
Unsere Intimgesundheit wirkt sich auf unser allgemeines Wohlbefinden aus. Deshalb ist es wichtig, Veränderungen von Vagina und Vulva zu beobachten und gegebenenfalls zu behandeln. Neben geschwollenen Schamlippen oder Scheidentrockenheit kann die Vagina auch wund werden. Eine wunde Vagina erkennen Sie an Symptomen wie Jucken, Brennen, Rötung und Schwellung. Doch wie kommt es zu dem Beschwerdebild?
Wunde Vagina: Diese Ursachen gibt es
Wenn sich Ihre Vagina wund anfühlt, können verschiedene Faktoren verantwortlich sein – allen voran eine wilde Liebesnacht. Wenn wir über einen längeren Zeitraum intensiven Sex haben, können die empfindlichen Schleimhäute der Scheide wundgerieben werden – insbesondere, wenn diese nicht feucht genug ist. Um Beschwerden nach dem Geschlechtsverkehr vorzubeugen, sollten Sie also immer Gleitgel als Hilfsmittel benutzen, wenn Ihre Vagina nicht feucht genug ist. Darüber hinaus können Faktoren wie die langjährige Einnahme der Antibabypille oder die Wechseljahre Scheidentrockenheit hervorrufen, durch welche die Vagina schneller wund wird.
Aber auch ein Scheidenpilz kann sich neben Brennen, Jucken und einem veränderten Ausfluss durch ein wundes Gefühl in der Vagina bemerkbar machen. Auch nach der Behandlung eines Scheidenpilzes kann die Scheide sich wochenlang noch wund anfühlen, da durch die Entzündung die oberste Hautschicht der Scheide abgeschabt wird. Daher kann es im Anschluss eine Weile dauern, bis sich die Haut wieder erholt. Auch bei Geschlechtskrankheiten kann ein wundes Gefühl auftreten, weshalb Sie in Kombination mit anderen Symptomen oder, wenn das wunde Gefühl nach einigen Tagen nicht abklingt, Ihren Gynäkologen oder Ihre Gynäkologin aufsuchen sollten.
Eine äußere Wundreibung der Vulva kann zudem durch verschiedene Faktoren wie Radfahren oder zu enge Kleidung hervorgerufen werden.
Hausmittel bei einer wunden Scheide
Um die Beschwerden einer wunden Vagina für Linderung zu sorgen, helfen vor allem natürliche Mittel. Für Linderung sorgen vor allem:
1. Waschen
So simpel es klingt, kann das richtige Waschen des Genitalbereichs tatsächlich wahre Wunder wirken, wenn Ihre Scheide wund ist. Waschen Sie sich allerdings ausschließlich mit lauwarmem Wasser und verzichten Sie auf aggressive Duschgels und Seifen, die die Schleimhäute zusätzlich reizen.
2. Sitzbäder
Ist die Vagina äußerlich wund, kann zudem ein Sitzbad Abhilfe verschaffen – besonders gut hilft dieses mit Kamille aufgrund von dessen beruhigender und wundheilender Wirkung. Eine geeignete Wanne für das Sitzband erhalten Sie in der Apotheke.
3. Atmungsaktive Unterwäsche
Gegen eine äußere Reizung sowie zur Vorbeugung eines Scheidenpilzes, der wiederum eine wunde Scheide hervorrufen kann, hilft das Tragen von atmungsaktiver Unterwäsche. So bekommt Ihre Vagina so viel Luft wie möglich und einer stärkeren Reizung wird entgegengewirkt.
4. Kühlung
Gegen eine äußere Reizung hilft obendrein Kälte. Da diese die oberen Nervenenden betäubt, wodurch Schmerzen und Brennen gelindert werden können. Wickeln Sie allerdings ein sauberes Baumwolltuch um das Kühlpack, bevor Sie die entsprechende Stelle kühlen.
5. Salben mit Harnstoff
Wenn oben genannte Hausmittel keine Linderung verschaffen, erhalten Sie in der Apotheke Cremes, Salben oder Gels mit Harnstoff. Diese haben eine kühlende Wirkung und sind feuchtigkeitsregulierend.
Wunde Vagina: Wann zum Arzt?
In der Regel legen sich die Beschwerden einer wunden Scheide bereits nach kurzer Zeit wieder, insbesondere, wenn Sie die bereits genannten Hausmittel einsetzen. Wenn die Symptome jedoch länger als ein paar Tage anhalten oder sich verschlimmern, sollten Sie Ihren Gynäkologen oder Ihre Gynäkologin aufsuchen. Besonders, wenn weitere Symptome wie starke Schmerzen, Juckreiz, Brennen, Schwellung oder ein ungewöhnlicher Ausfluss hinzukommen. Der behandelnde Arzt kann eine genaue Diagnose stellen, die zugrunde liegende Ursache Ihrer Beschwerden bestimmen und eine geeignete Behandlung empfehlen.