
Die körpereigenen Bakterien in der Schleimhaut der Vagina bilden die Scheidenflora. Dabei handelt es sich überwiegend um Milchsäurebakterien, die Zucker aus den Zellen der Vagina in Milchsäure umwandeln und so den PH-Wert senken. Der PH-Wert einer normalen, gesunden Scheide liegt unter 4,5. In diesem sauren Milieu der Vagina können Viren, Bakterien und Pilze nicht beziehungsweise nur schlecht wachsen. Auch das weibliche Sexualhormon Östrogen beeinflusst die Scheidenflora, da ein niedriger Östrogenspiegel weniger Milchsäurebakterien zur Folge hat.
Vagina: Mit diesen Tipps schützen Sie sich vor Krankheiten
Verschiedene Faktoren wie die Einnahme von Antibiotika, hormonelle Veränderungen oder die falsche Ernährung können das empfindliche Gleichgewicht der Scheidenflora stören und das Entstehen von Krankheiten wie einer Pilzinfektion oder einer Blasenentzündung begünstigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie Ihre Scheidenflora stärken und so aktiv zu einer gesunden Vagina beitragen. Folgende Tipps helfen:
- Probiotika essen: Ähnlich wie der Darm braucht auch die Vagina gesunde Bakterien, um Infektionen abzuwehren und ihren sauren PH-Wert zu erhalten. Probiotische Lebensmittel regen die Produktion von Milchsäurebakterien an, weshalb Sie diese in Ihren Speiseplan einbauen sollten. Dazu zählen unter anderem Sauerkraut, eingelegtes Gemüse und Kimchi.
- Gesunde Fette: Gesunde Fette sind wichtig für die Scheidenflora, da sie für den Aufbau der Zellwände sowie der Hormone benötigt werden und Energie für die Stoffwechselprozesse in der Vagina liefern. Besonders Omega-3-Fettsäuren sorgen für einen konstanten Östrogenspiegel. Zusätzlich wirken sie entzündungshemmend und krampflösend, sodass sie sogar Unterleibsschmerzen während der Periode vorbeugen können.
- Viel Wasser trinken: Wenn Sie viel Wasser trinken, werden Krankheitserreger ausgeschwemmt, sodass Blasenentzündungen und andere Krankheiten verhindert werden. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr schützt zudem vor Scheidentrockenheit und hilft gegen unangenehme Gerüche.
- Zuckerkonsum einschränken: Da Pilze sich von Zucker ernähren, kann zu viel Zucker im Darm zu Pilzerkrankungen führen, die von dort in die Vagina gelangen können. Besonders, wenn Sie ohnehin Probleme mit Ihrer Scheidenflora haben, sollten Sie Ihren Zuckerkonsum stark einschränken.
- Nur mit Wasser waschen: Am besten sollten Sie auf Duschgels und Seife im Intimbereich verzichten, da diese oft zu aggressiv für die empfindliche Scheidenflora sind und das natürliche Gleichgewicht stören. Die Vagina reinigt sich selbst – es reicht, wenn Sie Ihren Intimbereich einmal täglich mit klarem Wasser waschen. Wenn Sie nicht auf Duschgels und Seifen verzichten wollen, dann greifen Sie zu PH-neutralen und unparfümierten Varianten.
- Intimhygiene nach dem Sex: Achten Sie auch auf die Intimhygiene nach dem Geschlechtsverkehr. Ein Toilettengang nach ungeschützem Sex spült Bakterien heraus und beugt Blasenentzündungen und Pilzinfektionen vor. Waschen Sie sich zusätzlich mit klarem Wasser.
- Geeignete Unterwäsche tragen: Tragen Sie Unterhosen aus atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle. Sie sollten luftdurchlässig und nicht zu eng sein, da sich sonst Feuchtigkeit sammelt, die ein Nährboden für Keime bildet.