Hitzewallungen im Schlaf und Alzheimer: Das ist der Zusammenhang
Die Wechseljahre markieren die letzte große hormonelle Umstellung im Leben einer Frau. Über einen Zeitraum von einigen Jahren verändert sich der Hormonhaushalt noch einmal enorm. Die körpereigene Produktion des Hormons Östrogen wird nun sukzessive heruntergefahren. Das hat viele körperliche Effekte zur Folge, die meisten davon treten als unliebsame Wechseljahrsbeschwerden auf.
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Zu den klassischen Beschwerden in den Wechseljahren gehören für viele Frauen einige oder alle dieser Symptome:
- Schmerzen
- Stimmungsschwankungen
- Schlafstörungen
- Libidoverlust
- Hitzewallungen
Forschende in den USA haben nun in einer Studie Zusammenhänge zwischen Hitzewallungen in den Wechseljahren und dem Risiko für Alzheimer entdeckt. Dabei wurde eine besondere Art der Hitzewallungen in den Fokus genommen.
Offenbar scheinen Hitzewallungen während des Schlafs ein neuer Biomarker zu sein, der auf ein erhöhtes Alzheimer-Risiko bei Frauen hinzudeuten scheint.
Eine der Leiterinnen der neuen Studie sagte in einer Pressemitteilung:
Neben anderen Erkenntnissen zeigen die Ergebnisse unserer Studie, dass Frauen, die häufige Hitzewallungen während des Schlafens erleben, bereits frühzeitig mit Maßnahmen beginnen sollten, die das Risiko für Demenz reduzieren könnten.
Die Forschenden statteten 250 Frauen in den Wechseljahren mit mobilen Temperaturmessgeräten aus, die Veränderungen der Hauttemperatur während des Schlafs aufzeichneten. Die gewonnenen Daten zu den Hitzewallungen wurden dann mit Untersuchungen der Hirnstruktur abgeglichen.
Es zeigte sich, dass Frauen, die unter regelmäßigem Nachtschweiß und nächtlichen Hitzewallungen in den Wechseljahren litten, öfter Läsionen der weißen Substanz im Gehirn aufwiesen. Solche kleinen Gewebeverletzungen im Gehirn gelten als ein Risikofaktor für die Entstehung von Demenz und Alzheimer.
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Maßnahmen, um das Demenz-Risiko zu reduzieren
Alzheimer betrifft vor allem Frauen. Etwa zwei Drittel aller Alzheimerbetroffenen sind Frauen. Es wird schon lange vermutet, dass hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre einen Einfluss auf die Entstehung von Alzheimer und Demenz haben könnten.
Wie und ob Demenz bei Frauen entsteht, ist zu einem gewissen Grad auch genetisch bestimmt. Selbst mit einem gesunden Lebensstil kann eine Demenz im späteren Leben entstehen.
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Es gibt aber einige Möglichkeiten, um das Risiko für Demenz zu reduzieren. Dazu gehören:
- Eine gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und magerem Eiweiß kann helfen, das Demenz-Risiko zu senken. Es ist auch wichtig, ausreichend Wasser zu trinken.
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Aktivität, wie z.B. Spaziergänge, Joggen, Radfahren oder Schwimmen, kann das Demenz-Risiko reduzieren. Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche zu absolvieren.
- Geistige Stimulation: Das Gehirn aktiv zu halten, kann helfen, das Demenz-Risiko zu verringern. Lesen, Rätsel lösen, lernen Sie neue Fähigkeiten oder spielen Sie Gedächtnisspiele. Auch soziale Aktivitäten wie Gespräche, Freundschaften und ehrenamtliche Tätigkeiten können geistig stimulierend sein.
- Ausreichend Schlaf: Ein guter Schlaf ist wichtig für die allgemeine Gesundheit und kann das Demenz-Risiko verringern. Versuchen Sie, regelmäßige Schlafgewohnheiten zu entwickeln und eine entspannende Schlafumgebung zu schaffen.
- Stressmanagement: Chronischer Stress kann das Risiko für Demenz erhöhen. Versuchen Sie, Stress abzubauen, indem Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen praktizieren.