Kälte, Nässe, trockene Heizungsluft – im Herbst und Winter haben Erkältungs- und Grippeviren leichtes Spiel, weshalb die Zahl der Kranken deutlich ansteigt. Denn: Eisige Temperaturen bieten für Viren günstige Bedingungen, um zu überleben und wir halten uns vermehrt in geschlossenen Räumen auf, was die Ansteckungsgefahr erhöht.
Außerdem setzt die dunkle Jahreszeit unseren Schleimhäuten zu, die uns als Schutz gegenüber Krankheitserregern dienen. Heizungsluft trocknet sie aus und die niedrigen Temperaturen haben eine schlechtere Durchblutung zur Folge. Wenn dann noch das Immunsystem geschwächt ist, geht es ganz schnell und wir liegen mit einem grippalen Infekt flach. Neben Halsschmerzen und Schnupfen quält uns dabei besonders der lästige Husten.
Warum ist der Husten abends schlimmer?
Nachts haben wir kaum ein Auge zugemacht, weil wir ständig husten mussten, sodass wir uns am nächsten Morgen wie gerädert fühlen – kommt Ihnen das auch bekannt vor? Am Abend und in der Nacht kann sich unser Hustenreiz verschlimmern, was verschiedene Gründe hat: Zum einen kann sich die Lunge besser reinigen, wenn wir uns bewegen und der Atemmuskel in Bewegung ist. Am späten Abend und nachts bewegen wir uns kaum, weshalb der Hustenreiz zunehmen kann. Und zum anderen trinken wir tagsüber mehr, was besonders hilfreich beim Husten ist.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wirkt der Austrocknung der Schleimhäute entgegen und kann so den Hustenreiz lindern. Nächtlicher Hustenreiz kann außerdem vermehrt durch eine reduzierte Schleimbildung im Hals- und Rachenraum sowie eine trockene Raumluft auftreten.
Die besten Tipps gegen Husten
Sie können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um gegen den Husten vorzugehen, unter anderem helfen Hausmittel wie Zwiebelsaft oder Honig. Des Weiteren helfen folgende Tipps:
1. Ausreichend Flüssigkeit trinken: Trinken Sie ausreichend Wasser und andere Flüssigkeiten, um den Schleim in den Atemwegen zu verdünnen und das Abhusten zu erleichtern. Warme Getränke wie Kräutertees oder warme Zitrone mit Honig können besonders beruhigend wirken.
2. Atemwege befeuchten: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schüssel mit heißem Wasser in den Raum, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Das Einatmen von feuchter Luft kann helfen, den Hustenreiz zu lindern und den Schleim zu lösen.
3. Husten lindernde Mittel: Bei trockenem Reizhusten können rezeptfreie Hustenlinderungsmittel wie Hustenbonbons, Lutschtabletten oder Hustensäfte helfen. Lesen Sie jedoch vor der Anwendung die Packungsbeilage und konsultieren Sie bei Bedenken Ihren Arzt oder Apotheker.
4. Gurgeln mit Salzwasser: Gurgeln Sie mit lauwarmem Salzwasser, um den Hals zu beruhigen und den Schleim zu lösen. Mischen Sie einen Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser und gurgeln Sie mehrmals täglich.
5. Inhalieren: Inhalieren von Dampf kann helfen, den Schleim zu lösen und den Husten zu lindern. Fügen Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl wie Eukalyptus oder Minze zu heißem Wasser hinzu und inhalieren Sie den aufsteigenden Dampf vorsichtig.
6. Ruhe und Erholung: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe, um Ihrem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen und den Husten zu bekämpfen.
Übrigens: Bei nächtlichem Husten oder Reizhusten kann auch die Einnahme von Hustenstillern Sinn ergeben, die den Husten unterdrücken, etwa in Form von Hustensaft.
Warum husten wir überhaupt?
Wir alle kennen und fürchten ihn – Husten. Besonders nachts kann dieser zur Qual werden und uns um den Schlaf bringen. Doch, auch, wenn der Husten unangenehm ist und unsere Nerven ganz schön strapazieren kann, handelt es sich dabei um einen wichtigen Schutzreflex des Körpers, der Fremdkörper aus den Atemwegen befördert. Neben Staub und Schleim werden auch Erkältungsviren und Co. in schnellem Tempo ausgestoßen. Ausgelöst wird der Reinigungsmechanismus durch spezielle Rezeptoren, die auf bestimmte Reize reagieren. Auch, wenn der Husten für uns unangenehm ist, ist diese Selbstreinigung der Atemwege ausgesprochen wichtig, um gesund zu werden. Neben Fremdkörpern und Infektionen sind weitere Ursachen für Husten:
- Allergien
- Reizstoffe wie Rauch oder Chemikalien
- Entzündungen (z.B. chronische Lungenentzündungen oder Asthma)
Wann sollte man bei verstärktem abendlichen Husten einen Arzt aufsuchen?
Bei verstärktem abendlichen Husten sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn der Husten länger als drei Wochen anhält, von Symptomen wie Atemnot, Fieber oder starken Schmerzen begleitet wird, blutiger oder eitriger Auswurf auftritt, Rassel- oder Pfeifgeräusche beim Atmen zu hören sind, oder wenn der Husten mit Reflux-Symptomen einhergeht. Auch wenn der nächtliche Husten den Schlaf erheblich beeinträchtigt oder sich nach einer Woche Selbstbehandlung nicht bessert, ist ein Arztbesuch ratsam. Bei Kindern unter zwei Jahren oder wenn ein Kind zwei Mahlzeiten verweigert, sollte ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden.