Verstopfung bei Kindern lösen: Die besten Hausmittel

Kann das Kind nicht auf die Toilette und leidet unter Verstopfung, sind Eltern häufig überfragt. Was muss man tun, wenn man die Verstopfung bei Kindern lösen will? Wir verraten Ihnen, mit welchen Hausmitteln Sie eine Verstopfung bei Ihrem Kind bekämpfen können und ab wann Sie zu einem Arzt oder Ärztin sollten.

Verstopfung bei Kindern Lösen: Kind sitzt mit Verstopfung auf Toilette.© Gins Wang/iStock
Wenn man eine Verstopfung bei Kindern lösen möchte, trifft man mit sanften Hausmitteln meist die beste Wahl.

Verstopfung bei Kindern lösen: Diese Hausmittel helfen

Will man eine Verstopfung bei Kindern lösen, ist nicht immer direkt der Gang zum Kinderarzt oder der Kinderärztin nötig. Häufig helfen schon sanfte Hausmittel, um die Verstopfung beim Kind zu lösen. Folgende Hausmittel können Sie ausprobieren:

Pflaumensaft

Pflaumensaft ist bekannt für seine abführende Wirkung und kann bei Verstopfung helfen. Geben Sie Ihrem Kind etwas Pflaumensaft, um die Darmtätigkeit zu fördern. 

Leinsamen

Ein Teelöffel geschrotete Leinsamen in etwas Joghurt oder Wasser kann eine Verstopfung bei Kindern lösen. Doch Vorsicht: Kinder unter vier Jahren sollten keine Leinsamen bekommen.

Sauerkraut

Sauerkraut ist reich an Ballaststoffen und Probiotika, was es zu einem potenziell nützlichen Lebensmittel bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung macht. Allerdings sollte das Sauerkraut ungewürzt sein – gewürztes Sauerkraut vertragen Kinder meist nicht so gut. Beginnen Sie mit kleinen Portionen, um sicherzustellen, dass Ihr Kind das Kraut gut verträgt.

Hülsenfrüchte

Auch Erbsen, Bohnen und Linsen können durch ihre Ballaststoffe die Verstopfung bei Kindern lösen. Doch geben Sie Ihrem Kind zunächst nur geringe Mengen Hülsenfrüchte, um sicherzustellen, dass Ihr Kind sie gut verträgt.

Viel Trinken

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit trinkt, vorzugsweise Wasser. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen, den Stuhl weicher zu machen und die Darmbewegungen zu fördern.

Bewegung

Eine angemessene körperliche Aktivität kann die Darmtätigkeit anregen. Ermutigen Sie Ihr Kind zu regelmäßiger Bewegung und Spiel im Freien.

Warmes Wasser

Manchmal kann das Trinken von warmem Wasser auf nüchternen Magen am Morgen helfen, die Verdauung anzuregen und Verstopfung zu lindern.

Bauchmassagen

Eine naheliegende Antwort, die aber tatsächlich sehr häufig hilft. Massieren Sie den Bauch Ihres Kindes um den Bauchnabel herum im Uhrzeigersinn, um die Verstopfung zu lösen. 

Sollten all diese Hausmittel nicht helfen, gehen Sie zu einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin. Beginnen Sie nicht, die Mengen von Pflaumensaft, Leinsamen, Sauerkraut und Co. ständig zu erhöhen. Stellt sich beispielsweise nach einem halben Glas Pflaumensaft keine Wirkung ein, wird dies auch nicht nach einem Glas Pflaumensaft geschehen. Konsultieren Sie dann lieber eine Fachperson.

Verstopfungen und ihre Ursachen

Eine Verstopfung kann viele Gründe haben, ist aber in den meisten Fällen nichts Ungewöhnliches. Es wird erst dann von einer Verstopfung gesprochen, wenn das Kind drei oder mehr Tage keinen Stuhlgang hatte. Die häufigste Ursache bei Säuglingen beispielsweise, ist oftmals die Nahrungsumstellung.

Sobald das Baby nämlich Beikost erhält, muss der Darm mehr arbeiten. Der kleine Darm muss sich mit der neuen Nahrung erst vertraut machen – das kann schon einmal zu Problemen führen. In der Regel spielt sich das aber relativ schnell ein. Will man eine Verstopfung bei Kindern lösen, kann der Kinderarzt zur Prophylaxe auch ein Mittel verschreiben.

Verstopfung ist häufig Kopfsache

Es können auch psychische Gründe die Verstopfung auslösen. Deshalb sollte bei häufiger vorkommender Verstopfung immer ein Arzt oder eine Ärztin zu Rate gezogen werden. So kann beispielsweise eine plötzliche Trennung der Eltern eine Verstopfung auslösen. 

Auch der Wechsel der gewohnten Umgebung, zum Beispiel durch einen Umzug, kann zu Verstopfung bei Kindern führen. Ebenso wie die Einschulung oder die erste Zeit im Kindergarten. Angst und Stress wirken sich bei Kindern häufig auf den Darm aus.

Organische Ursachen abklären lassen

Die Möglichkeit einer organischen Ursache sollte in jedem Fall immer vom Kinderarzt oder der Kinderärztin abgeklärt werden. So kann es auch sein, dass das Kind eine Milchunverträglichkeit hat, der Darm eventuell entzündet ist oder gar eine Fehlstellung des Darms vorliegt. 

Wann sollten ich zum Arzt gehen?

Der Gang zum Arzt wird unumgänglich, wenn die Verstopfung sich durch die genannten (oder andere) Hausmittel nicht lösen lässt. In diesem Fall wird der Kinderarzt oder die Kinderärztin ein Mittel verschreiben, was den Stuhl weicher werden lässt, damit das Kind wieder abführen kann. 

Diese Medikamente gibt es als Zäpfchen oder für die älteren Kinder auch als Pulver, das im Wasser gelöst wird. Ebenso ist der Gang zum Arzt oder zur Ärztin notwendig, wenn sich im Kot Spuren von Blut oder Schleim befinden. Dann sollte der Kinderarzt oder die Kinderärztin dringend eine Untersuchung des Stuhls durchführen, um einen Darmverschluss auszuschließen.

Verstopfung bei Kindern behandeln

Um der Verstopfung, die auch Obstipation genannt wird, auf den Grund zu gehen, wird der Kinderarzt bestimmte Untersuchungen durchführen. Besonders, wenn die Verstopfung sich nicht mit herkömmlichen Mitteln lösen lasst, helfen Röntgenaufnahmen des Darms unter Zugabe eines Kontrastmittels bei der Ursachenforschung.

Eine Blutabnahme gibt Aufschluss darüber, ob eine Elektrolytstörung oder Hormonstörung vorliegt. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann ausgeschlossen werden, ob sich die Verstopfung eventuell durch eine Fehlbildung des Darms entwickelt. Manche Kinder halten auch aufgrund von Angst den Stuhl zurück. Sollte das der Fall sein, wird der Kinderarzt eine Empfehlung zum Kinderpsychologen aussprechen. 

Wenn alle Untersuchungen negativ ausfallen, sollten Sie über eine Nahrungsumstellung nachdenken. Der Kinderarzt oder Ernährungsberater kann Ihnen hierzu Ratschläge und Tipps geben und Sie in dieser Situation unterstützen.