Was sind Gefäße?
Blutgefäße sind ein komplexes Netzwerk von Röhren, die das Blut durch den Körper transportieren. Sie dienen dazu, Sauerstoff und Nährstoffe zu den Zellen zu bringen und Abfallstoffe abzutransportieren.
- Arterien: Führen sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg zu den Organen.
- Venen: Führen sauerstoffarmes Blut zurück zum Herzen.
Ursachen von Gefäßerkrankungen
Die Ursachen für Gefäßerkrankungen sind vielfältig und können sowohl angeboren als auch erworben sein. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung): Ablagerungen in den Arterienwänden verengen diese und können zu Durchblutungsstörungen führen.
- Entzündungen: Verschiedene Entzündungen können die Gefäßwände schädigen.
- Thrombosen: Blutgerinnsel können Gefäße verstopfen und zu Embolien führen.
- Angeborene Gefäßfehlbildungen: Diese können zu einer Schwächung der Gefäßwände oder zu Verengungen führen.
- Risikofaktoren:
- Hoher Blutdruck
- Erhöhte Blutfettwerte
- Diabetes mellitus
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Erhöhtes Alter
Arten von Gefäßerkrankungen
Es gibt eine Vielzahl von Gefäßerkrankungen, die sich in ihrer Lokalisation und ihren Symptomen unterscheiden:
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK): Durchblutungsstörungen in den Beinen, die zu Schmerzen beim Gehen führen.
- Koronare Herzkrankheit: Verengungen der Herzkranzgefäße, die zu Angina pectoris oder einem Herzinfarkt führen können.
- Schlaganfall: Durchblutungsstörung im Gehirn, die zu neurologischen Ausfällen führt.
- Aortenaneurysma: Ausweitung der Hauptschlagader.
- Tiefe Venenthrombose: Blutgerinnsel in den tiefen Venen, meist in den Beinen.
- Krampfadern: Erweiterte Venen, meist an den Beinen.
Symptome von Gefäßerkrankungen
Gefäßerkrankungen können vielfältige Symptome hervorrufen, die je nach betroffenem Bereich des Körpers variieren. Häufige Anzeichen sind Schmerzen und Schweregefühle in den Beinen, insbesondere nach langem Stehen oder Sitzen, was auf eine venöse Insuffizienz hindeuten kann. Kalte Extremitäten können ein Hinweis auf eine verminderte Durchblutung sein. Bei arteriellen Erkrankungen treten oft Schmerzen beim Gehen auf, die sich in Ruhe bessern – bekannt als Schaufensterkrankheit. Taubheitsgefühle, Kribbeln oder gar Wundheilungsstörungen sind weitere Warnsignale, die auf eine mögliche Gefäßerkrankung hinweisen und eine ärztliche Abklärung erfordern.
Therapie von Gefäßerkrankungen
Die Therapie von Gefäßerkrankungen ist vielfältig und richtet sich nach der Art, dem Schweregrad und der Lokalisation der Erkrankung. Ziel der Behandlung ist es in der Regel, die Durchblutung zu verbessern, Schmerzen zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen oder zu stoppen.
Medikamentöse Therapie
- Blutdruck senkende Medikamente: Diese sind essenziell, da hoher Blutdruck eine Hauptursache für Arteriosklerose ist.
- Blutfettsenker: Sie senken erhöhte Blutfettwerte, die ebenfalls zur Arterienverkalkung beitragen.
- Blutverdünner: Diese verhindern die Bildung von Blutgerinnseln und reduzieren das Risiko von Thrombosen.
- Schmerzmittel: Zur Linderung von Schmerzen, insbesondere bei Durchblutungsstörungen.
- Weitere Medikamente: Je nach Erkrankung können weitere Medikamente zum Einsatz kommen, wie beispielsweise Medikamente zur Verbesserung der Durchblutung oder zur Erweiterung der Blutgefäße.
Minimalinvasive Verfahren
- Ballondilatation: Bei dieser Methode wird ein Ballonkatheter in das verengte Gefäß eingeführt und aufgeblasen, um die Gefäßwand zu dehnen und die Durchblutung zu verbessern.
- Stent-Implantation: Nach einer Ballondilatation kann ein Stent eingesetzt werden, um das Gefäß offenzuhalten. Ein Stent ist ein Gitterröhrchen aus Metall.
- Lasertherapie: Bei dieser Methode wird ein Laserstrahl eingesetzt, um Ablagerungen in den Gefäßen zu entfernen.
Operative Verfahren
- Bypass-Operation: Bei dieser Operation wird ein Stück Vene oder Arterie aus einem anderen Körperbereich entnommen und als Umgehung um die verengte Stelle gelegt.
- Gefäßersatz: Bei größeren Gefäßschäden kann ein erkranktes Gefäßstück durch ein künstliches Gefäß ersetzt werden.
- Amputation: In schweren Fällen, bei denen eine Rettung des betroffenen Gliedmaßes nicht mehr möglich ist, kann eine Amputation notwendig werden.
Lebensstiländerungen
- Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren, viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten ist wichtig.
- Regelmäßige Bewegung: Ausdauersportarten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren sind besonders empfehlenswert.
- Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und sollte reduziert werden.
- Raucherentwöhnung: Rauchen schädigt die Gefäße und sollte unbedingt aufgegeben werden.