Bei einer Übersäuerung des Körpers ist dessen Säure-Basen Haushalt gestört. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass der pH-Gehalt des Blutes sinkt, wodurch dieses chemisch "übersäuert". Eine chronische Übersäuerung, die heutzutage häufig vorkommt, bezeichnen Mediziner auch als Azidose.
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Im Video: Helfen basische Lebensmittel gegen Übersäuerung?
Ursachen einer Übersäuerung
Normalerweise liegt der pH-Gehalt unseres Blutes zwischen 7,37 und 7,45. Bei einer Übersäuerung verschiebt dieser sich in den sauren Bereich, was zunächst geschehen kann, ohne sich durch spezifische Symptome bemerkbar zu machen. Nach einiger Zeit können allerdings verschiedene Beschwerden auftreten. In vielen Fällen wird eine Übersäuerung durch einen ungesunden Lebensstil hervorgerufen. Aber auch Stress, ebenso wie ein Bewegungsmangel, beispielsweise durch zu langes Sitzen aufgrund von einer Bürotätigkeit, ein übermäßiger Alkoholkonsum oder eine ungesunde Ernährung mit vielen säurebildenden Lebensmitteln den Säure-Basen-Haushalt durcheinander bringen.
Aber auch körperliche Ursachen können der Übersäuerung zugrunde liegen. Dazu zählen beispielsweise Fehlfunktionen der Leber oder Bauchspeicheldrüse, eine Unterfunktion der Nieren sowie eine Lungenfunktionsstörung.
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Körper entsäuern: Diese Symptome können bei einer Übersäuerung auftreten
Eine Übersäuerung des Körpers kann unterschiedliche Symptome hervorrufen. Zu den häufigsten davon zählen:
- Kopfschmerzen
- Sodbrennen
- Konzentrationsprobleme
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Nervosität
- innere Unruhe
- Muskelschmerzen
- unreine Haut
- Allergien
- brüchige Nägel
- Gelenkbeschwerden
- depressive Verstimmungen
- Verdauungsbeschwerden
- geschwächtes Immunsystem
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Folgen einer Übersäuerung
Allerdings kann eine Übersäuerung nicht nur die bereits genannten körperlichen Beschwerden hervorrufen, ein übersäuerter Körper ist auch anfälliger gegenüber ernsten Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes, Hauterkrankungen, Arthrose oder Rheuma. Außerdem werden frühzeitige Alterserscheinungen wie Falten begünstigt. Die gute Nachricht: Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich einer Übersäuerung in der Regel entgegenwirken. Wie genau, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Körper entsäuern: So klappt es auf natürliche Weise
Basische Ernährung
In vielen Fällen liegt die Ursache für einen gestörten Säure-Basen-Haushalt in der Ernährung. Wenig Gemüse sowie ein hoher Anteil an säurebildenden Lebensmitteln begünstigen eine Übersäuerung. Anders als oft angenommen, sind saure Lebensmittel nicht automatisch säurebildend – ganz im Gegenteil sind Zitronen, Essig und Kaffee sogar basisch. Im Gegensatz dazu begünstigen tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milch eine Übersäuerung. Denn in ihnen sind hohe Mengen schwefelhaltiger Aminosäuren enthalten, die unser Körper sauer verstoffwechselt. Ebenso sind Getreideprodukte säurebildend, Weißmehlprodukte allerdings mehr als die Vollkorn-Variante.
Die richtige Ernährung ist also die beste Möglichkeit, um einer Übersäuerung vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Dabei sollten wir zu rund 80 Prozent basische Lebensmittel zu uns nehmen und säurebildende Lebensmittel nur zu ungefähr 20 Prozent. Zu den basischen Lebensmitteln zählen beispielsweise Spinat, Maronen, Auberginen, Haselnüsse, Kartoffeln, verschiedene Kräuter wie Basilikum, Karotten, Grünkohl sowie Sellerie. Zusätzlich sollten Sie ausreichend Wasser trinken und auf zuckerhaltige Getränke wie Cola und Alkohol verzichten.
Kochen Sie selber und vermeiden Sie es, auswärts zu essen oder auf Fertigprodukte und Fast Food zurückzugreifen. Wenn Sie Ihr Essen selber zubereiten, essen Sie in der Regel gesünder und nährstoffreicher.
Sport
Sport und ausreichend Bewegung schaffen in Kombination mit einer gesunden Ernährung die Grundlage für einen gesunden Körper. Nicht umsonst empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren wöchentlich mindestens 150 bis 300 Minuten Bewegung mit moderater bis hoher Intensität. Abgesehen davon, dass körperliche Aktivität die Gesundheit von Herz und Lunge stärkt, trägt sie auch zu einem gesunden Säure-Basen-Haushalt bei.
Entspannung
Leider lässt sich beruflicher oder privater Stress nicht immer vermeiden. Wer jedoch permanent unter Strom steht, schadet seiner Gesundheit. Nicht nur steigt durch anhaltende Belastung das Risiko für psychische Erkrankungen wie Burn-out oder Depressionen – dadurch, dass Stress die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöht, steigt langfristig auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber nicht nur das, auch der Säure-Basen-Haushalt kann durch die Anspannung aus dem Gleichgewicht geraten: Sind wir gestresst, schüttet unser Körper vermehrt das Stresshormon Cortisol aus, bei dessen Abbau saure Abfallprodukte entstehen. Versuchen Sie folglich Stress auf ein Minimum zu reduzieren und ausreichend Entspannungsphasen in Ihren Alltag einzubauen. Beispielsweise bieten Yoga, Meditation und Entspannungsübungen eine gute Möglichkeit, um abzuschalten.
Hausmittel gegen Übersäuerung
Ebenso können bestimmte Hausmittel bei einer Übersäuerung Abhilfe verschaffen. Dazu zählt beispielsweise das Superfood Zitrone, das nicht nur durch seinen hohen Vitamin-C-Anteil überzeugt, sondern durch die enthaltenen basischen Mineralstoffe Kalium und Magnesium, die basisch wirken und den Körper entsäuern. Ebenso können Apfelessig und Natron helfen. Obendrein können Kräutertees aus Löwenzahn oder Brennnessel die Nieren dabei unterstützen, gegen die Übersäuerung zu arbeiten.
Körper entsäuern mit Natron
Natron, auch bekannt als Natriumbicarbonat, gehört zu den beliebtesten Hausmitteln, wenn es darum geht, den Körper auf natürliche Weise zu entsäuern. Der Grund: Eine seiner Eigenschaften ist die Fähigkeit, Säuren zu neutralisieren und somit den pH-Wert des Körpers auszugleichen. Um Ihren Körper mit Natron zu entsäuern, können Sie beispielsweise ein Fußbad machen, für das Sie drei bis vier Esslöffel Natron in warmem Wasser auflösen und Ihre Füße darin für rund 20 Minuten baden. Ebenso kann ein Vollbad mit Natron dabei helfen, den Körper zu entsäuern. Geben Sie hierfür etwa 500 Gramm Natron ins Badewasser und baden Sie für eine halbe Stunde darin. Setzen Sie die Bäder jedoch nicht zu häufig ein, da diese den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen können.
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