
Sex ist die schönste Nebensache der Welt. Und das gilt nicht nur für den Geschlechtsverkehr mit dem Partner, sondern auch für den mit sich selbst. Ammenmärchen aus früheren Zeiten sagten der Masturbation verschiedene schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit nach.
Heutzutage weiß man, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Denn Selbstbefriedung ist sogar ausgesprochen gesund und kann sowohl unseren Körper als auch unsere Psyche positiv beeinflussen. Aber was passiert genau, wenn man täglich masturbiert?
Ist Masturbieren gesund? Auf jeden Fall!
1. Masturbieren baut Stress ab
Bei der Selbstbefriedigung ist der Orgasmus meist garantiert. Und der wirkt sich in erstaunlicher Weise auf unseren Körper aus. Beim Höhepunkt werden die Botenstoffe Dopamin, Endorphin sowie Oxytocin ausgeschüttet, die für Glücksgefühle und Entspannung sorgen. Außerdem senken Sie gleichzeitig die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper. Gerade in stressigen Zeiten bietet es sich also an, öfter mal "Hand anzulegen".
2. Sie können besser einschlafen
Sie haben Probleme beim Ein- oder Durchschlafen? Dann könnte Selbstbefriedigung als natürliches Schlafmittel dienen. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Zum einen bauen Sie beim Orgasmus überschüssige Energie ab, die Sie möglicherweise vor dem Einschlafen wach hält – nicht umsonst gilt der Höhepunkt als kleine Sporteinheit. Zum anderen wird beim Orgasmus Prolaktin ausgeschüttet, das uns müde macht. Die Stress-abbauende Wirkung der Masturbation tut ihr Übriges.
3. Ihre Libido wird gesteigert
In einer Partnerschaft hat Selbstbefriedigung nichts zu suchen? Ganz im Gegenteil! Besonders Paare, die schon länger zusammen sind, können von regelmäßiger Masturbation profitieren. Aber nicht nur ein eingeschlafenes Liebesleben, auch andere Faktoren wie zunehmendes Alter oder andere hormonelle Veränderungen können dazu führen, dass die Lust auf Sex abnimmt. Das beste Mittel, um die Libido zu steigern, ist regelmäßige Selbstbefriedigung: Während des Höhepunktes schütten Frauen das männliche Sexualhormon Testosteron aus, das auch für die Libido verantwortlich ist.
4. Masturbieren macht glücklich
Eigentlich wollen wir alle doch nur das Eine: glücklich sein. Und zumindest ein kurzzeitiges Gefühl von Glück wird durch den Orgasmus ausgelöst. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff des zentralen Nervensystems. Bei dessen Ausschüttung wird unser Belohnungszentrum aktiviert, was das Glücksgefühl auslöst. Dasselbe passiert übrigens auch, wenn wir Süßigkeiten essen oder ein Glas Wein trinken – was beides natürlich weniger gesund ist als zu masturbieren.
5. Sie stärken Ihr Immunsystem
Da regelmäßiges Masturbieren Stress reduziert, den Schlaf verbessert sowie für Entspannung sorgt, reduziert er Risikofaktoren, die das Immunsystem schwächen können. Wer regelmäßig Orgasmen hat, bei dem vermehren sich zudem die weißen Blutkörperchen, welche für die Abwehr von Krankheitserregern zuständig sind. Regelmäßige Masturbation stärkt so das Immunsystem und kann Erkältung, Grippe und Co. vorbeugen.
Übrigens: Bei Männern können Sex und regelmäßiges Onanieren sogar Prostatakrebs vorbeugen!
6. Sie kommen eher zum Orgasmus
Beim Sex kommen Frauen oft zu kurz – und nicht zum Orgasmus. Umfragen zufolge kommen mehr als doppelt so viele Frauen bei der Selbstbefriedigung zum Höhepunkt als beim Geschlechtsverkehr mit ihrem Partner. Und da der Orgasmus für die meisten der gesundheitsfördernden Vorteile der Masturbation verantwortlich ist, spricht dieser Punkt wirklich dafür, selbst Hand anzulegen.
