beschleunigen.
- Kokosnussöl: In einer Studie von 2020 stellten Forschende fest, dass Öle und Butter bestimmter Pflanzen einen positiven Effekt auf die Wundheilung haben können. Besonders die mehrfach ungesättigten Fettsäuren in Kokosnussöl scheinen die Wundheilung zu beschleunigen.
- Knoblauch: Die aromatisch-scharfen Knollen sind bekannt als Entzündungsstopper. Der Wirkstoff Allicin wirkt gegen Bakterien und kann unser Immunsystem stärken. In einer Studie von 2020 konnten Forschende feststellen, Salben, die Knoblauch-Extrakt erhielten, effektiv gegen Warzen wirkten und die Wundheilung förderten.
Was tun bei tiefen Wunden?
Die Tipps in diesem Artikel beziehen sich nur auf kleine Schnittwunden und oberflächliche Schürfwunden. Wenn Sie sich tiefe, stark blutende Wunden zugezogen haben, rufen Sie einen Rettungswagen oder begeben sich in die nächste Notaufnahme.
Generell gilt, dass Sie bei folgenden Wunden und Beschwerden unbedingt ärztliche Hilfe suchen sollten:
- großflächige Wunden
- tiefe Wunden
- stark blutende Wunden
- Fremdkörper steckt in der Wunde
- Wunde ist stark verschmutzt
- Sie haben starke Schmerzen
In vielen Fällen werden ernste Wunden im Krankenhaus genäht.
Wie kann ich kleine Wunden zu Hause versorgen?
Die richtige Behandlung kleiner Wunden ist wichtig, um Infektionen und Komplikationen zu vermeiden. Die wichtigsten Schritte dabei sind:
Hände waschen:
- Gründlich mit Wasser und Seife waschen, um Keime zu entfernen.
Wunde säubern:
- Wunde mit sauberem Wasser ausspülen.
- Keine Seife oder andere Reinigungsmittel verwenden, da diese die Wunde reizen können.
- Schmutz und Fremdkörper vorsichtig mit einer Pinzette entfernen.
Wunde desinfizieren:
- Ein geeignetes Desinfektionsmittel aus der Apotheke verwenden oder Hausmittel auftragen.
- Auf die Wunde auftragen und einige Minuten einwirken lassen.
- Wichtig: Nicht direkt in die Wunde schmieren!
Wunde abdecken:
- Kleine Wunden mit einem Pflaster abdecken.
- Größere Wunden mit einer sterilen Kompresse und einem Verband abdecken.
- Verband regelmäßig wechseln, um die Wunde sauber und trocken zu halten.
Beobachten Sie den Heilungsprozess nun die nächsten Tage genau. Entdecken Sie Rötungen und Schwellungen der Haut, bildet sich Eiter oder beginnt die Wunde zu schmerzen und ist bei Berührung heiß, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.