Was sind vorzeitige Wechseljahre?
Von vorzeitigen Wechseljahren (Prämature Ovarialinsuffizienz oder Klimakterium praecox) ist die Rede, wenn betroffene Frauen vor ihren 40. Lebensjahr keine Regelblutung mehr bekommen. Der Grund ist, dass die Eierstöcke keine Eier mehr freisetzen und immer weniger Hormone produzieren können. Demnach können Frauen nicht mehr oder nur bedingt mehr schwanger werden. Von den vorzeitigen Wechseljahren sind rund 1 Prozent aller Frauen unter 40 betroffen. In der Regel haben Frauen mit Anfang 50 ihre letzte Regelblutung.
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Vorzeitige Wechseljahre: Symptome
Die Symptome der frühzeitigen Wechseljahre unterscheiden sich nicht von denen der typischen Wechseljahre. Körperliche Beschwerden sind:
- unregelmäßiger Zyklus und Ausbleiben der Periode
- abnehmende Libido
- Stimmungsschwankungen
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Schlafstörungen
- Erschöpfung oder Antriebslosigkeit
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Ursachen für vorzeitige Wechseljahre
Nicht immer können bei jeder betroffenen Frau die Gründe von vorzeitigen Wechseljahren geklärt werden. In den meisten Fällen ist eine Vererbung für die vorzeitigen Wechseljahre verantwortlich. Zu den weiteren Risikofaktoren zählen Übergewicht, Untergewicht, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Auch nach einer Bestrahlung oder Chemotherapie können die Wechseljahre vorzeitig ausgelöst werden.
Seltener lösen Autoimmunerkrankungen, Virusinfektionen wie Mumps, Stoffwechselerkrankungen oder genetische Störungen die vorzeitigen Wechseljahre aus.
Vorzeitige Wechseljahre: Diagnose
Die Diagnosestellung der vorzeitigen Wechseljahre ist von großer Bedeutung, um die richtige Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu vermeiden. In der Regel basiert die Diagnose auf einer Kombination aus Symptomen, Hormonuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke.
Ein niedriger Östrogenspiegel und ein erhöhter FSH-Wert im Blut sind typische Anzeichen für vorzeitige Wechseljahre. Zudem können auch genetische Tests durchgeführt werden, um mögliche Ursachen wie das Fragile-X-Syndrom oder andere genetische Störungen auszuschließen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht es den betroffenen Frauen, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Gesundheit und Lebensqualität bestmöglich zu erhalten.
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Behandlung von vorzeitigen Wechseljahren
Betroffene Frauen unter 40 sollten auf jeden Fall ihren Gynäkologen aufsuchen, um eine Hormonuntersuchung durchzuführen. Da in den Wechseljahren die Produktion von Östrogen in den Eierstöcken abnimmt, existiert ein hohes Risiko für Knochenschwund (Osteoporose). Auch besteht eine die Gefahr, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz oder Depressionen zu erkranken.
Mithilfe einer Hormonersatztherapie können Sie den Östrogenmangel ausgleichen und das Risiko an Folgeerkrankungen deutlich senken. In den meisten Fällen von frühzeitiger Osteoporose empfehlen Experten die Hormontherapie bis Anfang 50.
Bei Kinderwunsch besteht eine fünf bis zehnprozentige Chance, dass betroffene Frauen trotz vorzeitiger Wechseljahren noch schwanger werden. Eine Stimulationstherapie kann helfen, wenn noch einige wenige Eifollikel im Eierstock vorhanden sind. Dabei werden bestimmte Hormone gespritzt oder oral eingenommen, die für das Heranreifen des Follikels entscheidend sind.
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In Kürze: Die 4 Phasen der Wechseljahre
Phase 1: Prämenopause
Die Prämenopause ist eine natürliche Phase im Leben einer Frau, die den Übergang zur Menopause markiert. Sie tritt in der Regel zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf.
Phase 2: Perimenopause
Die Perimenopause ist eine Phase im Leben einer Frau, die vor der eigentlichen Menopause auftritt. Sie wird auch als Übergangsphase bezeichnet und kann mehrere Jahre dauern.
Phase 3: Menopause
Die Menopause, auch als Wechseljahre bekannt, tritt in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr ein und markiert das Ende der fruchtbaren Phase einer Frau.
Phase 4: Postmenopause
Die Postmenopause bezeichnet die Zeit nach den Wechseljahren, in der eine Frau keine Menstruation mehr hat.
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