Im Test: Shiatsu-Massagekissen

Im Test: Shiatsu-Massagekissen

Sie sitzen viel am Schreibtisch und haben schnell mal einen verspannten Nacken? Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu Kopfschmerzen führen. Abhilfe schaffen soll das Shiatsu-Massagekissen! Doch wie gut sind seine Dienste und kann es wirklich die Hände der Therapeuten ersetzen? Wir haben es getestet!

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Was ist eine Shiatsu Massage?

Der Begriff Shiatsu stammt aus Japan und setzt sich aus den zwei Worten „shi“ für Finger und „atsu“ für „Druck“ zusammen. Die Massagetaktik Shiatsu kommt ursprünglich aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und gelangte im 6. Jahrhundert nach Japan. Das heute bekannte Shiatsu wurde allerdings erst viel später, im 20. Jahrhundert, entwickelt.

Wirkung einer Shiatsu Massage

Die Wirkung einer Shiatsu Massage soll gegen eine Vielzahl von körperlichen Leiden helfen, angefangen bei Kopfschmerzen über Verdauungsprobleme bis hin zu Kreislaufstörungen. Dafür massiert der Therapeut entlang der Meridiane (Körperpunkte, die gewisse Energieleitbahnen bilden), um den Energiefluss wieder in Einklang zu bringen und unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Je nach Symptom und Leiden massiert der Therapeut verschiedene Meridiane. Die Berührungen sind beim Shiatsu aber immer sanft und ruhig.

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Shiatsu Nackenmassagekissen

Wer sich den Gang zum Therapeuten sparen möchte, kann auch zu einem elektronisch betriebenen Shiatsu-Massagekissen greifen. Diese versuchen durch ihre spezielle Wirkungstechnik die Shiatsu Massage nachzubilden. Im Kissen befinden sich rotierende Kugeln, die die verschiedenen Meridiane massieren sollen. Je nach Gerät gibt es auch Zusatzfunktionen wie extra Druckpunkte, Wärmefunktionen und ähnliches.

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Nackenmassagegerät kaufen: Darauf sollten Sie achten

Achten Sie beim Kauf eines Nackenmassagegerätes vor allem auf die Größe. Es sollte gut in Ihren Nacken passen, um die richtigen Körperpunkte zu massieren und nicht zu verrutschen. Auch die Schwere des Gerätes spielt eine Rolle – probieren Sie es unbedingt an sich aus! Die Reinigung des Massagekissens ist ebenfalls nicht zu vergessen: Vorteilhaft ist es, wenn sich der Bezug abnehmen und so problemlos in der Waschmaschine waschen lässt.
Je nach Geschmack sollten Sie außerdem auf technische Extras wie den Programmumfang und die Einstellungsmöglichkeiten achten.

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Für wen ist ein Massagekissen geeignet?

Leiden Sie unter extremen Schmerzen, die eventuell plötzlich auftreten, sollten Sie diese unbedingt von einem Arzt abklären lassen!
Massagekissen empfehlen sich vor allem bei Personen mit leichten bis mittelstarken Schmerzen und Verspannungen. Durch die Tiefenentspannung während der Massage entlasten und stärken Sie Ihre Muskeln gleichzeitig. Perfekt geeignet ist die Anwendung des Massagekissens zum Beispiel nach einem anstrengenden Arbeitstag.
Haben Sie dauerhaft Probleme mit Nacken oder Rücken, kann dies auf eine Verletzung oder Fehlhaltung hindeuten. Lassen Sie dies von Ihrem Arzt anschauen.

Shiatsu-Massagekissen: Der Selbsttest

Genug der Theorie! Um das Shiatsu-Massagekissen wirklich beurteilen zu können, muss es selbst ausprobiert werden. Unsere Vital-Redakteurin hat sich der Sache angenommen und das Kissen auf Herz und Nieren geprüft.

