Wer diese Körperform hat, hat laut Studie das geringste Krebsrisiko

Wer diese Körperform hat, hat laut Studie das geringste Krebsrisiko

Forschende veröffentlichten kürzlich Ergebnisse, die die möglichen Zusammenhänge zwischen dem Risiko für Krebs und der jeweiligen Körperform offenbarten. So lief die Studie ab und das müssen Sie wissen.

Körperformen und Krankheitsrisiko – Das ist der Zusammenhang

Jede Körperform ist normal. Ob groß, klein, dick, dünn oder alles dazwischen – das Spektrum menschlicher Körpertypen ist riesig. Forschende sind schon lange daran interessiert, Körperformen zu typisieren, um mögliche Rückschlüsse auf Häufigkeiten und Prävalenz bestimmter Erkrankungen ziehen zu können. Ein Team Forschender konnte nun in einer neuen Studie vier Körperformtypen entsprechend ihres jeweiligen Krebsrisikos kategorisieren.

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Dr. Anja Sedlmeier von der Universität Regensburg hat zusammen mit einem Forscherteam der Weltgesundheitsorganisation im Rahmen einer Studie Gesundheitsdaten aus ganz Europa ausgewertet und dabei festgestellt, dass einige Körperformen ein höheres Risiko für Krebserkrankungen bergen als andere. Die Forschenden nahmen sich einen riesigen Datenberg vor und erarbeiteten aus Körperdaten von insgesamt 340.152 Probanden aus neun europäischen Ländern vier generelle Körpertypen. Entlang dieser Körperdaten wurde systematisch kategorisiert:

  • BMI (Body-Mass-Index)
  • Taillenumfang
  • Hüftumfang
  • Taillen-Hüft-Verhältnis
  • Größe
  • Gewicht

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Die Daten der Probanden wurden im Zeitraum von 1990 bis 2000 erhoben. 15 Jahre nachdem die Daten gesammelt worden waren, werteten die Forschenden aus, wie viele Krebserkrankungen unter den Probanden registriert wurden. Dieser zweite Datensatz konnte nun mit den Körperformdaten kombiniert werden, um festzustellen, ob es Korrelationen zwischen bestimmten Körpertypen und der Häufigkeit oder Prävalenz für Krebserkrankungen gab.

So hoch ist das Krebsrisiko für die verschiedenen Körperformtypen

  1. Körperform (übermäßiger Körperfettanteil; übergewichtige Menschen): Das Krebsrisiko war generell erhöht. Es gab außerdem eine Korrelation zu 10 bestimmten Krebsarten, etwa Speiseröhrenkrebs, Leberkrebs, Nierenkrebs oder Darmkrebs.
  2. Körperform (eher große Menschen mit geringem Taillen-Hüft-Verhältnis; und kleinere Menschen mit stabiler Körpermitte): Es gab eine Korrelation zu 5 Krebsarten, darunter Schilddrüsenkrebs, Brustkrebs, Hautkrebs und Gehirntumore.
  3. Körperform (große und mittelgroße Menschen ohne Übergewicht aber mit größerem Hüftumfang und mehr Bauchfett): Das Krebsrisiko war generell erhöht, es gab Korrelationen zu 12 bestimmten Krebsarten, darunter Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, und Schilddrüsenkrebs.
  4. Körperform (athletische Menschen mit größerer Muskelmasse und geringen Hüft- und Taillenumfang): Diese Körperform hatte laut Studie das geringste Krebsrisiko. Es konnte keine Korrelation zwischen diesem Typus und bestimmten Krebsarten entdeckt werden.

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Was bedeuten die Ergebnisse nun? Die Körperformen lassen mitunter Rückschlüsse auf den Lebensstil zu. Übergewichtige Menschen ernähren sich sehr wahrscheinlich ungesund und bewegen sich weniger. Das begünstigt die Entstehung bestimmter Krebsarten. Dass athletisch gebaute Menschen das geringste generelle Krebsrisiko haben, ist auch leicht nachvollziehbar. Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung spielen eine wichtige Rolle, um Krebs vorzubeugen. Wie etwa vermehrtes Unterbauchfett und Taillenumfang mit Krebs in Verbindung stehen, muss in weiteren Studien untersucht werden.

Krebsvorsorge: Diese Früherkennungsuntersuchungen können Sie nutzen

Dass bestimmte Körperformen Rückschlüsse auf Lebensstile und mögliche Krebsrisiken zulassen, ist naheliegend. Doch selbst niedrige Krebsrisiken bedeuten nicht, dass die Entstehung von Krebs völlig ausgeschlossen ist. Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen sollten daher unbedingt auf dem Programm stehen. Gesetzlich Versicherten stehen mittlerweile eine ganze Reihe Vorsorgeuntersuchungen offen, die von den Krankenkassen bezahlt werden. So können Erwachse zwischen 18 und 34 etwa einmalig einen kompletten Gesundheits-Check-Up bei ihrem Hausarzt machen lassen. Wer 35 und älter ist, kann diesen Check-Up alle drei Jahre durchführen lassen. Mit Ultraschall-, Blut- und Urinuntersuchungen können viele Krankheiten und Krebsarten schon früh erkannt werden.

Frauen zwischen 20 und 34 steht jährlich eine Vorsorgeuntersuchung bei einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten der Geschlechtsorgane zu. Ab 35 übernehmen die Kassen diese Untersuchungen alle drei Jahre, diese ist dann aber auch komplexer und umfänglicher. Brustuntersuchungen sollten ab 30 jährlich vorgenommen werden, ab 50 kann alle zwei Jahre eine Mammografie durchgeführt werden.

Eine komplette Übersicht der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die Ihnen zustehen, finden Sie auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums > >

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