Bei den Wechseljahren, auch als Klimakterium oder Menopause bezeichnet, handelt es sich um eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die durch den allmählichen Rückgang der Hormonproduktion gekennzeichnet ist. Sie tritt in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf, kann aber auch früher oder später eintreten. Während der Wechseljahre nimmt die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron ab, was zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Veränderungen führen kann. Zu den häufigsten Symptomen gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen, trockene Haut und Schleimhäute und eine Gewichtszunahme.
Im einen Moment sind wir noch gut gelaunt, im anderen überkommt uns eine tiefe Traurigkeit oder wir gehen von null auf hundert an die Decke, weil wir uns über etwas ärgern. Die hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren können nicht nur für Hitzewallungen oder Schlafstörungen sorgen, sondern auch auf die Psyche schlagen.
Auch interessant: Wechseljahre: Diese Beschwerden gehören zur Menopause >>
Im Video: Wechseljahre: Diese Lebensmittel sind jetzt hilfreich
Stimmungsschwankungen Wechseljahre: Wie kommt es dazu?
Dadurch, dass die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron unseren Gemütszustand beeinflussen – Progesteron wirkt unter anderem angstlösend und Östrogen ist für die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin zuständig – kann eine Veränderung des Hormonspiegels, wie er vor der Menopause vorkommt, zu schnellen Stimmungsumschwüngen führen. Aber damit nicht genug: Viele Frauen haben während der Wechseljahre Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen, was ebenfalls Müdigkeit und Reizbarkeit zur Folge haben kann. Ein Schlafmangel kann sich daher negativ auf unsere Stimmung auswirken.
Außerdem gehen die Wechseljahre auch mit anderen Lebensveränderungen einher, wie beispielsweise dem Älterwerden sowie familiären oder beruflichen Herausforderungen. Dieser zusätzliche Stress kann zum Entstehen von Stimmungsschwankungen beitragen. Darüber hinaus können das Altern und der Rückgang der Fruchtbarkeit bei einigen Frauen zu Unsicherheiten oder einem veränderten Selbstbild führen, was sich auf die Stimmung auswirken kann. Die schlechte Stimmung kann unseren Alltag stark belasten, aber mit einigen natürlichen Mitteln können wir Beschwerden sanft entgegenwirken.
Auch interessant: Wechseljahre: Alles, was Sie über die Menopause wissen müssen >>
Die besten Tipps gegen Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren
Heilpflanzen
Eine große Hilfe bei Stimmungstiefs oder Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren sind pflanzliche Mittel. Die Heilpflanze Baldrian wirkt entspannend und kann so Nervosität lindern und auch bei Schlafstörungen Abhilfe schaffen, welche Beschwerden wie Stimmungsschwankungen wiederum verschlimmern können. Nicht umsonst zählt Johanniskraut als natürlicher Stimmungsaufheller – die Pflanze regt die Produktion der Botenstoffe Dopamin und Serotonin an. Sprechen Sie eine Einnahme jedoch unbedingt mit Ihrem Arzt ab, denn es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Auch Mönchspfeffer sowie Trauben-Silberkerze sollen bei Stimmungsschwankungen und nervösen Unruhezuständen Linderung verschaffen.
Sport und körperliche Aktivität
Bewegung und Sport tun nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche gut – das gilt auch in den Wechseljahren. Umso wichtiger ist es, dass Sie mehrere Sporteinheiten wöchentlich in Ihren Alltag einbauen. Sport wirkt nicht nur einer ungewollten Gewichtszunahme vor der Menopause entgegen, sondern wirkt sich auch positiv auf den Gemütszustand aus: Sportliche Aktivität kann die Konzentration der Glückshormone Serotonin, Dopamin und Endorphin im Blut erhöhen und so stimmungsaufhellend wirken. Studien zufolge soll Sport sogar bei Depressionen Linderung verschaffen können.
Auch interessant: Das passiert, wenn Sie täglich Sport machen >>
Die richtige Ernährung
Was viele Frauen nicht wissen: Auch die Ernährung spielt eine maßgebliche Rolle in Hinblick auf Wechseljahrsbeschwerden. Zum einen ist eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung vor der Menopause wichtig, um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken. Zum anderen helfen bestimmte Nahrungsmittel dabei, den Östrogenspiegel zu regulieren. Dazu zählen beispielsweise Leinsamen, welche sogenannte Lignane enthalten, die im Körper ähnlich wirken wie Östrogen. Aber auch der Verzehr des Eiweißbausteins L-Tryptophan, der an der Serotoninbildung beteiligt ist, kann Anspannung lösen und Stimmungsschwankungen entgegenwirken. Er ist beispielsweise in Eiern, Hülsenfrüchten und Nüssen enthalten.
Auch interessant: Hormone regulieren mit diesen 7 Lebensmitteln >>
Yoga
Ebenso sind Yoga und Entspannungsübungen hilfreich, um schlechte Stimmung zu heben. Denn die verschiedenen Asanas verbessern die Selbstwahrnehmung und tragen zu einem positiven Körpergefühl und Selbstbewusstsein bei. Achtsamkeitsübungen und Meditation sorgen dafür, dass wir uns auf das gegenwärtige Erleben konzentrieren, sodass Ängste und Stress in den Hintergrund rücken. Schon kleine Yoga-Einheiten können für eine bessere Stimmung sorgen.
Auch interessant: Das passiert, wenn Sie täglich Yoga machen >>
Spazierengehen
So simpel es auch klingen mag, ein täglicher Spaziergang kann sowohl Ihre körperliche als auch Ihre psychische Gesundheit maßgeblich verbessern. Wenn Sie Sport nicht in Ihren Alltag integrieren können oder wollen, sollten Sie jeden Tag für mindestens 30 Minuten in einem zügigen Tempo spazieren gehen. Beim Spazierengehen schüttet unser Körper Endorphine aus und baut nachweislich Stress ab. Außerdem schlafen wir nachts besser, wenn wir uns tagsüber ausreichend bewegen, was uns wiederum psychisch stärker macht. Aber die Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf Ihr Wohlbefinden aus, sie wirkt auch der Gewichtszunahme in den Wechseljahren entgegen.
Auch interessant: Depressionen in den Wechseljahren: Was jetzt hilft >>
Bei starken Beschwerden ärztlichen Rat einholen
Wer unter besonders starken Stimmungsschwankungen leidet oder sogar Anzeichen einer Depression aufweist, sollte ärztlichen Rat einholen. In einigen Fällen kann eine Hormonersatztherapie in Betracht gezogen werden, um den Hormonspiegel auszugleichen und Symptome wie Stimmungsschwankungen zu lindern. Es ist jedoch wichtig, die potenziellen Risiken und Vorteile mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen, da die Hormonersatztherapie nicht für jede Frau geeignet ist.