Schmerzende Brustwarzen: Diese Gründe stecken dahinter

Veränderungen der Brüste machen vielen Frauen erstmal Sorgen, obwohl sie auch durch einige unbedenkliche Ursachen hervorgerufen werden können. Aber woran liegt es, wenn die Brustwarzen wehtun? Wir erklären, welche Gründe hinter schmerzenden Brustwarzen stecken.

Frau tastet Brust ab© stefanamer/iStock
Für schmerzende Brustwarzen gibt es viele Gründe. Einige nennen wir hier.

Vermutlich kennt jede Frau das Gefühl: Die Brustwarzen schmerzen, spannen, oder fühlen sich empfindlich an. Die Veränderungen können durch unterschiedliche Faktoren hervorgerufen werden. Auch, wenn der Grund für die Brustwarzenschmerzen meist harmlos ist, sollten Sie anhaltende oder wiederkehrende Veränderungen der Brust immer ärztlich abklären lassen, um ernste Erkrankungen als Ursache auszuschließen. 

Brustwarzen schmerzen bei der Frau: Diese Gründe stecken dahinter

Unsere Brustwarzen sind besonders sensibel. Kein Wunder, dass schon kleine hormonelle Veränderungen oder falsch sitzende Kleidung, die zu viel Reibung verursacht, schmerzende Brustwarzen auslösen können. 

Wir verraten Ihnen einige mögliche Erklärungen, warum Ihre Brustwarzen plötzlich schmerzen.

Hormonelle Umstellung kann Brustwarzenschmerzen verursachen

Immer, wenn sich die Brust durch hormonelle Umstellungen verändert, kann es zu Schmerzen in den Brüsten oder speziell in den Brustwarzen kommen. Beispielsweise in der Pubertät kann sich das Wachsen der Brüste durch schmerzende Brustwarzen bemerkbar machen. Zyklusbedingte Brust- oder Brustwarzenschmerzen, die in der Regel kurz vor dem Einsetzen der Periode beginnen, werden als Mastodynie bezeichnet – der Begriff umfasst neben Schmerzen auch Spannungsgefühle und eine Berührungsempfindlichkeit.

Durch Schwangerschaft können Brustwarzen schmerzen

So schön eine Schwangerschaft auch ist, sie geht leider mit einigen unangenehmen körperlichen Veränderungen einher – dazu zählen unter anderem schmerzende Brustwarzen. Denn bei schwangeren Frauen bilden sich die Milchdrüsen in dieser Zeit voll aus, sodass sie Druck auf die Brustwarzen ausüben können. Und auch nach der Schwangerschaft, am Anfang der Stillzeit, können die Brustwarzen wehtun, bis sie sich ans Stillen gewöhnt haben.

Weitere, äußerliche Veränderungen der Brustwarzen sind ebenfalls ein Hinweis auf eine Schwangerschaft. So können Brustwarzen und der umliegende Warzenvorhof (die Haut um die Brustwarze) größer und dunkler werden.

 

Brustwarzenschmerzen in den Wechseljahren nicht unüblich

Während der Menopause gerät der weibliche Hormonhaushalt gehörig durcheinander. Denn in dieser Zeit produzieren die Eierstöcke weniger Hormone. Aufgrund dieser Schwankungen werden die Eisprünge unregelmäßiger und auch die Regelblutung fällt öfters aus. Dieses hormonelle Durcheinander kann verschiedene Beschwerden auslösen und sich auch auf Ihr Brustgewebe auswirken. Zum Beispiel kann es zu Veränderungen im Brustgewebe oder vermehrt zu Wassereinlagerungen kommen, weswegen die Brustwarzen schmerzen können. 

Zysten in der Brust

Bei Zysten handelt es sich um gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, die sich im Drüsenläppchen der Brust befinden. Die Ursachen für die Zystenbildung sind nicht genau bekannt, allerdings entstehen sie meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr und zu Beginn der Wechseljahre. Zysten machen sich nur dann durch Beschwerden wie Schmerzen bemerkbar, wenn sie so stark mit Flüssigkeit gefüllt sind, dass sie auf das umliegende Gewebe drücken. In der Regel müssen die Zysten nicht behandelt werden, in manchen Fällen macht es aber Sinn, sie aufzustechen, um den Inhalt untersuchen zu können.