7. Beckenboden wird stärker
Masturbation, insbesondere die Verwendung von Kegel-Übungen, kann dazu beitragen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Dies kann die sexuelle Empfindungsfähigkeit erhöhen und möglicherweise zu intensiveren Orgasmen führen.

Selbstbefriedigung: Wie viele Menschen tun es?
Egal, ob in der Dusche, auf dem Sofa oder im Bett, mit der Hand oder dem Vibrator – Masturbation gehört für viele Menschen zum Sexleben dazu und ist ein normaler Ausdruck menschlicher Sexualität. Da nur die wenigsten von ihnen darüber sprechen, stellt sich uns oft die Frage: Wie viele Menschen tun es eigentlich? In einer Umfrage zur Häufigkeit von Selbstbefriedigung bei Männern und Frauen von statista.com aus dem Jahr 2016 gaben um die 32 Prozent der Männer an, mindestens mehrmals die Woche zu masturbieren, bei Frauen waren es neun Prozent. 18 Prozent der Frauen gaben an, sich mehrmals im Monat selbst zu befriedigen, bei 19 Prozent war es einmal im Monat oder seltener.
In einer Studie von 2022 gaben zwischen 41 und 65 Prozent der Männer und zwischen 27 und 40 Prozent der Frauen an, im letzten Monat mindestens ein Mal onaniert zu haben.
Ab wann ist Masturbieren nicht mehr gesund?
Jedes Verhalten kann ungesunde, pathologische oder krankhafte Züge annehmen. Masturbation kann dann ungesund werden, wenn aus der Lust ein zwanghaftes Verhalten wird. Hat die Häufigkeit der Selbstbefriedigung negative Auswirkungen auf den Alltag, Beziehungen, die Arbeit, das soziale Verhalten oder die psychische Gesundheit, sollten Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen.
Generell gilt aber, dass Onanieren so lange gesund ist, wie es uns guttut. Ob mehrmals täglich, einmal pro Woche, nur alle paar Wochen oder gar nicht: Was richtig und "normal" ist, entscheiden Sie für sich selbst. Jeder Mensch hat andere Empfinden und Bedürfnisse, was Sex, Lust und Befriedigung angeht.
Masturbation während der Periode
Masturbation kann ein natürliches Hilfsmittel bei menstruationsbedingten Beschwerden sein. Wer unter starken Krämpfen im Unterleib leidet, kann durch Masturbation Glückshormone ausschütten, die eine schmerzlindernde Wirkung haben.
Die den ganzen Körper erfassende Entspannung nach der Masturbation kann außerdem helfen, Krämpfe zu lösen.
Weiterhin gibt es anekdotische Berichte von Frauen, die während ihrer Periode stärkere Orgasmen erleben. Ein möglicher Grund könnte hier in dem veränderten Hormonhaushalt und der vermehrten Durchblutung des vaginalen Gewebes gefunden werden.
Tipps für die Masturbation während der Periode
- Legen Sie ein Handtuch unter das Gesäß, um das Bettlaken zu schützen.
- Hören Sie auf Ihren Körper, mitunter ist äußere, klitorale Stimulation jetzt besser als penetrative.
- Lichtschalter und Türgriffe nach der Masturbation lieber mit den Ellbogen benutzen.

Ist Masturbieren in der Schwangerschaft gefährlich?
Frauen, die eine normale Schwangerschaft erleben, können auch weiterhin masturbieren. Einige Frauen verspüren durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft Phasen, in denen ihre Libido erhöht ist. Masturbation kann jetzt eine gute Option sein, Stress abzubauen oder Beschwerden wie Rückenschmerzen zu lindern.
Allerdings kann Masturbation in der Schwangerschaft auf Krämpfe und Wehen auslösen – sogenannte Braxton-Hicks-Kontraktionen. Diese Kontraktionen verschwinden nach dem Orgasmus für gewöhnlich wieder. Sollten sie andauern oder intensiver werden, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat aufsuchen.
Achtung: Frauen, die eine Risikoschwangerschaft erleben, sollten nicht masturbieren. Lassen Sie sich generell am besten von Ihrem Gynäkologen aufklären.