Ständiges frieren: 6 Gründe, warum Ihnen immer kalt ist

Fenster bitte zu, kalte Füße im Bett, immer ein Pullover dabei – das kennen die Frostbeulen unter uns. Doch warum ist eigentlich manchen häufiger kalt als anderen? Wir verraten Ihnen, welche 6 Ursachen hinter ständigem Frieren stecken können.

Was ist frieren eigentlich?

Frieren ist ein natürlicher und wichtiger Vorgang im Körper, durch den der Körper versucht, einen Temperaturunterschied zwischen der Temperatur des Körpers und der Umgebungstemperatur auszugleichen. Wenn man sich beispielsweise bei Kälte draußen aufhält, werden die Adern in Händen und Füßen weniger durchblutet, um die Funktion der inneren Organe zu schützen. Das Zittern, das beim Frieren auftritt, wird durch eine Muskelanspannung hervorgerufen, durch die der Körper Wärme erzeugen will. Aber nicht nur bei Kälte frieren Menschen – wir haben für Sie weitere Ursachen für ständiges Frieren und Frösteln.

Video: Warum frieren Männer weniger als Frauen?

Ständiges Frieren: Das sind die Ursachen

1. Sie sind eine Frau

Tatsächlich ist etwas dran am Klischee: Frauen frieren erwiesenermaßen eher und schneller als Männer. Das liegt daran, dass Männer von Natur aus einen höheren Muskelanteil im Vergleich zu ihrem Körperfett haben. Die Muskeln sorgen für einen aktiveren Stoffwechsel: Sie verbrennen dauerhaft mehr Energie, weshalb der Körper ständig Wärme produziert. Frauen hingegen haben verhältnismäßig weniger Muskelmasse und mehr Körperfett, weshalb sie eher dazu neigen, schnell zu frieren. Kalte Füße kommen daher klischeehaft häufiger bei Frauen vor.

2. Müdigkeit

Wer kennt es nicht: Wenn wir müde sind, möchten wir uns am liebsten ins warme Bett kuscheln und schlafen! Leider ist das nicht immer möglich, zum Beispiel, wenn wir zur Arbeit müssen. Dann kommt es häufig dazu, dass wir frieren. Eine Studie beweist: Schon eine Nacht Schlafentzug bringt die natürliche Temperaturregulation des Körpers durcheinander und sorgt dafür, dass wir mehr Wärme verlieren. Achten Sie also darauf, jede Nacht wenigstens 7 Stunden Schlaf zu bekommen. Denn ausgeschlafenen Menschen ist seltener kalt als übermüdeten. Hier finden Sie weitere Ursachen und wirksame Hausmittel bei Müdigkeit >>.

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3. Unregelmäßiges Essen oder Mangelernährung

Sowohl aufgrund von langen Essenspausen als auch bei zu unregelmäßigen Mahlzeiten schaltet der Körper in den Energiesparmodus. Das bedeutet, dass er weniger Kalorien verbrennt, um den Tagesbedarf zu senken. Infolgedessen produziert der Körper wenig Eigenwärme und wir frieren schneller. Achten Sie deshalb unbedingt auf eine ausgewogene, regelmäßige Ernährung mit viel frischem Gemüse, gesunden Fetten, Kohlenhydraten und ausreichend Eiweiß.

4. Steigendes Alter

Während die typischen Hitzewallungen in der Menopause für Schweißausbrüche sorgen, frieren Frauen nach den Wechseljahren häufig umso mehr. Der Körper baut mit steigendem Alter die Muskelmasse ab, da es schwieriger wird, neue Muskelmasse aufzubauen beziehungsweise zu erhalten. Diese sorgt jedoch eigentlich dafür, den Körper warmzuhalten und die Körpertemperatur hochzuhalten. Die Folge: häufiges Frösteln!

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5. Eine Krankheit liegt zugrunde

In manchen Fällen ist Frieren lediglich das Symptom einer Erkrankung. Zu möglichen ursächlichen Erkrankungen zählen unter anderem Eisenmangel, Magersucht oder Erkrankungen der Schilddrüse. Bestimmte Medikamente können ebenfalls die Durchblutung stören. Wenn Ihnen ständig kalt ist und Sie unter Müdigkeit leiden, kann ein Arztbesuch bei der Ursachenfindung helfen.

