Wie bitte, Aloe-Vera-Saft? So wird der Saft hergestellt
Das Gel der Aloe Vera wirkt auf die Haut aufgetragen wahre Wunder. Die kühlende Wirkung und entzündungshemmenden Effekte haben schon so manchen Sonnenbrand schneller abheilen lassen. Dass sich unsere Haut aber generell über die reichhaltig im Gel enthaltenen Vitamine und Nährstoffe freut, ist kein Geheimnis.
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Aloe Vera eignet sich aber nicht nur zum Auftragen auf gereizte Haut, Sie können Saft aus dem frischen Gel auch trinken. Mittlerweile gibt es in viele Hersteller, die frischgepressten Aloe-Vera-Saft auch in herkömmlichen Supermärkten verkaufen. Zur Herstellung werden Blätter der Aloe Vera gründlich geschält. Auch die unter der Rinde befindliche grün-gelbliche Schicht wird entfernt, um unbekömmliche Blattstoffe loszuwerden. Das Gel wird anschließend in maschinellen Verfahren kaltgepresst und in Flaschen abgefüllt – fertig ist der pure Aloe-Vera-Saft. Es gibt die Säfte allerdings auch als Mischsäfte, bei denen Aloe Vera mit anderen, meist zitrischen, Fruchtsäften vermengt wird. Aloe-Vera-Saft ist reich an wichtigen Nährstoffen, wie:
- Vitamin C
- Vitamin A
- Vitamin E
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
- Natrium
Im Video: Darum sollten Sie regelmäßig Aloe-Vera-Saft trinken
Diese gesunden Effekte kann Aloe-Vera-Saft haben
Kann die Verdauung anregen
Bei der Kaltpressung von Aloe-Vera-Saft aus dem Fruchtgel lässt sich nicht vermeiden, dass einige Bestandteile aus den Randschichten zwischen Fruchtfleisch und Blattrinde in den Saft übergehen. Warum ist das wichtig? In den Blattrinden und dem Saft zwischen Gel und Rinde befinden sich viele Anthrachinone. Diese natürlichen Pflanzenstoffe haben eine abführende Wirkung. Bestandteile der Aloe Vera wurden bereits erfolgreich in Präparaten gegen Verstopfung eingesetzt. Doch keine Angst, obwohl einige Anthrachinone bei der Saftherstellung in den Saft übergehen, wirkt er nicht abführend. Tatsächlich wird dem Saft aber eine anregende Wirkung auf die Verdauung nachgesagt. Mitunter scheinen die geringen Anteile Anthrachinone die Verdauung anzukurbeln.
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Kann helfen, die Haut aufzupolstern
Klar, das so herrlich kühlende Gel der Aloe-Vera-Pflanze kann auf die Haut aufgetragen Reizungen lindern und entzündungshemmend wirken. Doch kann die Haut auch davon profitieren, wenn wir den herben-fruchtigen Saft trinken? Einigen kleineren Studien zufolge ja! Forschende stellten in einer Studie von 2020 fest, dass sich die Schutzfunktion der Haut, ihre Elastizität und die Feuchtigkeitswerte bei Probanden und Probandinnen verbesserten, die über einen Zeitraum von 12 Wochen täglich 40 Mikrogramm Aloe-Sterine konsumierten. Sterine gehören zur Gruppe der Membranlipide. Es sind also pflanzliche Fette, die zum Zellaufbau verwendet werden. Oral eingenommen, scheinen die Sterine aus dem Aloe-Vera-Saft positive Auswirkungen auf den Kollagengehalt der Haut zu haben.
Die Ergebnisse der Studie von 2020 scheinen die Erkenntnisse einer ähnlichen Studie aus Japan von 2015 zu bestätigen. Die japanischen Forschenden stellten ebenfalls fest, dass 40 Mikrogramm oral eingenommene Aloe-Sterine pro Tag einen positiven Effekt auf die Produktion von Kollagen und Hyaluronsäure in der Haut der Probandinnen hatten.
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Antioxidativer Schutz
Antioxidantien sind natürliche Stoffe, die hemmend auf schädliche Effekte freier Radikaler wirken können. Mithilfe von Antioxidantien, zu denen Vitamine zählen, können hochreaktive und aggressive freie Sauerstoffverbindungen, die als Beiprodukte von Stoffwechselprozessen in unseren Körpern entstehen, unschädlich gemacht werden. Freie Radikale richten Zellschäden durch Oxidation an. Die guten Nachrichten: Aloe-Vera-Saft ist enorm reich an antioxidativen Stoffen. Allen voran der Superstoff Vitamin C, das unser Immunsystem stärkt und die Zellen unseres Körpers vor Oxidation schützen kann. Daneben enthält Aloe-Vera-Saft auch das zellschützende Vitamin E und Vitamin A. Letzteres ist für die Gesundheit unserer Hautzellen und Haare enorm wichtig. Viele Studien konnten übrigens nachweisen, dass Aloe Vera sehr effektiv als antientzündliches Mittel wirkt und den Fettmetabolismus des Körpers unterstützt.
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Kann Zahnfleisch beruhigen
Wer öfter unter entzündlichen Zahnfleischbeschwerden, Aphthen oder anderen Entzündungen der Mundschleimhaut leidet, kann die Heilung mit Aloe-Vera-Saft mitunter beschleunigen. Die antientzündlichen Bestandteile des frischen und kühlenden Safts unterstützen bei der Regeneration der Schleimhäute. Die leicht antibakterielle Wirkung verhindert außerdem, dass sich Bakterien vermehren, die geschwächtes Zahnfleisch und Mundschleimhaut reizen. Bei den nächsten Beschwerden also ruhig einmal ein paar Schlucke des erfrischend herben Safts trinken.
Aloe-Vera-Saft ist kein Wundermittel
Zwar kann der herbe Saft der Aloe vera mitunter entzündungshemmend wirken und wahrscheinlich auch das Immunsystem unterstützen, ein Wundermittel ist es aber nicht. Trinken Sie den Saft nicht in rauen Mengen. Wie viele andere Säfte auch kann Aloe-Vera-Saft in großen Mengen abführend wirken. Auch stehen wissenschaftliche Belege für die gesundheitsfördernden Effekte des Saftes noch aus. Da bei der Herstellung – besonders, wenn Sie ihn selbst anfertigen – immer auch Teile der bitteren und unbekömmlichen Randschichten in den Saft geraten können, besteht die Gefahr für Magenschmerzen, Krämpfe und Durchfall. Probieren Sie Aloe-Vera-Saft also lieber in kleinen Portionen.