In den USA forschen Wissenschaftler an einem der führenden Krebszentren schon seit einiger Zeit an einer Pille zur Behandlung von Krebs. Nun gibt es möglicherweise einen Durchbruch und somit Hoffnung für Krebspatienten: Laut einer Studie der Mediziner des City of Hope in Los Angeles zeigt die Krebs-Pille AOH1996 Wirkung gegen 70 verschiedene Tumorarten.
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So wirkt die Krebs-Pille AOH1996
Das Medikament zielt auf ein spezifisches Protein ab, das Proliferating Cell Nuclear Antigen (PCNA) genannt wird. In seiner mutierten Form spielt PCNA eine entscheidende Rolle bei der Vermehrung und Reparatur von Tumorzellen. Das Medikament greift PCNA an und hemmt dadurch das Wachstum und die Ausbreitung von Krebszellen und Tumoren. Eine positive Eigenschaft dieses Medikaments ist, dass es für gesunde Zellen nicht toxisch ist.
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Tests an über 70 verschiedenen Krebsarten
Das Medikament wurde im Labor mittlerweile an über 70 verschiedenen Krebsarten getestet und führte dazu, dass Krebszellen abgetötet wurden, ohne den Fortpflanzungszyklus gesunder Stammzellen zu beeinträchtigen. In der präklinischen Forschung hat es sich als wirksam bei der Behandlung von Zellen aus Brust-, Prostata-, Gehirn-, Eierstock-, Gebärmutterhals-, Haut- und Lungenkrebs erwiesen.
Medikament noch in der ersten Studienphase mit Tierzellen
In der nächsten Phase sind weitere klinische Tests am Menschen für das Medikament erforderlich. Erst dann kann festgestellt werden, ob die Erfolge, die in den bisherigen Versuchen erzielt wurden, sich wiederholen lassen. Um eine Medikamentenzulassung zu erreichen, müssen alle drei klinischen Studienphasen erfolgreich abgeschlossen werden; dieser Prozess dauert in der Regel mehr als zehn Jahre.
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Jedes Jahr erkranken weltweit 19,3 Millionen Menschen neu an Krebs. Experten gehen davon aus, dass die jährlichen Neuerkrankungen bis 2040 auf 30 Millionen ansteigen werden. In Deutschland leben derzeit über vier Millionen Menschen mit einer Krebserkrankung oder haben sie erfolgreich überstanden. Jedes Jahr erhalten hier 500.000 Menschen die Diagnose Krebs.
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Experimentelle Ergebnisse wecken Hoffnung
Bis das neue Medikament marktreif ist und zum Einsatz kommen darf, werden noch viele Jahre vergehen. Die Forschungsergebnisse sind als vorläufig zu betrachten und sind in einem rein experimentellen Rahmen entstanden. Nichtsdestotrotz wecken die Ergebnisse Hoffnung und markieren den stetigen Fortschritt, den die Wissenschaft bei der Krebsforschung macht.
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Phasen der Medikamentenentwicklung

Die Entwicklung eines neuen Medikaments durchläuft mehrere Phasen, um seine Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. In der präklinischen Phase werden im Labor Tests an Zellen und Tieren durchgeführt, um potenzielle Wirkstoffe zu identifizieren. Anschließend folgt die klinische Phase, in der das Medikament an gesunden Freiwilligen und Patienten getestet wird, um seine Verträglichkeit und Dosierung zu bestimmen. In Phase III werden große Patientengruppen untersucht, um die Wirksamkeit des Medikaments im Vergleich zu anderen Behandlungen nachzuweisen. Nach erfolgreicher Durchführung dieser Phasen erfolgt die Zulassung und Markteinführung des Medikaments. Die kontinuierliche Überwachung in der Post-Marketing-Phase stellt sicher, dass mögliche Nebenwirkungen erfasst und bewertet werden.
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