Testbericht Shiatsu-Massagekissen

Horst Schlämmer ist wesentlich besser dran als ich. Denn der hat nur Rücken. Ich habe aber auch noch Nacken. Da kommt mir das Massagekissen gerade recht. Denn das ist laut Produktname „multi“ unterwegs, knet-massiert nach altjapanischer Shiatsu-Manier Rücken, Nacken, Schultern und auch noch die Beine und Füße.

Shiatsu-Massagekissen für Anfänger

Was will ich mehr? Also nichts wie Netzstecker ins schwarze Kunstleder-Kissen stöpseln und an die Steckdose andocken. Zwei Massage-Stufen gibt’s. Als Shiatsu- Newcomerin bin ich etwas angsthasig und kippe den kleinen Schalter Richtung niedrigere Massagestufe. Und weil Nacken bei mir schlimmer ist als Rücken, platziere ich das Kissen mit seinem ergonomischen Höcker direkt über den Schulterblättern. „Verdammt hart und unbequem“, schießt es mir sofort durch den Kopf.

Die Massagestufen des Shiatsu-Kissens

Hart zur Sache geht es auch schon auf Massagestufe 1. Unerbittlich schieben sich zwei Stahlkugeln rechts und links im Inneren des Kissens mit kreisenden Bewegungen in meine verspannte Nackenmuskulatur. Meine Schläfen fangen an zu pochen. Ich will fliehen, doch das Kissen ist schneller als ich. Ehe ich mich versehe, driftet es durch seinen Turbo-Massageantrieb immer weiter Richtung Kopf. Obwohl ich es auf Empfehlung des Herstellers auf einem normalen Kissen drapiert habe. Jetzt wird’s noch härter für mich: Das wandernde Shiatsu-Gerät drückt seine rotierenden Stahlkugeln nicht mehr in meine Nackenmuskeln, sondern malträtiert damit meinen Hinterkopf. Stahl trifft Knochen. Und von Entspannung für meine Muskeln und Seele keine Spur. Das surrende Geräusch des Motors à la Zahnbohrer macht mir das Relaxen auch nicht gerade leichter.

Wellness-Feeling durch Shiatsu-Massage

Ich will aber nicht so mir nichts, dir nichts aufgeben – eine Chance bekommt das Kissen noch. Also setze ich ihm durch die Armlehne meiner Couch rigoros eine Grenze. Jetzt gibt’s kein Ausbüchsen mehr nach oben. Und siehe da: Das Gerät massiert, wie es sich gehört, meinen Nacken, nichts als meinen Nacken. Wenn man sich an die harte Shiatsu-Gangart gewöhnt hat, gar nicht mal so übel. Ich werde mutig und schalte auf Stufe 2. Komischerweise tut diese Massage weniger weh als die mit der geringeren Rotationsfrequenz. Warum, weiß wohl nur der Hersteller. Egal, ich fange an zu genießen. Das Pochen in den Schläfen hört auf, die Muskeln werden wunderbar warm und leicht. Jetzt bin ich es, die wegdriftet – in die entspannende Wellness-Welt des Shiatsu. So könnte ich es noch Jahre aushalten. Und der ächzende Motor? Den höre ich schon gar nicht mehr.

Weitere Infos

  • Das „Multi Shiatsu Massagegerät“ ist mit Netz- und Auto-Adapter ausgestattet. Preis: 189 Euro.
  • Infos: Sanatherm GmbH, Am Busch 20, Tel. 0 44 03/8 16 80, www.sanatherm.de

Shiatsu-Massagekissen als Entspannungshilfe

Ich bin im Shiatsu-Fieber und lasse die vier Knetkugeln auch noch meinen Rücken (das Gerät mit einem Klettband an einer Stuhllehne befestigten), meine Beine und meine kalten Füße durchwalken. Jeder einzelne Zeh scheint danach eine kleine Standheizung zu haben. Traumhaft!
Fazit: Die muskelentspannende, schmerzlindernde Wirkung des Kissens überzeugt – auch wenn die Shiatsu- Massage nicht gerade etwas für Softies ist. Doch die fachkundigen Hände eines Shiatsu-Therapeuten ersetzt das Massagekissen auf keinen Fall.

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