ALS Symptome: Wie macht sich die Nervenkrankheit bemerkbar?

ALS ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das Leben Betroffener stark einschränkt. Die ersten Anzeichen sind oft subtil und können leicht übersehen werden. In unserem Artikel erfahren Sie alles über ALS Symptome. 

Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die zu einem fortschreitenden Verlust von Nervenzellen führt. Diese Nervenzellen steuern die willkürliche Muskulatur, also die Muskeln, die wir bewusst anspannen können. Die Symptome von ALS sind vielfältig und können sich bei jedem Betroffenen unterschiedlich äußern.

ALS Symptome: Welche sind typisch?

Die genaue Ursache für das Entstehen der Nervenerkrankung sind bisher nicht bekannt. Eine frühzeitige Diagnose und eine umfassende Behandlung können die Lebensqualität der Betroffenen mit ALS deutlich verbessern. Deshalb ist es wichtig, mögliche Anzeichen zu erkennen. Dazu zählen vor allem:

1. Muskelschwäche und -krämpfe

Aufgrund des fortschreitenden Verlusts von Nervenzellen, die für die Steuerung der Muskeln verantwortlich sind, kommt es zu einer Beeinträchtigung der Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln. Daher gehören Muskelschwäche und -krämpfe zu den häufigen Symptomen von ALS. Die Schwäche und Krämpfe resultieren aus dem Mangel an Nervensignalen, die die Muskelkontraktion steuern, was eine allmähliche Verschlechterung der Muskelkraft und -kontrolle zur Folge hat.

2. Sprachstörungen

Auch Sprachstörungen gehören zu den Anzeichen, da die Erkrankung die motorischen Nervenzellen betrifft, die für die Steuerung der Muskeln im Mund- und Rachenraum zuständig sind. Durch die Erkrankung kommt es zu einer allmählichen Degeneration dieser Nervenzellen, was wiederum Schwierigkeiten bei der Artikulation und dem Sprechen hervorruft. Betroffene können Probleme haben, Worte auszusprechen, ihre Stimme zu kontrollieren oder flüssig zu sprechen. Diese Sprachstörungen treten im Verlauf der Krankheit aufgrund des fortschreitenden Verlusts von Nervenzellen auf.

3. Schluckstörungen

Die allmähliche Degeneration der Nervenzellen führt ebenfalls zu einer Beeinträchtigung der Muskelkontrolle beim Schlucken. Aus diesem Grund können Betroffene Schwierigkeiten haben, Nahrung und Flüssigkeiten sicher zu schlucken, was mit Verschlucken, Husten oder anderen Schluckstörungen einhergehen kann. Diese treten im Verlauf der Krankheit aufgrund des fortschreitenden Verlusts von Nervenzellen auf. Betroffene mit Schluckstörungen sollten eine angemessene Unterstützung erhalten, um das Risiko von Komplikationen wie einer Lungenentzündung zu verringern.

4. Atemprobleme

Atemprobleme gehören zu den Anzeichen von ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), da die Erkrankung die motorischen Nervenzellen betrifft, die für die Steuerung der Atemmuskulatur zuständig sind. ALS führt zu einer allmählichen Degeneration dieser Nervenzellen, was wiederum eine Schwächung der Atemmuskulatur zur Folge hat. Dadurch können Betroffene Probleme beim Ein- und Ausatmen haben, Atemnot oder eine verringerte Atemkapazität erleben. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit kann eine Unterstützung der Atmung erforderlich sein, beispielsweise durch den Einsatz von Beatmungsgeräten. Die Atemprobleme bei ALS erfordern eine sorgfältige Überwachung und Behandlung, um die Atmungsfunktion so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.

5. Sturzgefahr

Da ALS die motorischen Nervenzellen beeinträchtigt, die für die Steuerung der Muskeln zuständig sind, kommt es im Verlauf der Erkrankung zu einer allmählichen Verschlechterung der Muskelkraft. Die Schwäche in den Beinen und anderen Körperregionen kann sich durch Gleichgewichtsprobleme und eine erhöhte Sturzgefahr äußern. Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre Bewegungen zu kontrollieren und die Stabilität aufrechtzuerhalten. 

ALS ist eine unheilbare Erkrankung, die progressiv verläuft. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Krankheit entwickelt, unterscheidet sich individuell stark. Während einige Betroffene nur langsam voranschreiten, erleben andere einen raschen Verlauf.

Warum ist die Diagnose so schwierig?

Die Diagnose von ALS ist in vielen Fällen herausfordernd, da die Symptome anfangs unspezifisch auftreten und andere Erkrankungen ähnliche Beschwerden verursachen können. Eine genaue Diagnose kann nur durch einen Neurologen gestellt werden, der eine gründliche neurologische Untersuchung durchführt und weitere Maßnahmen wie eine Elektromyographie (EMG) und eine Magnetresonanztomographie (MRT) anordnet.

Behandlung der Amyotrophe Lateralsklerose

Der Verlauf von ALS ist von verschiedenen Faktoren abhängig, darunter dem Alter bei Krankheitsbeginn, den betroffenen Muskelgruppen sowie genetischen Faktoren

Da es bislang keine Heilung gibt, zielt die Behandlung darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  • Medikamente: Es gibt einige Medikamente, die die Beschwerden lindern können, wie beispielsweise Riluzol, das den Krankheitsverlauf verlangsamen kann.
  • Physiotherapie: Durch gezielte Übungen kann die Muskelkraft erhalten und die Beweglichkeit verbessert werden.
  • Logopädie: Sprach- und Schlucktherapie können helfen, die Kommunikation und die Nahrungsaufnahme zu erleichtern.
  • Atemunterstützung: Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Atemunterstützung notwendig werden.