Gesundheitliche Vorteile von scharfem Essen
Bei der Frage nach scharfem Essen gehen die Meinungen auseinander, allerdings sind die positiven Effekte unbestreitbar. So fördern zum Beispiel Chili und Pfeffer die Durchblutung und öffnen die Poren, was das Schwitzen anregt. In heißen Ländern wirken scharfe Speisen wie eine Klimaanlage, indem sie die Körpertemperatur senken.
Scharfe Gewürze wirken wie ein Geschmacksverstärker, da sie die Durchblutung der Schleimhäute anregen. Das verbessert die Wahrnehmung der Geschmacksnerven. Ein weiteres Argument für scharfe Speisen ist die Verdauung. Scharfe Speisen fördern die Magensaftproduktion, was die Verdauung fetter Speisen erleichtert und die allgemeine Verdauung anregt.
Wie entsteht Schärfe beim Essen?
Wenn scharfe Lebensmittel konsumiert werden, gelangen die Scharfstoffe in den Mund und reizen die Schmerzrezeptoren. Diese Rezeptoren sind normalerweise dafür zuständig, hohe Temperaturen zu erkennen. Die Aktivierung der Schmerzrezeptoren sendet ein Signal an das Gehirn, das als Schmerz interpretiert wird, obwohl keine tatsächliche Verletzung vorliegt.
Chemische Verbindungen, die Schärfe erzeugen:
- Capsaicinoide: Hauptbestandteil in Chilischoten.
- Piperin: Verantwortlich für die Schärfe im schwarzen Pfeffer.
- Allicin: Findet sich in Knoblauch.
- Senföl: Vorhanden in Meerrettich und Senf.
- Gingerol: In Ingwer enthalten.
Hätten Sie es gewusst? Die Reizung der Nervenenden führt zu einer Ausschüttung von Endorphinen. Experten sprechen daher auch vom t. Dieser trägt unter anderem dazu bei, dass sich der Körper entspannt.
Messung der Schärfe:
Die Schärfe von Paprikaschoten und Chilis wird auf der Scoville-Skala gemessen, die angibt, wie viel Wasser nötig ist, um die Schärfe so weit zu verdünnen, dass sie nicht mehr wahrnehmbar ist. Je höher der Wert auf dieser Skala (gemessen in Scoville Heat Units - SHU), desto schärfer ist das Produkt.
Scoville-Einheiten verschiedener Paprika- oder Chiliprodukte (SHU = Scoville Heat Units):
- Gemüsepaprika/Edelsüß-Pulver: 0-10
- Paprikapulver (rosenscharf): 100-500
- Frische Jalapeno-Chilis: 2.500-8.000
- Sambal Olek: 15.000
- Chilipulver: 30.000-50.000
Scharfes Essen gesund bei einer Erkältung?
Wenn es um scharfe Speisen geht, wird auch oftmals gezielt nach komplexen Zusammenhängen gefragt. Hat deshalb scharfes Essen positive Auswirkungen auf eine Erkältung?
- Schleimlösung: Scharfe Lebensmittel wie Chili und Ingwer können schleimlösend wirken. Sie fördern die Durchblutung der Schleimhäute, was dazu beiträgt, eine verstopfte Nase zu befreien und das Atmen zu erleichtern.
- Durchblutungsförderung: Die Schärfe regt die Durchblutung an, was das Gefühl von innerer Kälte während einer Erkältung lindern kann. Dies kann besonders wohltuend sein, wenn man sich fröstelt.
- Antibakterielle Eigenschaften: Capsaicin, der Wirkstoff in scharfen Paprika, hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Dies könnte helfen, das Immunsystem zu unterstützen und die Symptome einer Erkältung zu lindern.
- Erhöhte Körpertemperatur: Scharfes Essen kann die Thermogenese ankurbeln, was bedeutet, dass der Körper mehr Wärme produziert. Dies kann ebenfalls dazu beitragen, sich wohler zu fühlen.
Ist scharfes Essen gesund für den Darm?
Und auch der Darm kann davon profitieren, wenn wir hin und wieder scharf essen.
- Anregung der Verdauung: Scharfe Lebensmittel fördern die Produktion von Magensaft, was die Verdauung von fettreichen Speisen erleichtert. Dies kann dazu beitragen, die Magenmotorik zu verbessern und die allgemeine Verdauungsfunktion zu unterstützen.
- Erhöhung des Speichelflusses: Schärfe regt den Speichelfluss an, was nicht nur die Zahngesundheit fördert, sondern auch die Verdauung im Mund verbessert, da der Speichel beim Vorverdauen von Nahrungsmitteln hilft.
- Antibakterielle Eigenschaften: Scharfe Gewürze wie Chili enthalten Capsaicin, das antibakterielle und entzündungshemmende Wirkungen hat. Dies kann helfen, das Risiko von Infektionen im Verdauungstrakt zu verringern und die allgemeine Darmgesundheit zu fördern.
Aber: Bei empfindlichen Personen kann scharfes Essen zu Reizungen der Magen- und Darmschleimhäute führen. Dies kann Symptome wie Magenschmerzen, Sodbrennen oder Durchfall auslösen – dazu mehr im nächsten Abschnitt.
Nebenwirkungen von scharfem Essen
Nicht jeder verträgt scharfes Essen gleich gut. Wenn Sie scharf essen möchten, sollten Sie den Schärfegrad allmählich steigern. Menschen mit Magenproblemen sollten scharfe Speisen meiden, da sie die Magensaftproduktion erhöhen und zum Beispiel Sodbrennen verstärken können. Auch kann der Verzehr von Scharfstoffe wie Capsaicin kurzzeitig zu Durchfall führen, da er die Magen-Darm-Motilität anregt und die Schleimhäute reizen kann.
So neutralisieren Sie scharfes Essen
Und wenn's doch einmal zu scharf geworden ist? Es gibt zum Glück das ein oder andere Hausmittel, was die Schärfe neutralisieren kann:
- Milchprodukte: Joghurt, saure Sahne oder Milch können helfen, die Schärfe zu mildern. Das in Milchprodukten enthaltene Fett und Eiweiß bindet die Capsaicin-Moleküle, die für die Schärfe verantwortlich sind.
- Stärkehaltige Lebensmittel: Reis, Brot oder Kartoffeln können helfen, die Schärfe zu reduzieren. Die Stärke absorbiert das Capsaicin und mildert so den Geschmack.
- Zitrusfrüchte: Saft einer Zitrone oder Limette kann die Schärfe mildern. Die Säure in den Früchten hilft dabei, das Capsaicin zu neutralisieren.
- Zucker: Ein wenig Zucker kann die Schärfe abmildern. Der süße Geschmack kann die Wirkung des Capsaicins überdecken.
- Fettreiche Lebensmittel: Avocado, Olivenöl oder Erdnussbutter können helfen, die Schärfe zu lindern. Das enthaltene Fett kann das Capsaicin binden und so den Geschmack mildern.