
Wie entstehen Krampfadern?
Krampfadern und Besenreiser entstehen, wenn der Rückfluss des Blutes zum Herzen gestört ist. Die Venenklappen schließen nicht mehr richtig, sodass das Blut in den Beinen versackt. Ein schwaches Bindegewebe, weibliche Hormone, Übergewicht und das Alter können dazu führen, dass die Venenwände ausleiern. Die geweiteten Venen treten an der Hautoberfläche hervor, welche sich nicht mehr von selbst zurückbilden können. Sind kleine Venen betroffen, nennt man sie Besenreiser. Größere Venen sind Krampfadern.
Komplikationen durch fehlende Behandlung
Krampfadern können schwerwiegende Komplikationen verursachen, wenn sie unbehandelt bleiben. Während Besenreiser häufig nur ein kosmetisches Problem sind, können Krampfadern und Schwellungen, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen führen, da das gestaute Blut Flüssigkeit in das umliegende Gewebe drückt. Unbehandelte Krampfadern können zu Geschwüren wie dem offenen Bein (Ulcus cruris) führen. Auch steigt mit Krampfadern das Risiko für Thrombose, welche zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen kann. Daher ist es ratsam, Krampfadern immer schnellstmöglich behandeln zu lassen. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, ihnen vorzubeugen.
Krampfadern vorbeugen
Damit das Blut in den Venen geschmeidig fließen kann, sollten Sie sich regelmäßig bewegen. Das heißt: viel laufen und gehen und weniger sitzen und stehen. Der Arbeitsplatz kann genügend Bewegung jedoch nur einschränkend möglich machen. Achten Sie deshalb auf folgende Dinge:
Venen am Arbeitsplatz geschmeidig halten
Sitzen Sie den ganzen Tag im Büro, sollten Sie einmal pro Stunde aufstehen. Für die Zeit im Sitzen gilt: Stellen Sie die Füße flach nebeneinander auf den Boden, statt sie zu überschlagen oder baumeln zu lassen. Wechseln Sie möglichst häufig die Fußpositionen und kreisen Sie öfters Ihre Füße nach rechts und links. Kippen Sie Ihre Zehenspitzen nach unten und oben und tippeln Sie auf der Stelle. Nutzen Sie jede Gelegenheit, um sich zu bewegen: Persönlich beim Kollegen vorbeigehen, in der Mittagspause spazieren gehen, die Treppe bevorzugen oder am höhenverstellbaren Tisch arbeiten. Stehen Sie hingegen den ganzen Tag, sollten Sie flache und bequeme Schuhe tragen. Stellen Sie sich öfter auf die Zehenspitzen und wippen langsam auf und ab. Gönnen Sie Ihren Beinen zwischendurch Ruhe, indem Sie sie z.B. in der Mittagspause für zehn Minuten hochlegen.
Bindegewebe mit Sport und Bewegung stärken
Auch in Ihrer Freizeit sollten Sie sich möglichst viel bewegen. Spazieren, Walken oder Nordic-Walking unterstützen die Wadenmuskelpumpe und den Blutrückfluss. Auch Krafttraining sorgt für besser durchblutete Waden, da die Muskulatur die Venenfunktion unterstützt. Schwimmen eigenet sich ebenfalls bestens, da der Druck im Wasser wie ein natürlicher Kompressionsstrumpf wirkt.
Übergewicht reduzieren
Bauen Sie Übergewicht ab, da jedes Kilo zu viel die Venen in den Beinen belastet. Achten Sie bei einer Ernährungsumstellung auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit einem reduzierten Zucker- und Fettgehalt, sowie einer gesünderen Fettzusammensetzung. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega 3 fördern die Gefäßgesundheit. Meiden Sie zudem Rauchen und Alkohol.
Wechselduschen
Beenden Sie eine warme Dusche immer mit einem kalten Beinguss. Beginnen Sie dazu langsam am Knöchel und ziehen Sie den Wasserstrahl über das Schienbein bis zum Knie. Wiederholen Sie das auf beiden Seiten um die zehn Mal. Auch nach dem Saunieren sollten Sie so vorgehen. Das löst in Muskeln und Venen einen positiven Reiz aus, wodurch sie sich zusammenziehen und das Blut Richtung Herz befördern.
Behandlung von Krampfadern
Kommt es dennoch zu Krampfadern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein Phlebologe (Venenspezialist) kann bei Beschwerden wie Schmerzen und geschwollenen Beinen helfen. Kompressionsstrümpfe beispielsweise sorgen für äußeren Druck in den Venen, wodurch sich die Fließgeschwindigkeit des Butes erhöht. Dadurch schwellen auch die Beine ab, da sich keine Flüssigkeiten mehr im umliegenden Gewebe stauen können. Bei sehr fortgeschrittenen Krampfadern gibt es die Möglichkeit, sie operativ entfernen zu lassen. Beim sogenannten Stripping wird in die Vene eine Sonde eingeführt, welche die erkrankte Vene abtrennt und herauszieht oder vollständig entfernt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Laserlicht, Radiowellen oder ein spezieller Schaum die Venen verkleben oder veröden. Die verschlossene Vene verkleinert sich und wird vom Körper abgebaut. Das Veröden ist auch bei Besenreisern wirksam.