Bei Herpes handelt es sich um eine Virusinfektion, die durch das Herpes-simplex-Virus (HSV) verursacht wird. Es gibt zwei Haupttypen des Herpes-simplex-Virus: HSV-1 und HSV-2. HSV-1 ist in der Regel für Lippenherpes (Fieberbläschen) verantwortlich, während HSV-2 hauptsächlich Genitalherpes verursacht. Allerdings kann HSV-1 auch Genitalherpes verursachen und HSV-2 Lippenherpes.
Die Infektion mit dem Herpesvirus erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautbereichen. Herpesviren können sich in den Nervenzellen des Körpers verstecken und bleiben für immer im Körper. In Zeiten von Stress, bei einem geschwächten Immunsystem oder anderen Auslösern kann das Virus reaktiviert werden und Symptome hervorrufen.
Was ist Herpes in der Nase?
Kommt es zu Bläschen oder Geschwüren auf oder um die Nasenlöcher, handelt es sich um einen Herpes in der Nase. Die Bläschen sind meist klein, rot und mit Flüssigkeit gefüllt. Weitere mögliche Symptome sind:
- Juckreiz
- Brennen
- Kribbeln
- Schwellungen oder Rötungen im betroffenen Bereich
Seltener können zusätzliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder geschwollene Lymphknoten auftreten.
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Herpes in der Nase: Was sind mögliche Gefahren?
In den meisten Fällen brechen die Bläschen bei einem Herpes in der Nase nach einigen Tagen auf und bilden Krusten, die anschließend abheilen. Selten kann Herpes in der Nase jedoch auch zu Komplikationen führen. Dazu zählen:
Augeninfektionen
Eine mögliche Komplikation von einem Herpes in der Nase sind Augeninfektionen, weil das Herpes-simplex-Virus (HSV) in der Lage ist, sich entlang der Nervenbahnen zu bewegen. Wenn das Virus von den Nasenschleimhäuten auf die Nervenbahnen übergeht, kann es in das Auge gelangen und eine Infektion hervorrufen.
Die Übertragung des Virus auf das Auge kann durch direkten Kontakt mit den infizierten Bläschen oder durch Berührung der Nase und anschließender Berührung des Auges erfolgen. Ebenfalls ist eine Übertragung über Tröpfchen oder die gemeinsame Nutzung von Handtüchern und anderen Hygieneprodukten möglich.
Eine Augeninfektion durch Herpes kann verschiedene Symptome verursachen, darunter Rötung, Schmerzen, Juckreiz, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und verschwommenes Sehen. In schweren Fällen kann es zu Hornhautgeschwüren oder anderen Komplikationen kommen, die das Sehvermögen beeinträchtigen können.
Hirnhautentzündung
In seltenen Fällen können Herpesviren in das Gehirn eindringen und eine Hirnhautentzündung verursachen. Durch Herpesviren hervorgerufene Hirnhautentzündungen werden als Herpesenzephalitis bezeichnet. Die genaue Ursache, warum das Virus manchmal das Gehirn infiziert, ist nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass das es entweder direkt von den Nasenschleimhäuten in das Gehirn gelangt oder über die Nervenbahnen wandert, die mit den Nasenschleimhäuten verbunden sind. Die Symptome einer Herpesenzephalitis können Kopfschmerzen, Fieber, Verwirrtheit, Krampfanfälle, neurologische Ausfälle, Bewusstseinsveränderungen und andere neurologische Probleme umfassen. Eine Herpesenzephalitis ist eine schwerwiegende Erkrankung, die sofortige medizinische Behandlung erfordert.
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Blutvergiftung
In den meisten Fällen bleibt das Herpes-simplex-Virus lokalisiert und verursacht nur Symptome an der Stelle der Infektion, wie Bläschen oder Geschwüre in der Nase. Das Virus kann jedoch in seltenen Fällen in den Blutkreislauf gelangen und sich im Körper ausbreiten. Als Folge droht eine systemische Infektion, bei der verschiedene Organe betroffen sind. Wird diese Infektion nicht rechtzeitig behandelt, kommt es zu einer Blutvergiftung (Sepsis).
Wichtig: Das Risiko für Komplikationen ist bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erhöht. Dazu gehören Menschen mit HIV/AIDS, Menschen mit Krebs und Menschen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen.
Ansteckungsgefahr
Da Herpes in der Nase hoch ansteckend ist, kann der Virus sich leicht auf andere Bereiche des Körpers oder auf andere Personen übertragen. Daher ist es ratsam, direkten Kontakt mit den betroffenen Stellen zu vermeiden und eine gründliche Hygiene einzuhalten.
Behandlung von Herpes in der Nase
1. Antivirale Medikamente: Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen antivirale Medikamente verschreiben, die das Herpesvirus bekämpfen und die Ausbreitung der Infektion verhindern. Sie können oral eingenommen werden oder in Form von Salben oder Cremes auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
2. Schmerzlinderung: Um Schmerzen und Beschwerden zu lindern, können Sie rezeptfreie Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen. Lokale Betäubungsmittel oder Salben mit schmerzlindernden Eigenschaften können ebenfalls für Abhilfe sorgen.
3. Hygiene und Pflege: Achten Sie darauf, die betroffenen Bereiche sauber und trocken zu halten, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Vermeiden Sie es auch, die Bläschen oder Geschwüre zu berühren oder daran zu kratzen.
4. Immunsystem unterstützen: Ein starkes Immunsystem kann zusätzlich bei der Bekämpfung des Herpesvirus helfen. Ernähren Sie sich daher gesund, schlafen Sie ausreichend und sorgen Sie für genügend Entspannung, um Ihr Immunsystem zu unterstützen.
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