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6. Niedriger Blutdruck

Auch ein niedriger Blutdruck kann dazu führen, dass Sie frieren. Von einem zu niedrigen Blutdruck (Hypotonie) sprechen Mediziner, wenn der Blutdruck unter einen festgelegten Wert sinkt. Symptome, durch die sich eine Hypotonie bemerkbar macht, sind neben Frieren auch Schwindel, Blässe und Kribbeln.

Ständiges Frieren: Wann Sie zum Arzt gehen sollten

Haben Sie Probleme mit einer regelmäßigen, ausgewogenen Ernährung, leiden eventuell sogar unter einer Essstörung, sollten Sie in jedem Fall eine ärztliche Beratung aufsuchen. Auch können, wie oben erwähnt, einige andere Krankheiten hinter ständigem Frieren stecken. Eisenmangel, Blutarmut, eine Schilddrüsenunterfunktion oder das sogenannte Raynaud-Syndrom, bei dem Durchblutungsstörungen auftreten, die die Finger weiß färben, sind typische Ursachen. Suchen Sie in diesen Fällen bitte einen Arzt auf und lassen Ihr Blut und Ihren Gesundheitszustand untersuchen. Mit der Behandlung der ursächlichen Erkrankung verbessert sich die Durchblutung und damit meist auch das Kälteempfinden.

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So wird Ihnen warm – 5 Tipps, die gegen ständiges Frieren helfen

  1. Warm anziehen: Unser erster Tipp mag zunächst banal sein und logisch erscheinen. Aber dabei ist es wichtig, wie Sie Ihre Kleidung tragen. Setzen Sie auf das alt bewährte Zwiebelprinzip. Aufgrund der verschiedenen Kleiderschichten zirkuliert die Luft und funktioniert daher wie ein Wärmeisolator. 
  2. Wärmende Fußbäder: Kalte Füße können dazu führen, dass Ihnen der ganze Körper kalt vorkommt. Ein warmes Fußbad kann Wunder wirken, um die Durchblutung in den Füßen zu fördern und Sie sich insgesamt wärmer fühlen. Fügen Sie dem Wasser etwas Epsom-Salz hinzu, um die Entspannung und Durchblutung weiter zu fördern.
  3. Heißgetränke: Wir lieben Ingwertee nicht nur wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung, die uns besonders bei Erkältungen zugutekommt. Die Scharfstoffe in der Knolle heizen uns auch ordentlich, indem sie die Durchblutung anregen. 
  4. Wärmflasche: Vor allem bei kalten Füßen ist eine Wärmflasche genau das Richtige. Damit es nicht zu Verbrennungen auf die Haut kommt, sollte Ihre Wärmflasche in einem Bezug stecken.
  5. Bewegung und Aktivität: Körperliche Bewegung erhöht die Durchblutung und kann dazu beitragen, dass Ihnen wärmer wird. Versuchen Sie, in Bewegung zu bleiben, selbst wenn es nur leichte Übungen oder Spaziergänge sind. Eine aktive Durchblutung hilft, Ihre Extremitäten wie Hände und Füße warmzuhalten.

Ständiges Frieren in den Wechseljahren

In den Wechseljahren kann es bei vielen Frauen zu unangenehmen Symptomen kommen, darunter auch ständiges Frieren. Dieses Phänomen wird durch hormonelle Veränderungen im Körper verursacht. Während der Wechseljahre sinkt der Östrogenspiegel, was dazu führt, dass die Blutgefäße enger werden und weniger Wärme abgeben. Dadurch empfinden viele Frauen eine erhöhte Kälteempfindlichkeit und frieren häufiger als zuvor. 

Ist ständiges Frieren gefährlich?

Ständiges Frieren ist alles andere als gut und kann auf Dauer Ihr Immunsystem schwächen. Die Folge: Sie sind anfälliger für Krankheiten und beispielsweise öfters erkältet. Um dem vorzubeugen und den eigentlichen Grund des ständigen Frierens festzustellen, sollten Sie daher unseren Rat befolgen und Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufsuchen. 

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