Kondome: Wann schützen sie nicht?

Kondome: Wann schützen sie nicht vor Geschlechtskrankheiten?

Kondome sind ein beliebtes Verhütungsmittel, das sicher vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Doch die Präservative schützen nicht immer und vor jeder Erkrankung – welche das sind, erfahren Sie hier!

Nach der Antibaby-Pille zählt das Kondom zu den am häufigsten angewendeten Verhütungsmethoden. Zwar hat das Kondom einen höheren Pearl-Index (2-10) als die Pille (0,1-0,9) oder Hormonspirale (0,16), allerdings schützt es einzig und allein gegen sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/Aids, Gonorrhoe oder Chlamydien. Hinzu kommt, dass Kondome gut erhältlich sind, schnell und unkompliziert anzuwenden und vergleichsweise kostengünstig sind. Allerdings ist der Schutz eines Kondoms nur dann zuverlässig, wenn es richtig angewendet wird. Der richtige Sitz und die korrekte Handhabung sind dabei entscheidend. Rutscht das Kondom ab oder reißt es, kann das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft und der Übertragung einer Geschlechtskrankheit steigen.

Wann schützen Kondome nicht?

Allerdings biete Kondome keinen 100 prozentigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) – das gilt vor allem bei bakteriellen Erkrankungen wie Chlamydien, Gonorrhoe oder Syphilis. Eine Infektion mit Chlamydien zählt zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Laut der Barmer Krankenkasse stecken sich jährlich rund 300.000 Menschen in Deutschland mit Chlamydien an. Eine unbehandelte Infektion kann schwerwiegende Folgen haben. Frauen können beispielsweise unfruchtbar werden.

Es muss kein genitaler Sexualverkehr stattfinden, auch ein Austausch von Sperma und Scheidenflüssigkeit über die Hände oder Sexspielzeug sowie direkter Kontakt mit infektiösen Schleimhäuten genügen, um sich anzustecken. Daher sollten Kondome nicht nur beim Vaginalsex, sondern auch beim Oral- bzw. Analsex verwendet werden. Es ist auch empfehlenswert, bei häufig wechselnden Sexualpartnern oder zu Beginn einer neuen Beziehung, sich auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen, um sicherzugehen und das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten.

Anzeichen, dass Sie sich möglicherweise mit einer sexuell übertragbaren Krankheit angesteckt haben, sind folgende:

  • unangenehm riechender Ausfluss aus Vagina, Penis oder Anus
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Unterleibsschmerzen
  • Juckende und veränderte Schleimhaut oder Blutungsstörungen bei Frauen.

Auch allgemeine Krankheitszeichen wie Fieber, Halsschmerzen oder Müdigkeit können auf eine sexuell übertragbare Infektion hinweisen. Nicht selten verlaufen Geschlechtskrankheiten auch vollkommen symptomfrei – was sie so gefährlich macht! Von daher sollten Sie immer geschützten Sex haben!

Kondome richtig anwenden: So geht’s!

  • Verwenden Sie zertifizierte Kondome. Sie erkennen Sie anhand des CE-Kennzeichen und der DIN-Prüfnummer.
  • Achten Sie auf das Haltbarkeitsdatum. Abgelaufene Kondome bitte entsorgen und nicht weiter verwenden.
  • Öffnen Sie die Kondomverpackung nicht mit scharfkantigen Gegenständen wie Messer oder Scheren. Reißen Sie die Verpackung nicht mit den Zähnen auf.
  • Ziehen Sie das Kondom erst dann über, wenn der Penis steif ist. Ziehen Sie die Vorhaut zurück, setzen Sie das Kondom mit dem Ring nach außen auf die Eichel. Drücken Sie das Kondom an der Spitze zusammen, damit die Luft entweichen kann. Dann rollen Sie das Kondom mit der anderen Hand vollständig ab.
  • Verwenden Sie beim Analverkehr und bei einer trockenen Scheide fettfreies Gleitmittel. Fetthaltige Mittel wie Cremes, Massageöl oder Vaseline zerstören das Kondom.
  • Überprüfen Sie während des Geschlechtsverkehrs den Sitz des Kondoms.
  • Nach dem Samenerguss ziehen Sie den Penis aus Scheide oder Anus, solange er noch steif ist. Halten Sie dabei das Kondom am Gummiring fest.
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