 

Fibroadenom kann schmerzende Brustwarzen auslösen

Ebenso können die schmerzenden Brustwarzen durch ein Fibroadenom, also einen gutartigen Tumor in der Brust, ausgelöst werden. Es handelt sich dabei um eine Geschwulst, die sich aus Drüsen- und Bindegewebe bildet. Da das Wachstum des Fibroadenoms durch hormonelle Umstellungen beeinflusst wird, kann es in der fruchtbaren Zeit der Frau oder in den Wechseljahren an Größe zunehmen. In der Regel müssen insbesondere kleine Tumore nicht entfernt werden, allerdings sollten sie vorsichtshalber regelmäßig untersucht werden.

 

Reibung und falsche Kleidung führen zu schmerzenden Brustwarzen

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann die falsche Kleidung zu Schmerzen in den Brustwarzen führen. Da die Brustwarzen empfindlich auf Berührungen reagieren, kann sie ein eng anliegender rauer Stoff reizen und unter Umständen sogar wund reiben. Besonders häufig passiert das beispielsweise bei langen Joggingeinheiten oder Marathonläufen.

Brustwarzen verändern sich: Brustkrebs als Ursache?

Körperliche Veränderungen und Krankheiten machen sich neben Brustwarzenschmerzen auch äußerlich durch Hautveränderungen bemerkbar. Tritt aus Ihrer Brustwarze blutige, eitrige oder klare Flüssigkeit aus, kann eine Brustkrebserkrankung vorliegen. Auch eine Farbveränderung oder eine nach innen gezogene Brustwarze sind ein Warnsignal.

Mann fasst sich an schmerzende Brust© iStock/PeopleImages
Auch bei Männern können die Brustwarzen schmerzen. Oft stecken dahinter folgende Gründe >>

Schmerzende Brustwarzen beim Mann: Was sind die Gründe?

Nicht nur bei Frauen kann es zu Schmerzen in den Brustwarzen kommen, die Beschwerden sind auch bei Männern möglich. Durch hormonelle Umstellungen kann es bei diesen während der Pubertät und ab einem Alter von 50 Jahren zu einer kurzweiligen Vergrößerung der Brust kommen. Damit einhergehend können Schmerzen auftreten.

Ist das Brustgewebe eines Mannes so stark vergrößert, dass es aussieht wie bei einer Frau, spricht man von einer Gynäkomastie. Die Erkrankung kann ebenfalls schmerzende Brustwarzen hervorrufen. In seltenen Fällen bekommen auch Männer Brustkrebs, der mit Symptomen wie schmerzenden Brustwarzen einhergehen kann. Bei anhaltenden Brustwarzenschmerzen sollten sowohl Männer als auch Frauen ärztlichen Rat einholen, um ernste Ursachen auszuschließen.

Brustwarzen schmerzen: Diese Hausmittel helfen

Ob hormonelle Gründe oder scheuernde Kleidung – wenn die Brustwarzen schmerzen, ist das sehr unangenehm. Zum Glück gibt es einige Hausmittel, welche die Beschwerden lindern. Dazu gehören:

  • Quarkwickel: Aufgrund ihrer abschwellenden und schmerzhemmenden Wirkung sind Quarkwickel genau richtig bei schmerzenden Brustwarzen. Einfach eine dicke Schicht Quark auf ein sauberes Tuch schmieren, das Tuch zusammenschlagen und auf die Brust legen. Haben Sie kein Quark im Kühlschrank, können Sie auch ein Kühlpack verwenden.
  • Keinen BH tragen: Solange Ihre Brustwarzen schmerzen oder sogar wund sind, sollten Sie keinen BH tragen. Der enganliegende Stoff kann die empfindlichen Brustwarzen noch weiter reizen. 
  • Mönchspfeffer: Schmerzen Ihre Brüste vor allem vor Ihrer Periode, kann gegen diese PMS-Beschwerden die Einnahme von Mönchspfeffer helfen, der einen regulierenden Effekt auf Ihre Hormone hat. 

Wann sollte ich mit schmerzenden Brustwarzen zum Arzt?

Wie immer gilt: Treten Beschwerden erstmals auf, beobachten Sie für einige Tage, ob sich die Schmerzen verschlimmern oder neue Beschwerden hinzukommen. Verschlechtert sich Ihr Gesamtzustand oder werden die Schmerzen stetig schlimmer, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.